Automatisierung | Schuler Automation stellte am Standort Gemmingen die neue Version seines Crossbar Roboters vor. Das Modell überzeugt nicht nur durch sein spektakuläres Design. §
Autor: Uwe Böttger
Wenn Teile innerhalb der Pressenlinie von einer Stufe zur nächsten transportiert werden müssen, dann schlägt die Stunde des neuen Crossbar Roboter 4.0 von Schuler Automation. Das Modell kann bis zu vier Teile gleichzeitig entnehmen, gegebenenfalls neu positionieren und auf direktem Weg in das Folgewerkzeug ablegen. Überzeugend ist neben dem außergewöhnlichen und funktionalen Design vor allem die Ausbringungsleistung: „Der Roboter kann bis zu fünfzehn Teile pro Minute transportieren und ist damit so schnell wie nie“, freut sich Torsten Schwab, Vertriebsleiter bei der Schuler Automation am Standort Gemmingen. „Zusammen mit dem Crossbar Feeder für die Automation von Servopressenlinien setzen wir neue Maßstäbe in der Geschwindigkeit.“ Das Gerät ist einfach zu programmieren und für die Automatisierung von konventionellen mechanischen und hydraulischen Pressenlinien konzipiert. Bestehende Anlagen lassen sich mit der neuen Technik nachrüsten.
Ein modifizierter Fahrantrieb mit zwei Motoren und neuer Übersetzung machten einen regelrechten Geschwindigkeitsschub möglich. Und weil der Arm nur noch die Hälfte wiegt, ist der Roboter insgesamt um 20 % dynamischer geworden. Die maximale Tragfähigkeit inklusive Tooling ist dennoch bei 90 kg geblieben. Durch ein neues Energiemanagement mit integrierter Energierückgewinnung steigt die Effizienz ebenfalls um 20 %. Da der Roboter an einer hängenden Fahrbahn unter der Decke montiert ist, kann er einen Pressenabstand bis zu 10 m abdecken. Vor allem bei älteren Linien ist der Abstand so groß, um Platz für eine Ablagestation zu lassen. Diese ist beim Crossbar Roboter nun nicht mehr erforderlich, weil er die Teilelage bei Bedarf noch in der Luft oder im Werkzeug ändern kann. „Damit ersetzt er nicht nur zwei Altgeräte und vergrößert den Platz für Wartungsarbeiten in der Pressenlücke, sondern steigert auch die Ausbringungsleistung wesentlich“, fasst Torsten Schwab zusammen.
Das neue Modell basiert auf einem sechsachsigen Industrie-Roboter, den die Entwickler bei Schuler um zwei weitere Achsen ergänzt haben. Sie bilden die Hand des Roboter-Arms und den horizontalen Antrieb, wodurch sich Bewegungsspielraum, Flexibilität und Ausbringung erhöhen. Durch seine Prozessdaten-Schnittstelle ist der stählerne Werker schon heute auf die Industrie 4.0 vorbereitet. Dank seiner intelligenten Vernetzung wird er zum Analysetool, das den Prozess überwacht und auftauchende Fehler rückmeldet. •
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