Noch geht es dem deutschen Werkzeug- und Formenbau gut. Claus. D. Gruschka, Pressesprecher des Verband Deutscher Werkzeug- und Formenbauer e.V., Leonberg, sagte anlässlich der Messe AMB in Stuttgart, die Branche sei krisensicher, derzeit fehlten 50 000 Fachkräfte. Angesichts dessen, was während des Kolloquiums „Werkzeugbau mit Zukunft“ in Aachen zu hören war (Seite 16), stellt sich allerdings die Frage: Wie lange noch?
Die Betriebe operieren an ihren Kapazitätsgrenzen. Der asiatische Wettbewerb soll zwei bis dreimal schneller liefern, dazu preiswerter sein und das auf einem hohen Qualitätsniveau.
Schon reden einige Einkäufer davon, keine andere Wahl zu haben, als sich gen Fernost zu wenden. Kurzfristig bringt das die deutschen Werkzeugbauer nicht um. Sie haben noch genügend Aufträge in den Büchern stehen. Doch ist der Anschluss erst verloren, fällt es schwer, ihn wieder herzustellen. Sehr schwer – wenn überhaupt möglich – ist es auch, Kunden zurückzugewinnen, die zum Wettbewerb abgesprungen und dort zufrieden sind.
Höchste Zeit also, dass sich die Branche nicht nur um ihr Image in der Öffentlichkeit sorgt, sondern auch darum, international nicht ins Hintertreffen zu geraten.
Haider Willrett
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