Dietmar Kieser dietmar.kieser@konradin.de
Nicht immer ist es vorteilhaft, sich als Juniorpartner unter das Dach eines Marktführers zu begeben. So mancher traditionsreiche Name war wenig später getilgt, die zugekaufte Sparte auf dem Altar der konzernweiten Gesamtstrategie geopfert. Nicht anders verhält es sich in Sachen Pulzer (siehe Nachricht Seite 3). Noch vor drei Jahren machte sich der Reutlinger Rohrbiege-Hersteller große Hoffnungen auf eine bessere Zukunft. Sollte doch das weitreichende Vertriebs- und Servicenetz des Aufkäufers, der Ditzinger Trumpf-Gruppe, international genutzt werden. Nun hat wohl nicht nur die schlappe Weltkonjunktur den ehrgeizigen Plänen ein jähes Ende bereitet. Gerade mal ein Jahr ist es her, dass Trumpf den Standort Reutlingen als Kompetenzzentrum für die Rohrbearbeitung ausbauen wollte. Dass dieser Plan jetzt zu den Akten gelegt wird, könnte auf fehlende Akzeptanz von Seiten der Rohrbieger hindeuten. Zweifellos ist dies eine Bauchlandung der Ditzinger, die mit lautem Hallo das neue Terrain erobern wollten. Zugleich wird aber auch die Marschrichtung deutlich: Das Stärken der Kernkompetenz ist allemal sinnvoller, als brach liegende Ergänzungsfelder mühsam zu bestellen. Sprich: Besser ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.
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