Studierende an der ETH Zürich haben in einem Fokusprojekt im Rahmen ihrer Bachelorarbeit einen mehrgliedrigen Roboter entwickelt, der sich ähnlich einer Raupe fortbewegt. Traloc steht für „Track“ und „Localization“ und könnte durch ein Erdbeben Verschüttete lokalisieren und orten.
Ihre Vision eines Kriechroboters, der Trümmer und Schutt in Erdbebengebieten überwindet, realisierten die ETHZ-Studenten im Rahmen eines Fokusprojekts. Dieses fokussiert auf theoretische Machbarkeit und mögliche Umsetzung eines Rettungssystems, das in der Lage ist, bekannte und bewährte Methoden in der Rettungstechnik zu unterstützen und zu ergänzen.
In seiner derzeitigen Form besteht Traloc aus fünf autonom angetriebenen, in sich geschlossenen Basiselementen. Jedes verfügt über einen zentralen Antrieb, der Raupen auf allen vier Längsseiten antreibt und in jeder räumlichen Lage Vorwärtstrieb gewährleistet. Die Basiselemente sind jeweils mit einem Kardangelenk verbunden, das eine Bewegung in der Horizontalen sowie in der Vertikalen erlaubt und es dem System ermöglicht, sich agil fortzubewegen. Das Steuerungskonzept beinhaltet einen Mikrocontroller für jedes einzelne Basiselement, der Vortrieb und Auslenkung des entsprechenden Elements übernimmt und mit den anderen im System befindlichen Mikrocontrollern kommuniziert. Die Modulbauweise ermöglicht es, den Kriechroboter mit zusätzlichen Basiselementen zu erweitern, um beispielsweise größere Hindernisse oder Überhänge zu überwinden.
Das ETHZ-Team hat damit die im Rahmen der Projektarbeit gestellten Ziele erfüllt. Zwar konnten im Rahmen des Projekts nicht alle Aufgabenstellungen, die in Bezug zum praktischen Einsatz im Katastrophenfall stehen, schlüssig beantwortet und vollumfänglich fertigentwickelt werden. Das Grundgerüst aber steht und ist praxistauglich.
Weitere Untersuchungen und Analysen sind im Gange. Dabei werden, unter Beteiligung der Militärischen Katastrophenhilfe (eine in die Schweizer Armee integrierte Hilfs- und Rettungsstaffel), von Ruag Defence und diversen Katastrophenhilfe-Organisationen, die mögliche weitere Entwicklung sowie die zukünftige Nutzung des Traloc abgeklärt und verfolgt.
Martin Rüegg Maxon Motor, Sachseln/Schweiz
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