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Einfach bedienbar und attraktiv gestaltet

Usability wird zu einem schlagkräftigen Verkaufsargument
Einfach bedienbar und attraktiv gestaltet

Ob Handy oder Produktionsanlage, zu oft sind Geräte mit Knöpfen übersät und Menüs unübersichtlich. Das muss nicht sein, wenn beim Entwickeln die Bedienerfreundlichkeit berücksichtigt wird.

Von unserem Redaktionsmitglied Werner Möller ia-redaktion@t-online.de

Bedienerfreundlichkeit, in der Fachwelt Usability genannt, wird zu einem schlagkräftigen Verkaufsargument. Vor allem die Hersteller von Software haben die Zeichen der Zeit erkannt und kräftig in Usability-Forschung investiert. Dennoch: Trotz des wirtschaftlichen Potenzials räumten neben der Online-Branche lange Zeit nur einige Großkonzerne dem Thema Gebrauchstauglichkeit in der Produktentwicklung einen festen Platz ein. Viele Unternehmen sind also von einer optimalen Usability-Umsetzung noch weit entfernt.
Dabei sagt Stefan Schoen, bei Siemens Corporate Technology Leiter des User Interface Design (UID) Center in München: „Technik kann noch so gut sein, wenn sie nicht bedienbar ist, bringt sie dem Nutzer nichts.“ Eng verzahnt in die Entwicklungsprozesse beraten Schoen und sein Team heute die Siemens-Bereiche. Sie analysieren, was Kunden brauchen, indem sie sie im Alltag beobachten und zu ihren Anforderungen befragen. Danach gestalten sie User Interfaces, also Schnittstellen zwischen Technik und Mensch, vom Konzept über Prototypen bis zur Umsetzung – ob Handys oder Automatisierungssoftware.
Gute Bedienbarkeit unterliegt strengen Kriterien, es gibt ISO-Normen, die unter anderem verlangen, dass Systeme selbst beschreibend und steuerbar sind. Das heißt etwa, dass ein Computerprogramm dem Nutzer mitteilt, welche Eingabe es an bestimmten Stellen erwartet.
Einer der Pioniere auf dem Gebiet ist die Lenze Drive Systems GmbH in Aerzen. „Unser Antriebskonzept L-Force wurde konsequent unter dem Kriterium Usability entwickelt“, meint Michael Gieselmann, Produktmanager Engineering Software. Besonders eine moderne Software ist heute sehr komplex. Deshalb ist das Verbesserungspotenzial hier besonders groß.
Das Vorgehen in der Praxis: Beim Entwickeln und den anschließenden Tests wird interaktiv gearbeitet. Anregungen werden aufgenommen, umgesetzt und anschließend besprochen. Dazu führt der typische Endnutzer mit dem Produkt Aufgaben aus. „Neben quantitativen Werten wie Anzahl der Fehler oder benötigte Zeit zur Aufgabenausführung werden vor allem auch qualitative Werte, Hinweise oder Zufriedenheit der Endnutzer ermittelt“, sagt Carsten Wittenberg, Experte für Usability bei Siemens-A&D in Nürnberg. Usability Tests können bereits in frühen Phasen durchgeführt werden, abhängig von der Produktreife/möglichem Funktionsumfang werden die Testszenarien gewählt.
Lenze-Experte Gieselmann hat auch festgestellt, dass Kunden keine Usability Experten sind. Sie sind Experten im Lösen ihrer Anwendungsaufgabe. „Ein Bedienproblem schreibt der Testkunde womöglich gar nicht in einen Fragebogen, da er stolz ist, dass er es gemeistert hat“, so der Experte. Wichtig sei es, den Kunden bei der Bedienung der Geräte zu beobachten und die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen.
Hier wird klar, dass bei Bedienerfreundlichkeit viel Gespür gefragt ist. Am einfachsten wären Geräte zu bedienen, die unsere Alltagssprache verstehen. Doch die wird es erst in einigen Jahren geben.
Schlechte Bedienbarkeit kann Kunden abschrecken
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