Dietmar Kieser dietmar.kieser@konradin.de
Wenn ein Weltmarktführer einer Branchenleitmesse adieu sagt, ist das für sich genommen noch kein Beinbruch für den Veranstalter. Mit Hewlett-Packard nimmt jetzt die Nummer zwei der IT-Branche nicht mehr an der Cebit teil, allenfalls als Mitaussteller bei Partnern. Der Grund liegt sicherlich nicht am Messekonzept der unbestritten weltweit größten Messe dieser Branche. Vielmehr hat HP-Chefin Carleton Fiorina ihrem Haus ein Marketingkonzept verordnet, das vorsieht, auf Kunden künftig gezielt und fokussiert zuzugehen. Hausmessen bei Kunden sollen Priorität erhalten. Sollte jedoch diese Strategie Schule machen und andere Schwergewichte es dem IT-Koloss gleichtun, wird daraus tatsächlich mehr als ein Beinbruch. Kollabieren könnte der Patient Branchenleitmesse, wenn zunehmend mehr internationale Besucher ausbleiben. Im Wettkampf der Messeplätze könnte dies in dem Maße passieren, wie der Export heimischer Erfolgsveranstaltungen weiter voranschreitet. Keine Frage: Für US-Besucher ist eine Cebit New York, für Chinesen eine Factory Automation Asia in Shanghai bequemer und kostengünstiger zu erreichen. Globalisierung hat ihren Preis. Auch die Leitmessen werden ihn bezahlen müssen.
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