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65° Lenkeinschlag lassen fast immer Platz

Lifecycle-Kosten von Elektrofahrzeugen im Visier
65° Lenkeinschlag lassen fast immer Platz

Mit den neuen Eidechse-Elektrofahrzeugen will Hersteller Mafi vor allem die Gesamtkosten beim Anwender minimieren. Gleichzeitig soll ein verändertes Produktionskonzept die Durchlaufzeiten senken. Die Tauberbischofsheimer können so schneller liefern und flexibler auf den Markt reagieren.

Von unserem Redaktionsmitglied Michael Corban michael.corban@konradin.de

„Wir stehen zum Standort Deutschland“, betonte Geschäftsführer Werner Berger anlässlich der Vorstellung der neuen Eidechsen-Generation am Firmensitz in Tauberbischofsheim. Dort entwickelt und fertigt die Mafi Transport-Systeme GmbH seit 1991 die Elektrofahrzeuge. „Mit der Investition in neue Hallen und moderne Maschinen konnten wir eine Steigerung der Produktionskapazität von über 100 Prozent erreichen“, so Berger weiter.
Bei der neuen Eidechsengeneration richteten die Entwickler ihr Augenmerk vor allem auf die Lifecycle-Kosten – also die Gesamtkosten, die ein Fahrzeug während der Nutzungsdauer verursacht. Zum Einsatz kommt deswegen die prinzipiell wartungsarme Drehstromtechnik, unter anderem auch beim Motor der Hydraulikpumpe. Ganz generell achteten die Tauberbischofsheimer bei dem erstmals komplett in 3D konstruierten Fahrzeug auf eine gute Zugänglichkeit und Montagefreundlichkeit. Serienmäßig ist zudem eine Eigendiagnose über den Can-Bus möglich, die über ein Display angezeigt wird. An der Hinterachsbremse entfällt darüber hinaus die Wartung ganz, da diese als eine im Ölbad laufende Lamellenbremse ausgelegt und damit wartungsfrei ist. An der Vorderachse verrichten verschleißarme Scheibenbremsen ihren Dienst.
Hinsichtlich der Ergonomie holten sich die Ingenieure Unterstützung bei der Universität Stuttgart. Die ganze Kabine ist jetzt auf Gummischwingelementen gelagert, so dass zusammen mit dem geräuschreduzierten Fahrantrieb der Fahrer einen komfortablen Arbeitsplatz vorfindet. Damit er beim Manövrieren nicht schwitzen muss, wurde der Lenkeinschlag der Eidechse zudem auf 65° erhöht. Auch auf sehr kleinen Flächen – etwa im Lager – lässt sich die Eidechse damit gut handhaben.
Antriebsseitig verfügt der Elektro-Plattformwagen über eine Leistung von 5 kW, der Schlepper liegt nun bei 20 kW. Parallel zur Diskussion um den Hybrid-Antrieb bei den Alltagsautos bietet Mafi zudem ein entsprechendes Power-Pack an. Dieses besteht aus einem 4-Zylinder-Dieselmotor mit 2,1 l Hubraum und einer Leistung von 26 kW bei 2300 min-1, sowie einem Generator mit 22 kW Leistung. Der Einbau der Dieselantriebseinheit erfolgt im Batteriefach, die Batteriegröße selbst lässt sich dem Kundenbedarf anpassen. Die Tauberbischofsheimer haben dieses Power-Pack zum Patent angemeldet.
Neben den Fahrzeugen hat Mafi aber auch die Produktion selbst unter die Lupe genommen und optimiert. Wurden bislang Rahmen, Federung, Achsen und andere Baugruppen schrittweise nacheinander gefertigt, läuft nun die Vormontage von Baugruppen parallel. Die Hauptkomponenten werden getrennt voneinander in einem modularen Prozess mit festgelegten Schnittstellen gefertigt.
„Damit können wir die Durchlaufzeiten senken“, berichtete Anton Seitz, neben Berger ebenfalls Geschäftsführer bei Mafi.
Derzeit lägen die Durchlaufzeiten bei Standardfahrzeugen noch bei rund 100 h oder drei bis vier Wochen, so Seitz weiter. „Unser Ziel ist es, hier drei bis fünf Tage oder etwa 50 Stunden zu erreichen.“ Parallel dazu sei zukünftig bei Serienfahrzeugen eine Lieferzeit von sechs Wochen angepeilt, was aber seitens des Vertriebs eine gute Vorarbeit voraussetze. Von großem Nutzen dabei sei das Baukastensystem für die gesamte Eidechsen-Familie, das eine hohe Typenvielfalt bei geringer Baugruppenzahl erlaube und in ähnlicher Form auch bei den Ro-Ro-Fahrzeugen der Trac-Baureihe zum Einsatz komme (Kasten rechts).
„Damit können wir flexibler auf die sich verändernden Marktbedingungen reagieren und vor allem so spät wie möglich noch Änderungswünsche unserer Kunden umsetzen“, fasste Anton Seitz zusammen. Gleichzeitig sorgten robuste und sichere Montageprozesse für einen hohen Qualitätsstandard, den zu erhöhen Ziel der Neuentwicklungen gewesen sei.
Die gesamte Antriebs- und Regelungstechnik stammt in den Mafi-Fahrzeugen übrigens von dem Tochter-Unternehmen PHB-Tronics GmbH, das auch die Trepel Airport Equipment GmbH beliefert. Diese stellt vor allem Produkte für den Flughafenbereich her, während Mafi den innerbetrieblichen Transport sowie mit dem Ro-Ro-System die Seehäfen bedient.
Hinterbremse ist als Lamellenbremse in Öl jetzt wartungsfrei

Ro-Ro-System

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Parallel zur Eidechse hat Mafi die neuen Terminal-Zugmaschinen der Trac-Baureihe MT vorgestellt. Auch hier kommt ein Baukastensystem zum Einsatz, mit dessen Hilfe die Durchlaufzeiten verkürzt werden können – der Anwender also von einer schnelleren Lieferung profitiert. Die Tauberbischofsheimer heben technisch das robuste Rahmenkonzept mit geschlossenem Außenbereich hervor, sowie die Kabine mit hohen Anforderungen an den Komfort und die Übersichtlichkeit – ohne dass dazu ein Drehsitz erforderlich ist.
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