In Deutschland dauert es immer noch recht lange, eine neue Firma zu gründen. Andere Länder sind mit dem Bürokratieabbau deutlich weiter, wie das IW Köln anhand von Weltbankdaten ermittelt hat.
Wer in Deutschland ein Unternehmen gründen will, muss viele bürokratische Hürden überwinden. Nach Daten der Weltbank, die das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) für eine neue Studie ausgewertet hat, vergehen hierzulande 45 Tage, bis der Existenzgründer mit einer neuen GmbH die Tore öffnet und Mitarbeiter einstellen darf.
Dabei sind laut IW neun verschiedene Stellen anzulaufen – vom Finanzamt bis hin zum Gewerbeaufsichtsamt. In Australien und Kanada müssen dagegen nur zwei Anträge gestellt werden, um eine Limited Company zu gründen. Die Registrierung lässt sich online abwickeln und ist in zwei bis drei Tagen abgeschlossen. Ebenfalls deutlich zügiger als in Deutschland verläuft ein Genehmigungsverfahren zur Unternehmensgründung beispielsweise in den USA (4 Tage), den Niederlanden mit 11 Tagen und Großbritannien mit 18 Tagen.
Auch nach der Gründungsphase machen amtliche Vorschriften den Unternehmen in der Bundesrepublik das Leben nicht leicht. Insgesamt kostet die staatlich verursachte Bürokratie die Wirtschaft Jahr für Jahr schätzungsweise 46 Mrd. Euro. Bundeswirtschaftsminister Clement hatte sich die Befreiung des Mittelstands von staatlicher Reglementierung auf die Fahne geschrieben. Doch die Bilanz des Bürokratieabbauprogramms bezeichnen die IW-Forscher bislang als „ernüchternd“. Die Belastung für den Mittelstand nehme eher zu als ab. tv
Teilen: