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Keine Angst vor Exzellenz

Innovation: sogar den grossen eine Nasenlänge voraus
Keine Angst vor Exzellenz

Mit 60 Mitarbeitern hat Drucksystemhersteller CSAT eine führende Position auf dem internationalen Markt erreicht. Eigene Forschung und Entwicklung sowie das Ausbilden von Mitarbeitern mit spezieller Qualifikation sind für Mittelständler Hans Mathea Erfolgsfaktoren, die ihm eine Platzierung unter den Top100 eintrugen.

Ein Mittelständler mit 60 Mitarbeitern überrundet Konzerne wie Canon oder Brother. So eine Erfolgsgeschichte hat eines der innovativsten deutschen Unternehmen aufzuweisen: Am Standort Eggenstein nahe Karlsruhe baut die CSAT GmbH Maschinen zum Bedrucken von Verpackungen, die auf dem Weltmarkt führend sind.

CSAT hat ein Verfahren entwickelt, um sehr kleine Schriften bis zu einer Größe von 1 Punkt schnell und in haltbarer Form auf verschiedene Materialien aufzubringen. „Wir sind die einzigen auf der Welt, die Blister oder andere Verpackungen für Pharma oder Medizin in dieser Auflösung bedrucken und darüber hinaus die Druckgeschwindigkeit an eine Produktionslinie automatisch anpassen können“, erläutert Hans Mathea, geschäftsführender Gesellschafter von CSAT. Das schaffe eine „technologische Barriere“ und ermögliche sogar, die bedruckte Ware vor der Verwechslung mit Kopien von Produktpiraten zu schützen. „Was wir drucken, kann uns mit einer konventionellen Maschine keiner nachmachen“, sagt der Eggensteiner.
Das Know-how für die innovative Maschine steckt unter anderem in der Steuerungstechnik und der Software. „Wir bauen Maschinen“, sagt Mathea. „Aber mit dem breiten Spektrum an Technologien, die wir unter einem Dach nutzen, weichen wir von der herkömmlichen Definition eines Maschinenbauers ab.“ Neben Ingenieurwissenschaften, Elektronik, Software, Chemie und Physik haben sich seine Mitarbeiter auch Wissen aus der Pharmabranche erarbeitet. „Wir könnten anders gar nicht bestehen, da wir komplette Systeme liefern und auch mit den Herstellern von Verpackungsmaterialien die optimale Lösung entwickeln“, so der Firmenchef.
Mathea hegt und pflegt den Bereich Forschung und Entwicklung seit der Firmengründung 1987 und wurde 2006 unter den Top100-innovativen Unternehmen in Deutschland Sieger in der Kategorie Innovations-Erfolg und war auch in allen anderen Kategorien unter den Finalisten. Im wie auch den anderen Top100-Unternehmen alle bescheinigt Laudator Lothar Späth, „keine Angst vor Exzellenz zu haben“.
Nachwuchs für die Abteilung Forschung und Entwicklung bei CSAT, in die Mathea rund 22 % seines Umsatzes steckt, rekrutiert er an den Hochschulen Baden-Württembergs. Mehr als Grundwissen bekämen die Absolventen dort aber nicht vermittelt, räumt er ein, denn die Kombination aus Elektrofotografie und Drucktechnologie, die CSAT braucht, werde nirgendwo gelehrt. „Wir betreuen die Mitarbeiter manchmal bis zu drei Jahre, bis sie selbstständig in unserem Markt tätig sein können“, sagt Mathea. So habe CSAT einen Wettbewerbsvorspung erreicht, den der Gründer auf sechs Jahre schätzt.
Heilig darf den Entwicklern dabei nichts sein. Selbst Grundregeln der Elektrofotografie haben sie laut Mathea neu definiert, um das Verfahren industrietauglich zu machen. „Wir mussten von dem abweichen, was auf dem Markt bekannt war.“ Ohne das Überschreiten technologischer, politischer und geografischer Grenzen ist seiner Überzeugung nach auch in Zukunft wenig zu erreichen.
Entscheidend für den Erfolg sei aber auch die überschaubare Unternehmensgröße. Kurze Entscheidungswege und schnelle Reaktionen bei Kurswechseln verschafften ihm einen Vorteil gegenüber Wettbewerbern mit Konzernstruktur. „Die Innovation, die uns erfolgreich macht, stirbt, wenn man nicht auf die Größe des Unternehmens achtet“, sagt Mathea. Diesen Vorteil will er sich erhalten, selbst wenn derzeit ein Technologieschub den Expansionskurs ermöglicht. Wachstum stellt aber den Standort keinesfalls in Frage. Die Nähe zum Technologie-Zentrum Karlsruhe und zu führenden Universitäten sieht Mathea als wichtigen Vorteil: „Mit den Rahmenbedingungen in Baden-Württemberg bin ich bis heute sehr glücklich.“
Dr. Birgit Oppermann birgit.oppermann@konradin.de
Technologische Grenzen zählen nicht

Innovativer Maschinenbau
Auf der Suche nach Top-Maschinenbauern sind den Juroren neben CSAT vier weitere Unternehmen aus Baden-Württemberg ins Auge gestochen.
Einblick in die Nanowelt
Mit den Cross-Beam-Produkten der Carl Zeiss Nano Technology Systems GmbH lassen sich Nanostrukturen abbilden, analysieren und manipulieren. Die Oberkochener haben für diese Baureihe ein Elektronenmikroskop mit einem ionenstrahlbasierten Nanowerkzeug kombiniert. Die Analyse von Oberflächen bis in den Nanometerbereich ist für Keramik- oder Kunststoffteile interessant. Genutzt wird die Technik unter anderem für Mikrochips in der Halbleiterindustrie sowie in der Bio- und Medizintechnik.
Schnellste Verpackung der Welt
700 Telefonkarten pro Minute verpackt der Automat, den die Hugo Beck GmbH & Co. KG, Dettingen/Ems, auf Kundenwunsch hin baute. Die Maschine sei auf diesem Sektor der schnellste Verpackungsautomat der Welt, heißt es in den Unterlagen zu den Top100. Sie basiert auf modernen Antrieben und einem Spendersystem, das in der Maschine für Nachschub sorgt. Seit 1996 nutzen die Maschinenbauer die Servoantriebstechnik und rüsteten ihr gesamtes Sortiment innerhalb von fünf Jahren auf diese Technik um.
Turbo für Solarzellen
Auf Speziallösungen für die Halbleiterindustrie, die Medizintechnik und die Solarzellenfertigung hat sich die Gütinger Rena Sondermaschinenbau GmbH spezialisiert. Das Unternehmen aus dem Schwarzwald baute eine Durchlaufanlage, in der die Kanten von Solarzellen mit einer besonderen Technik deutlich effektiver geätzt werden als bei bisherigen Verfahren: Über Rollentransportstrecken erfolgt das Ätzen der Kanten nasschemisch, was weniger Prozessschritte erfordert, weniger Ausschuss produziert und die Lohnkosten senkt. Rund 100 Mio. Euro Umsatz sollen Anlagen dieses Typs dem Unternehmen künftig bringen.
Fortschritt durch Innovationsklima
Im maschinellen Laminieren von Plastikkarten oder Möbeloberflächen liegt die Kernkompetenz der Robert Bürkle GmbH in Freudenstadt. 80 % seiner Maschinen verkauft das Unternehmen ins Ausland und orientiert sich beim Entwickeln der High-Tech-Maschinen an den Wünschen der Anwender. Manche Innovation hat ihren Ursprung in Ideen, die einer der rund 460 Mitarbeiter einbrachte. Mit einem Prämiensystem fördert die Unternehmensführung das innovative Klima.

Ausgewählte Top100
Die innovativsten Unternehmen im ganzen Land sind die Top100, die Wirtschaftsexperte Prof. Nikolaus Franke von der Universität Wien jedes Jahr auswählt. Er bewertet nicht nur Markterfolg, Innovationsklima, innovative Prozesse und Organisation, sondern schätzt auch ein, ob das Top-Management Innovationen fördert und vermarktet.
Von 15 Unternehmen, die im Jahr 2006 in der Kategorie Maschinenbau ausgezeichnet wurden, haben fünf ihren Standort in Baden-Württemberg.
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