Führende Roboterhersteller bleiben der nächsten Hannover Messe fern. Von 2004 an soll die Factory Automation eine neue Struktur bekommen.
Für 2003 haben wir unsere Teilnahme an der Hannover Messe definitiv abgesagt“, bestätigte Michael Knaf. Der Geschäftsführer der Fanuc Robotics Deutschland GmbH in Neuhausen bei Stuttgart will aber 2004 auf jeden Fall wiederkommen“. Neben Fanuc wollen die ABB Manufacturing & Consumer Industries GmbH in Friedberg, Kuka Roboter GmbH in Augsburg und die Reis GmbH & Co. Maschinenfabrik in Obern- burg nur noch alle zwei Jahre auf der Factory Automation präsent sein.
Weitere Aussteller ziehen nach. Manfred Hübschmann beispielsweise: Der Geschäftsführer der Stäubli Tec-Systems GmbH Robotics in Bayreuth verhehlt seine Freude über die Entwicklung nicht. Er habe seinerzeit schon gegen den Jahres-Turnus gestimmt: „Die Innovationsfreude der Branche hält mit dem Jahreszyklus einfach nicht mit.“
Ein weiterer Kritikpunkt: „Die Kosten pro Fachbesucher sind auf der Hannover Messe höher als auf anderen Messen“, kritisiert etwa Dr. Michael Wenzel, Geschäftsführer von Reis Robotics. Er wünscht sich von der Deutschen Messe AG, Hannover, ein Konzept, das mehr internationale Besucher anzieht. Der Anspruch der Messe, internationale Leitveranstaltung zu werden, habe sich „Jahr für Jahr weniger bewahrheitet“, sagt Wenzel. Und: „Wir haben in diesem Jahr ein deutliches Nord-Süd-Gefälle bei Besuchern aus dem Bundesgebiet festgestellt.“
Michael Knaf erläutert, Fanuc bevorzuge ebenfalls einen Zwei-Jahres-Rhythmus in geraden Jahren, um nicht mit der Emo zu kollidieren. Auch Fanuc wolle „der Hannover Messe nicht grundsätzlich den Rücken kehren“.
Der Fachverband Robotik + Automation im VDMA setzt nun auf Verhandlungen mit der Deutschen Messe. Fachverbands-Geschäftsführer Thilo Brodtmann betont, es gebe „ein klares Bekenntnis zu Hannover“. Aber die Factory Automation benötige eine neue Struktur. Dr. Eberhard Roloff, Pressechef der Deutschen Messe, bestätigt die Gespräche und versichert, es werde 2003 Roboter auf der Messe geben. Es seien andere Formen der Beteiligung denkbar. Außerdem: „In wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist es halt so, dass sich Unternehmen für eine andere Marketingstrategie entscheiden.“ (Kommentar Seite 8) tp/tv
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