Der Automatisierer B&R aus dem österreichischen Eggelsberg hat den Wechselrichter direkt in die Umgebung des Aktors integriert. Für diese Anwendung hat B&R den motornahen Wechselrichter Acoposmulti65 entwickelt. Ausgeführt in der Schutzart IP65, lässt dieser sich direkt an der Maschine befestigen. Im Schaltschrank selbst befinden sich nur die Leistungsversorgungsmodule sowie die notwendigen elektromechanischen Komponenten. Dies vereinfache erheblich die modulare Maschinenarchitekturen, heißt es.
Ein weiterer Vorteil ist die sogenannte Hybridverkabelung der Wechselrichter untereinander. Die einfache Aneinanderreihung von Acoposmulti65-Antriebsmodulen in einer Linienstruktur – einer sogenannten „Daisy chain“-Verdrahtung – soll eine denkbar einfache und flexible Maschinenarchitektur ergeben. Die Energie wird von einem Antriebsmodul zum nächsten weitergeleitet.
Seine Servomotoren der Baureihe 8LV hat B&R um weitere leistungsstarke Produkte erweitert. Nach dem Motto höchste Leistungsdichte auf engstem Bauraum sind alle mechanischen und elektrischen Elemente dieser Servobaugruppe in einer kompakten Einheit integriert. Ausgestattet mit dem kleinsten absoluten Encodersystem mit einer Auflösung von 262144 (=218) pro Umdrehung bietet das System laut Angaben höchste Genauigkeit auf kleinstem Raum.
Um Gewicht, Bauraum und bewegte Massen zu sparen, werden die Getriebe direkt an den Motor angebaut. Realisiert wurde dieser Anbau durch eine Neukonstruktion der Motorabtriebsflansche, die exakt an die Getriebe angepasst wurden. Das Sonnerad sitzt direkt auf der Motorwelle und ersetzt die Eingangswelle des Getriebes. Diese Art des Anbaus macht einen Adapterflansch, das Klemmsystem und das Getriebeeingangslager überflüssig. Somit werden neben einer rund 20%-igen Einsparung von Gewicht und Bauraum auch die bewegten Massen deutlich reduziert.
B&R rechnet im laufenden Jahr mit 360 Mio. Euro Umsatz, das sind 47 % mehr als im Krisenjahr 2009 und auch 20 % mehr als im Rekordjahr 2008. Die für 2010 errechneten Liefermengen belaufen sich laut Angaben auf 130.000 Steuerungssysteme, 120.000 Servoverstärker sowie je 100.000 PC und Panels respektive elektrische Kleinantriebe. So freut sich Geschäfstführer Hans Wimmer über eine Rückkehr zu gewohntem Wachstum von jährlich 15 %, nicht ohne die nächsten Zielmarken abzustecken: „2014 wollen wir 600 Mio. Euro Umsatz erreichen, gern auch noch etwas mehr.“ Nach der jüngst abgeschlossenen Expansion am Hauptsitz in Eggelsberg stünden dort Fertigungskapazitäten bereit, um sogar ein Umsatzvolumen von rund 800 Mio. Euro bewältigen zu können. Insgesamt 75 Mio. Euro wurden investiert, um die nutzbare Fläche zu vervierfachen.
Die aktuell größten Zuwächse stammen aus Asien, wo B&R eigenen Angaben zufolge bereits auf über 400.000 installierte Automatisierungssysteme verweisen kann. Vor allem in China sei es gelungen, lokale Maschinenbauer als Kunden zu gewinnen, erklärt Peter Gucher, General Manager B&R International. Jetzt zahle sich aus, dass man international schon sehr früh auf lokale Mitarbeiter mit hoher Kompetenz gesetzt habe. Ganze 17 % seines Umsatzes erwirtschaftet B&R heute in Asien (USA 16 %, Europa 65 %) – Tendenz steigend.
Teilen: