Das modulare Softwaresystem Orcosys APS ermöglicht es, mehrstufige Fertigungsprozesse intuitiv zu planen. Dabei wird die Begrenztheit von Ressourcen konsequent berücksichtigt.
Dipl.-Ing. Hubert Lange, Dipl-Inf. (FH) Michael Schultchen und Dipl.-Math. Axel Simroth sind Geschäftsführer der Orcosys GmbH, Dresden
Wer in Zeiten harten Wettbewerbs Erfolg haben will, muss für eine optimale Auslastung aller Ressourcen sorgen, die eine hohe Termintreue und flexible Lieferfähigkeit sichert. Daher wird eine präzise Fertigungsplanung immer wichtiger.
Eine genauere Betrachtung der Planungsmethoden und Technologien der meisten Industrieunternehmen führt allerdings zu Ernüchterung. Zwar wurde viel in ERP/PPS-Systeme investiert, doch wenn es um die eigentliche Planungsfunktion geht, sind die Lösungsansätze recht bescheiden. Fast alle Systeme beschränken sich auf die sogenannte Grobplanung, die von unendlichen Ressourcenkapazitäten ausgeht.
Bei der Feinplanung, die konkrete und begrenzete Ressourcen berücksichtigt, steht der Meister oder Planer relativ allein da. Er muss sich hauptsächlich auf seinen Verstand und seine Gefühle verlassen. Seine Werkzeuge sind in der Regel nach wie vor die „gute alte Plantafel“, der Taschenrechner und einige handschriftliche Notizen.
Zugleich werden die Fertigungsabrufe immer kurzfristiger, die Losgrößen kleiner und die Variantenvielfalt größer. Auf Grund permantenten Zeitdrucks gelingt es trotz großer Erfahrungen des Planers meist nur geradeso, überhaupt einen machbaren Plan aufzustellen. Für die tiefere Betrachtung von Alternativplänen fehlt fast immer die Zeit. Optimale Fertigungspläne sind bei dieser Vorgehensweise eher Zufallstreffer. Dabei kann durch eine bessere Feinplanung mit einem relativ geringen Aufwand ein sehr großer Nutzen erzielt werden.
In der Vergangenheit wurde mehrfach versucht, dieses Thema softwaretechnisch zu lösen. Bisher scheiterten die meisten dieser Projekte jedoch an einer zu akademischen Herangehensweise. Die zum Abbilden herangezogenen mathematischen Modelle und Verfahren setzten oft Bedingungen voraus, die mit den realen Gegebenheiten kaum übereinstimmten. Es entstanden sehr starre Pläne. In der Praxis ist es aber Alltag, dass ein gerade erstellter Plan auf Grund von Störungen kurzfristig wieder geändert werden muss. Oft müssen aus pragmatischen Gründen Regeln und Restriktionen temporär außer Kraft gesetzt werden. Flexibilität ist daher entscheidend, und wenn diese nicht mehr gegeben ist, werden die jeweiligen Softwarelösungen abgelehnt. Eine weitere Schwierigkeit besteht in der übersichtlichen und transparenten Darstellung komplexer Zusammenhänge, etwa bei mehrstufigen Fertigungsprozessen. Die präzisesten Planungsergebnisse sind nutzlos, wenn sie in Zahlenfriedhöfen ruhen.
Mit dem Softwaresystem Orcosys APS gibt es nun ein innovatives Werkzeug für eine bessere Fertigungsplanung unter Berücksichtigung begrenzter Ressourcen. Es ergänzt bestehenden ERP/PPS-Systemen effektiv und verwirklicht konsequent das Prinzip „so viel Automatisierung wie nötig“. Der Planer bleibt stets souverän.
Mit einer einfach bedienbaren grafischen Oberfläche nach dem Vorbild der Plantafel werden Ressourcenbelegung und Prozessstrukturen visualisiert. Arbeitsgänge werden in Form von mehrfarbigen Balken dargestellt und sind intuitiv veränderbar.
Dabei erhält der Planer Unterstützung durch im Hintergrund ablaufende mathematische Algorithmen, die unter der Berücksichtigung der aktuellen Kapazitäten sofort alle Auswirkungen ermitteln. Ein mehrstufiges und frei skalierbares Ampelsystem sorgt dafür, dass nur die relevanten Informationen dargestellt werden.
Auf Wunsch generiert das System mehr oder weniger weit reichende Lösungsvorschläge, die aber nicht bindend sind. Regeln können jederzeit leicht und verständlich geändert werden. Da Orcosys APS modular aufgebaut ist, können individuelle Anforderungen bei einem gleichzeitig hohen Standardisierungsgrad abgebildet werden.
www.orcosys.de
Oberfläche nach dem Vorbild der Plantafel
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