Nicht jeder Import aus dem Reich der Mitte rentiert sich: Laut einer neuen Studie hat bereits eines von drei Unternehmen, die sich auf dem chinesischen Markt bewegen, diese Erfahrung gemacht.
Jedes dritte Unternehmen nimmt bei Einkäufen in China Verluste in Kauf, belegt eine aktuelle Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) und des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME). Dennoch kommen international agierende Konzerne nicht am breit gespannten Markt der Volksrepublik vorbei.
Die häufigste Ursache für Verluste sind Planungsfehler. Anfallende Kosten für Transport und Qualitätssicherung der Waren werden oft nicht mit eingeplant oder völlig unterschätzt.
„Wer bei der Beschaffung in China vor allem den Preis im Blick hat, sollte den gesamten Logistikprozess von der Produktion bis zur Anlieferung an die Rampe bereits im Vorfeld analysieren – und nach Anlauf fest im Griff behalten“, rät BME-Hauptgeschäftsführer Dr. Holger Hildebrandt.
Daneben spielen Abstimmungsfehler zwischen Einkauf und Logistik eine große Rolle.
„Ohne Kostencontrolling ist das Risiko viel zu hoch, in China letztlich teurer einzukaufen als in Deutschland“, fügt er hinzu.
Trotzdem gibt es einige Großunternehmen, die sich aus strategischen Gründen bewusst für den Einkauf von Waren und Vorprodukten in China entscheiden. Allein die Größe des dortigen Marktes zwingt international agierende Konzerne zu derartigen Überlegungen.
„Außerdem achtet die chinesische Regierung bei Auftragsvergaben sehr wohl darauf, dass ein Teil der Wertschöpfung im Inland erfolgt. Daher kann auch ein unrentables Sourcing als Zukunftsinvestition lohnend sein“, erklärt der BME-Hauptgeschäftsführer.
Frühzeitige Analyse bewahrt vor Verlusten
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