Alten Kessel versilbern

Mittelständler in NRW können jetzt vom Emissionshandel profitieren und ihre alten Heiz- und Dampfkessel günstig auf Vordermann bringen. Joint Implementation-Modellprojekt (JIM.NRW) heißt das Vorhaben, das Unternehmen motivieren soll, Energie zu sparen und einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

Die Energie-Agentur NRW sieht hohe Sparpotenziale in der Dampferzeugung und bei der Umstellung von Heizungsanlagen in Industriebetrieben. Der Energieverbrauch einer 20 Jahre alten Heizung etwa lasse sich durch Modernisierung im Schnitt um 10 % bis 15 % senken. „Unternehmen aus NRW, die ihren Dampfkessel erneuern oder die Heizung sanieren wollen, können sich dieses Klimaschutz-Engagement im Rahmen von JIM.NRW versilbern lassen“, verspricht Gerd Marx von der Energie- Agentur NRW.

Das Programm bündelt Effizienzprojekte von Unternehmen, die bislang nicht am Emissionshandel teilnehmen, in einem Pool. Bisher sind nur Unternehmen zur Teilnahme am Emissionshandel verpflichtet, die Gas- oder Ölkessel mit einer Leistung größer als 20 MW betreiben, oder Kohle- oder Schwerölkessel, die Leistungsstärker als 1 MW sind.

Marx: „Der Emissionshandel ist für kleine und mittlere Unternehmen, die nicht zur Teilnahme verpflichtet sind, mit einem abschreckend hohen Aufwand verbunden, was die Transaktionskosten angeht.“ Mit der Bündelung unter dem Dach der Energie-Agentur sollen diese Unternehmen nun in die Lage versetzt werden, sich betriebswirtschaftliche Vorteile des Emissionshandels zu erschließen.

Die Energie-Agentur NRW übernimmt dabei die Aufgabe, die durch eine Anlagenmodernisierung eingesparten Emissionen in Zertifikate zu tauschen und diese zu marktgerechten Preisen zu verkaufen. tv