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Die Karrierefabrikanten

Wie das „System WZL“ junge Menschen fit macht für den Beruf
Die Karrierefabrikanten

Ein gutes Ingenieur-studium ist die eine Sache – die andere ist es, mehr daraus zu machen. Und genau darin liegt das Erfolgsrezept des „Systems WZL“. Es steht für ein ganzheitliches Karrieremanagement des Einzelnen und ermöglicht, über das gesamte Berufsleben hinweg am Ball zu bleiben.

Dipl.-Ing. Herbert J. Joka ist Journalist in Aachen

Zunächst der Blick auf ein paar Zahlen: Das WZL beschäftigt mit seinem An-Institut, dem WZLforum, und seinem Schwesterinstitut, dem Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie (IPT) etwa 1000 Mitarbeiter. Davon sind rund 400 Studierende, Diplomanden oder Doktoranden. Bereits dieses Zahlengerüst lässt erahnen, dass das Werkzeugmaschinenlabor schon als Hochschuleinrichtung sehr viele junge Menschen fit für Beruf und Karriere macht.
Zahlen allein sagen zwar nichts Substanzielles aus. Schaut man tiefer in die Strukturen hinein, wird man feststellen, dass in Sachen Aus- und Fortbildung alles ineinander greift, aufeinander aufbaut und miteinander „sauber kämmt“, so dass die Verlustleistungen des Systems Bildung am WZL minimal sind.
Jeder Professor freut sich, wenn trotz gesellschaftlich bemängeltem Desinteresse an Ingenieurstudiengängen genügend Nachwuchs am Institut arbeiten will. Denn das heißt, die angebotene Wissensdienstleistung stimmt und man kann sich „seine“ Kandidaten aussuchen, um sie zum Studienabschluss oder zur Promotion zu führen.
Hinzu kommt: Hinter der großen Zahl an Mitarbeitern steht natürlich auch eine funktionierende Infrastruktur, die es dem Einzelnen erlaubt, sehr frei zu arbeiten. „Diese Eigenverantwortlichkeit jedes Einzelnen wird neben der Erfüllung der rein fachlichen Kritieren, von jedem WZLer täglich eingefordert“, weiß Dr. Christoph Zeppenfeld, Oberingenieur am WZL. Denn einerseits werde der Vermittlung der technisch-wissenschaftlichen Grundlagen höchste Priorität beigemessen und andererseits gelte das Prinzip, dass die einzelne Arbeit einen zügigen Nutzen bringen soll – sei es bei Grundlagenforschung oder für Drittmittelgeber wie Sonderforschungsbereiche, DFG, EU-Projekte oder Forschungs- und Beratungsprojekte der Industrie.
Diese sind im Übrigen ein Indikator für das Funktionieren des „Systems WZL“, wird hierdurch doch ein erheblicher Teil des Budgets eingespielt. Bis vor mehreren Jahren war das WZL mit seinem gelebten Prinzip, wirtschaftsnah und -orientiert zu arbeiten, eher eine Ausnahme in der deutschen Hochschullandschaft. Heute jedoch kann man sagen: es war erfolgreicher Vorreiter für ein universitäres Bildungssystem, das die gezielte Ausbildung des Einzelnen, die Spitzenstellung als Institut sowie Modell für effektive Hochschulstrukturen in Einklang gebracht hat.
Das breite, gewachsene Fundament erlaubt es auch, neue Wege zu beschreiten und so viel Grundkonstitution mitzubringen, dass man über die Zeit hinweg innovative Leistungen vorweisen kann, die man zunächst in herkömmlichen Strukturen mit einer gewissen Zurückhaltung in ihrer Durchsetzbarkeit im Umfeld beobachtete.
Ein Beispiel für Ingenieurausbildung – gezielt für Managementaufgaben – ist der Executive MBA für Technologiemanager, der von Professor Günther Schuh als Studiendirektor initiiert und geleitet wird. Das ist der erste Executive MBA-Studiengang an der RWTH Aachen und startete im April 2004. Erste Diplome erhielten die Studierenden im November 2005.
Heute ist bereits der dritte Kurs für den baldigen Start formiert und nicht jeder qualifizierte Interessent kann aufgenommen werden, weil die Aachener ganz bewusst auf eine zahlenmäßige Begrenzung Wert legten. Dies deshalb, um das Präsenzstudium mit einem 40%igen Anteil von Vorlesungen der Universität St. Gallen (HSG) besonders intensiv gestalten zu können. Hinzu kommen in St. Gallen weitere Module, die von Aachen aus ausgerichtet werden. Interessant ist, dass bereits wenige Monate nach Abschluss des ersten Kurses eine spürbare Karrierewelle bei den Absolventen zu verzeichnen ist.
„Der EMBA“ ist jedoch nur eine Facette des umfangreichen Qualifikations- und Bildungsdienstleistungsangebotes, das über das WZLforum gemanagt wird. Hier werden, basierend auf dem Fundament des Systems WZL, Fort- und Ausbildungsprogramme geschnürt und angeboten, die vom Spezialistenseminar für den Vollblutingenieur bis hin zur branchenübergreifenden Tagung reichen, bei der auch über marketingorientierte Geschäftsprozesse in der Bekleidungs- und Sportartikelindustrie diskutiert wird. Gerade dieser Blick über den Tellerrand hinaus erlaubt es Firmen, ihre Erfolgspotenziale klar herauszuarbeiten.
Allerdings reicht der bekannte WZL-Enthusiasmus nun doch nicht soweit, dass die Ausbildung von Ingenieuren und Managern bereits vor deren Schulzeit oder gar Kindergartenzeit zentral organisiert wird. Vielmehr hat man im WZL mit der Gründung eines Kooperationskindergartens Sorge dafür getragen, dass junge Menschen, die ihre Ausbildung am WZL absolvieren und dort arbeiten, auch ihren Nachwuchs gut unterbringen können.
Die Defizite der Kinderversorgung durch die Öffentliche Hand sind bekannt – auch im Hinblick auf die Verfügbarkeit von Kindergartenplätzen in der Nähe des Arbeitsplatzes, so dass im vergangenen Jahr ein Vertrag mit dem Kindergarten St. Martinus in Richterich geschlossen wurde und ein Angebot für die Familienmütter und -väter am WZL gesichert ist.
Dazu Valerie Lorenz, die das Programm begleitet: „Wir zeigen mit diesem Angebot, dass es Lösungswege gibt, Familie und Beruf zusammenzubringen, wenn man es nur ernsthaft will.“
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