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Erst Profis schärfen den Blick für die Zusatzrente

Schwache Resonanz bei betrieblicher Altersversorgung
Erst Profis schärfen den Blick für die Zusatzrente

Erst Profis schärfen den Blick für die Zusatzrente
Ein unscharfes Bild haben Chefs und Arbeitnehmer von den Möglichkeiten der betrieblichen Altersvorsorge. Die Zusatzrente ist für die Beschäftigten eine große Investitionsentscheidung;die Chefs müssen wiederum wissen, welche Vorteile sie aus den Vorsorgekonzepten ziehen können. Die Resonanz von Seiten der Arbeitnehmer könnte besser sein, vor allem bei den Systemen, an denen der Arbeitgeber nichts zuschießt (Bild: IBM)
Mit der betrieblichen Altersversorgung geht es nur schleppend voran. Schuld sind die Komplexität der zusätzlichen Rente und die unklare Gesetzeslage. Ohne spezialisierte Beratung tun sich viele Arbeitgeber und Arbeitnehmer schwer.

Von unserem Redaktionsmitglied Tilman Vögele-Ebering tilman.voegele@konradin.de

Die Resonanz auf die betriebliche Altersversorgung bleibt unter den Erwartungen. Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) in Frankfurt/M. belegt dies mit einer Studie, die „eine ernüchternde Bilanz“ zieht: Bei den Mitgliedsunternehmen neu angebotene Vorsorgekonzepte werden von weniger als 5 % der Arbeitnehmer angenommen. Dabei biete das Instrument für Arbeitgeber und Arbeitnehmer nur Vorteile, betont der VDMA: Top-Konditionen für die Versicherungsnehmer, Steuervorteile, gesparte Sozialversicherungsbeiträge.
„Management und Mitarbeiter sind keine Versicherungsprofis“, schließen die Autoren der VDMA-Studie, die der Dienstleister The Pension Consultancy (TPC) aus Hamburg organisiert hat. Für eine Investitionsentscheidung dieser Größenordnung benötigen die Beschäftigten offenbar mehr Informationen, wie die Versicherungs-Experten betonen.
Denn die Sache ist auf den zweiten Blick komplizierter als man denkt. Mittelständische Unternehmer sehen sich mit Fragen konfrontiert, die nur im Einzelfall schlüssig beantwortet werden können. Seit 2002 müssen sie ihren Beschäftigten eine Zusatzrente anbieten, für die es fünf so genannte Durchführungswege gibt (s. Kasteninfo nächste Seite):
  • die Direktzusage
  • die Unterstützungskasse
  • die Direktversicherung
  • die Pensionskasse
  • den Pensionsfonds.
Wer die Wahl hat, hat dann die Qual. Im einen Fall wird Gehalt umgewandelt, im andern zahlt der Chef. Manchmal lässt sich das Geld, das auf die hohe Kante gelegt wird, vererben, manchmal nicht. Die Arbeitnehmer wollen wissen, was mit der Steuer ist, was beim Arbeitgeberwechsel passiert und welche Rolle dabei die Riester-Rente spielt.
„Ein wichtiger Grund für die fehlende Resonanz ist sicherlich ein Informationsdefizit“, sagt Wolfgang Peters, Leiter der Mitgliederberatung beim Industrie-Pensions-Verein (IPV) in Varel. Der IPV hat vergangenes Jahr deshalb sein Angebot ausgebaut, um speziell den Mittelstand bei Fragen der betrieblichen Altersversorgung zu unterstützen. Der Industrie-Pensions-Management e.V. (IPM), bei dem Fachmann Peters die Geschäfte führt, kümmerte sich bislang um die Unterstützungskasse. Seit vergangenem Jahr sind alle Durchführungswege der betrieblichen Altersversorgung über den IPM möglich. „Wir wollten etwas schaffen, bei dem der Arbeitnehmer gut beraten wird, um so den Arbeigeber zu entlasten“, formuliert Peters das Ziel. Denn was die Chefs am meisten fürchten, ist der Verwaltungsaufwand. Partner des IPM sind die Versicherer Allianz, Axa, Gerling und Victoria.
Peters beobachtet bei der Akzeptanz der betrieblichen Altersversorgung eine geteilte Entwicklung: „Wir haben steigende Zahlen im Bereich der Gehaltsumwandlung, also bei der Pensionskasse, Unterstützungskasse und Direktversicherung.“ Bei der durch den Arbeitgeber finanzierten Altersvorsorge bewege sich deutlich weniger.
Neben einem Informationsdefizit macht den Mitarbeitern derzeit das Hickhack um das Alterseinkünftegesetz die Entscheidung schwer. Dabei geht es um die Frage der vor- oder nachgelagerten Besteuerung der Lebensversicherung.
Ein weiterer Grund für das verhaltene Echo bei den Beschäftigten: „Das Nettogehalt reicht für eine private Vorsorge häufig nicht aus“, beobachtet IPV-Mann Peters und ergänzt: „Größere Resonanz haben Systeme, bei denen sich auch der Arbeitgeber beteiligt.“
Zahlt der Chef oder der Arbeitnehmer? Das ist hier die Frage
Hickhack ums Alterseinkünftegesetz verunsichert
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