Ein Multitalent sucht die Herausforderung

Für Bürgermeister Peter Wesselowsky ist die Firma Kinkele viel Wert. Im wahrsten Sinn des Wortes. Im Gegensatz zu anderen namhaften Unternehmen im malerischen Ochsenfurt, bedient der Zulieferbetrieb den Stadtsäckel. Denn „Kinkele hat keine Firmenzentrale im Ausland“, so das Stadtoberhaupt.

Außerdem schätzt Sozialdemokrat Wesselowsky die soziale Ader des Firmenchefs: Nachdem Auszubildende Lackreste wiederverwertet hatten, spendete Kinkele die eingesparten Entsorgungskos-ten an eine soziale Einrichtung. „Er fühlt sich unserer Stadt verbunden“, lobt der Bürgermeister. Kein Wunder: Seit vier Generationen ist das Familienunternehmen am Ort – und es zeigt sich nach über 100 Jahren erstaunlich jung und modern: Mit einem hohen Maß an Flexibilität und Kundenorientierung fertigt Kinkele nahezu alles, was das Kundenherz begehrt: Einzelteile, Baugruppen, selbst komplette Maschinen und Anlagen verlassen die Hallen. „Wir bedienen rund 250 Kunden aus mehr als 25 Branchen“, so Firmenchef Friedrich A. Kinkele. Zu den wichtigsten Auftraggebern zählen Unternehmen wie Siemens, Mercedes, Audi, VW, BMW, Alstom, Voith oder Kuka.Kinkele hat seinen Betrieb in die Bereiche Sondermaschinen, Apparate, Anlagenbau und Schweißkonstruktionen unterteilt. Ein moderner CNC-Maschinenpark sorgt für Maßgenauigkeit. Und „durch den Verbund der CNC-Maschinen über ein DNC-System mit externen Programmierplätzen sind wir in der Lage, kostengünstig zu produzieren“, beschreibt Friedrich A. Kinkele.

Dass dabei 300 Aufträge gleichzeitig in Bearbeitung sind, ist keine Seltenheit. Täglich verlassen etwa 50 t verarbeiteten Stahls das 50 000 m2 große Werksgelände – und zwar nur nach umfangreicher Qualitätskontrolle. Kinkele ist nach DIN ISO 9001 zertifiziert.

Der Firmenchef legt großen Wert auf gut ausgebildete Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. „Kinkele ist ein sehr wichtiger Ausbildungsbetrieb“, bestätigt Bürgermeister Wesselowsky. Bis zu 45 Auszubildende lernen bei dem Zulieferer. „Der Ausbildungs- und Informationsstand der Mitarbeiter in unserem Sondermaschinen- und Anlagenbau das Fundament jeden Erfolges“, so Kinkele. Rund 400 Mitarbeiter stehen auf der Lohnliste des Maschinenbauers. Der einstige Schlossereibetrieb mauserte sich zu einem der wichtigsten industriellen Arbeitgeber in der Region.

Ende der siebziger Jahre übernahm Friedrich A. Kinkele den Betrieb – und schaffte erfolgreich den Generationswechsel. Und das obwohl der Umgang mit dem 1914 geborenen Vater nicht immer ganz „unproblematisch“ gewesen sei. Aber „im Großen und Ganzen arbeiteten wir gut zusammen“, so Kinkele versöhnlich. tb

Maschinen-, Apparate- und Stahlbauarbeiten, Schweißkonstruktionen,Blechbau Edelstahlverarbeitung; Bohren, Fräsen, Drehen, Schleifen, BlechumformungEinzelzeile, Baugruppen, Sondermaschinen; Montage inkl. Pneumatik- und Elektroinstallation für den allgemeinen- wie für den Sondermaschinenbau; Lohaufträge, Reparaturen, ÜberholungenZertifiziert nach DIN ISO 9001