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Im Internet nicht länger im Trüben fischen müssen

Drei B2B-Marktplätze im Industrieanzeiger-Test
Im Internet nicht länger im Trüben fischen müssen

Weltweit sind derzeit etwa 2000 elektronische Marktplätze aktiv. Vor allem kleine und mittlere Unternehmen, die gerade erst beginnen, sich mit E-Procurement zu beschäftigen, könnten sich von dem Überangebot abschrecken lassen. Wer sich aufwendige Recherchen ersparen will, greift auf einschlägige Studien von Verbänden oder Unternehmensberatungen zurück.

Von unserem Redaktionsmitglied Jens-Peter Knauer – jens-peter.knauer@konradin.de

Unter dem Titel „Elektronische Plattformen für Industriegüterhersteller“ hat die MV-Marketing Vertrieb Unternehmensberatung Stefan Szkudlapski, Iserlohn, eine neue Studie herausgebracht. Insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen soll ein fortwährend aktualisierter Überblick über die nach Ansicht der Unternehmensberatung wichtigsten Plattformen gegeben werden. Insgesamt 250 dieser elektronischen Marktplätze hat der Autor eingehend untersucht, um letztendlich 69 davon vorzustellen.
Der Nutzer erhält übersichtliche Informationen beispielsweise hinsichtlich Zielgruppe der Marktplätze, gehandelter Güter, Registrierungsmodalitäten und Kosten. Zudem wartet die Studie mit einem kurzen Abriss über die Entwicklung von Online-Marktplätzen in Deutschland auf und gibt Anregungen hinsichtlich E-Business und Unternehmensstrategie. Neben der Übersicht der untersuchten Plattformen findet sich im Anhang auch eine Checkliste für elektronische Marktplätze. Die Studie kann gegen eine Schutzgebühr von 75 Euro telefonisch unter (02371) 46886 geordert werden.
Unter den 69 Online-Plattformen findet sich auch die Materialbörse, einer der drei Marktplätze, die der Industrieanzeiger heute vorstellt. Die anderen beiden sind Nirogate, ein gerade erst an den Start gegangener Händler für rostfreien Edelstahl, und das Produktionsnetz, in dem schon seit 1999 Fertigungskapazitäten von Metallverarbeitern vermittelt werden.
www.nirogate.de
Betreiber: Kreuer Online GmbH, Mannheim
Angebot: vertikaler Marktplatz für den Handel von Edelstahl Rostfrei
Info: Suche, Hilfe, FAQ, Glossar, News, Messe-/Kongresstermine, Newsletter, Linkliste, Industriestandards
Service: Linkliste für den Kontakt zu Logistik- und Finanzdienstleistern
Kosten: Für Einkäufer (Bieter) kostenlos; Verkäufer zahlen eine Provision in Höhe von 0,85 % des erzielten Verkaufspreises.
Sprachen: Deutsch
Sicherheit: Standardverschlüsselung SSL, 128 bit
Zahlungsabwicklung: erfolgt zwischen den Akteuren
Bewertung: Gerade erst an den Start gegangen ist Nirogate, ein Marktplatz für den Handel von rostfreiem Edelstahl. Bislang können zwar lediglich Anbieter ihre Produkte versteigern, doch strebt der Betreiber an, mittels Reverse Auction auch die Einkäufer-Seite abzubilden, um so Schritt für Schritt einen ganzheitlichen Marktplatz anbieten zu können.
Auf der Startseite hat der Nutzer die Möglichkeit, sich umfassend über den Marktplatz zu informieren. Dass in den News noch kein Eintrag zu finden ist, liegt sicher an der erst kurzen Präsenz und lässt sich locker verschmerzen. Sehr nutzerorientiert ist der Button mit den Industriestandards für die auf der Plattform gehandelten Materialien.
Die Registrierung erfolgt online und ist kostenlos. Nach dem Login gelangt der Anwender zur Auktionsübersicht. Das Anlegen einer Auktion erfolgt in fünf Schritten, wobei der Verkäufer (und in Zukunft auch der Einkäufer) sich einfach und unkompliziert zu handhabender Eingabemasken bedienen kann. Alle Eingabefelder verfügen über Hilfe-Buttons, die durch Anklicken kleine Pop-up-Fenster öffnen und mit deren Unterstützung sich auch der ungeübte Anwender schnell zurechtfindet.
Jedem Schritt können Kommentare angefügt werden, um das Angebot so klar wie möglich zu bezeichnen. Auch das Hinzufügen von Dokumenten, beispielsweise eines Prüfzeugnisses, ist möglich. Unter „Auktion suchen“ lassen sich aktuelle Versteigerungen nach individuellen Kriterien auffinden. Den persönlichen Bereich verwaltet der Nutzer selbst. Hier finden sich unter anderem die Kontaktliste mit Geschäfts- partnern, die Benutzerdaten sowie die Geschäftshistorie.
www.materialboerse.de
Betreiber: Ecoservice GmbH, Wedemark
Angebot: Rest- und Überbestände von elektronischen Bauelementen
Klassifizierung der Güter: nach UN/SPSC, eCl@ss; eigene Klassifikationen sind möglich
Info: Suche, Hilfe, FAQ, News, Pressespiegel
Service: Schnellservice zur Baugrup-penfertigung, Qualitätskontrolle, Außen-dienst
Kosten: Alle angebotenen Bauteile werden zu Festpreisen gehandelt. Anbieter zahlen eine Vermittlungsgebühr.
Sprachen: Deutsch, Englisch (über den Button „.com“)
Sicherheit: Standardverschlüsselung SSL, 128 bit
Zahlungsabwicklung: erfolgt direkt bei Ecoservice
Bewertung: Übersichtlich und optisch ansprechend stellt sich der Auftritt der Materialbörse dar. Alles Wesentliche ist auf einen Blick zu erkennen. In der linken Panel-Leiste befinden sich die Suchfunktion, Informationen für Ein- und Verkäufer sowie das Login. Die rechte Leiste präsentiert aktuelle Angebote, Anfragen von Kunden, Downloads sowie Informationen zum Unternehmen.
Dieser übersichtliche Aufbau erleichtert die Navigation, und der zügige Seitenaufbau tut das Übrige, damit sich der Nutzer schnell zurechtfindet. Wer jetzt elektronische Bauteile kaufen will, kann auf eine sehr gute Suchfunktion zurückgreifen.
Insgesamt drei Funktionen stehen zur Verfügung: In der Multipart-Suche kann der Käufer Typenbezeichnungen und andere Suchbegriffe in einen Kasten eintragen, woraufhin eine Liste mit allen vorrätigen Artikeln erscheint. Diese ist unterteilt in Kategorie, Artikel, Beschreibung, Hersteller, vorrätige Stückzahl und Preis. Durch einen Klick auf das Bestell-Kästchen landet das Gewünschte im Warenkorb. In der erweiterten Suche ist das Finden von Artikeln nach Hersteller und Kategorie möglich, auch hier erscheint eine übersicht-liche Liste. Alternativ steht auch ein Katalog zur Verfügung.
Wissenswert: Die Ecoserve GmbH schließt mit allen Unternehmen, die elektronische Bauteile über die Materialbörse veräußern wollen, schriftliche Verträge ab. Die Produkte werden dann am Firmensitz in Wedemark einer Qualitätskontrolle unterzogen und auch dort gelagert. Die Transportkosten ab Wedemark trägt der Käufer.
www.produktionsnetz.de
Betreiber: Institut für Werkzeugmaschinen und Betriebswissenschaften (IWB) der TU München
Angebot: Vermittlung von Fertigungs-kapazitäten im Bereich der mechanischen Fertigung sowie Einkauf von Stahl
Info: FAQ, Hilfe, Veranstaltungshinweise, Anbieterverzeichnis, Maschinenliste, Übersicht der Fertigungsverfahren
Service: Download für 2D-Viewer und 3D-Daten
Kosten: Die Nutzung des Marktplatzes ist für Dienstleister und für anfragende Unternehmen kostenlos.
Sprachen: Deutsch, Englisch
Sicherheit: Standardverschlüsselung SSL, 128 bit
Zahlungsabwicklung: erfolgt zwischen den Akteuren
Bewertung: Ein alter Hase unter den elektronischen Marktplätzen für die Fertigung ist das Produktionsnetz. Betrieben vom IWB – wie auch die Online-Plattformen Engineering-Net.de, RP-Net.de und Virtueller-Markt.de – und finanziert mit Forschungsgeldern, ist das Angebot für sämtliche Teilnehmer kostenlos. Auf der Startseite finden sich neben der Registrierung auch gleich das Anbieterverzeichnis sowie eine Maschinenliste, in der alle Anlagen aufgeführt sind, die von den registrierten Dienstleistern betrieben werden. Ebenso besteht die Möglichkeit, Viewer für 2D-Zeichnungen und 3D-Daten herunterzuladen.
Bei der Registrierung entfällt eine Anmeldebestätigung per E-Mail, der Anwender ist sofort „drin“ und kann Anfragen erstellen. Eine Anfrage stellt sich aus einzelnen Positionen zusammen, die man hierarchisch gliedern kann. Alsdann wählt der Kunde die Art der Dienstleistung aus, die erbracht werden soll, beispielsweise Bearbeitung oder Oberflächenbehandlung. Auf dieser Seite befindet sich auch der Zugang zum Rohstoffhandel. Durch einen Klick auf die zu erbringende Dienstleistung öffnet sich ein umfassendes Formular, mit dessen Hilfe sich der Auftrag ausführlich beschreiben lässt.
Es besteht auch die Möglichkeit, eine Darstellung anzufügen, wenn nach einer Zeichnung gebaut werden soll. Empfehlenswert ist, das Hilfe-Fenster immer geöffnet zu lassen, denn es ist gut strukturiert und leitet den Nutzer sicher durch die einzelnen Schritte. Zu guter Letzt wählt man aus der Anbieterliste die Dienstleister aus, denen der Auftrag zukommen soll. Metallverarbeitern sei empfohlen, sich hier registrieren zu lassen.
Industrieanzeiger
Titelbild Industrieanzeiger 5
Ausgabe
5.2024
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