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Konzentration aufs Wesentliche

Schleiftechnikmesse wächst weiter und wird noch internationaler
Konzentration aufs Wesentliche

Schleiftechnik | Die Augsburger Messe Grindtec hat sich zur wichtigsten Schau für Schleiftechnik entwickelt. Viele Aussteller zeigen ihre Neuheiten erstmals in Augsburg einem breiten Publikum. ❧ Mona Willrett

Konzipiert als Spezialmesse für Schleiftechnik, ist die Grindtec bis heute unbeirrt ihren Weg gegangen. Waren es bei der Premiere 1998 gerade mal 120 Aussteller aus sechs Ländern, präsentieren bei der 10. Veranstaltung in diesem Jahr 560 Unternehmen aus 27 Nationen das bislang größte Angebot an Schleiftechnik. Gegenüber der bisherigen Rekordveranstaltung 2014 ist die Zahl der Aussteller damit nochmals um 40 Unternehmen gewachsen. Die belegte Fläche hat sich seit 1998 von 4500 auf 40 000 m² nahezu verzehnfacht. Und im Vergleich zur letzten Grindtec ist die Fläche um 16 % gewachsen. Dieser Zuwachs ist vor allem auf das immer größere Interesse ausländischer Unternehmen zurückzuführen. Auch die Zahl der Besucher stieg stieg deutlich – von 1998 bis 2014 von 4800 auf 15 400. Entscheidend für den anhaltenden Erfolg der Schleiftechnikschau ist das stimmige Konzept und die Konzentration auf das Hauptthema „Schleifen“, wobei der Schwerpunkt noch immer auf dem Spezialthema „Werkzeugschleifen“ liegt. Im Rahmen der Eröffnung der Grindtec 2016 werden rund 25 Firmen ausgezeichnet, die von der Premiere 1998 an ununterbrochen an der Augsburger Fachmesse teilgenommen haben.

Doch die Grindtec wächst nicht nur, sie wird zunehmend auch internationaler. Mittlerweile haben 42 % der Aussteller ihren Firmensitz im Ausland, insgesamt sind 27 Länder in Augsburg vertreten. Traditionell kommt das stärkste Kontingent mit 68 Firmen aus der Schweiz, gefolgt von China mit 36 und Italien mit 34 Beteiligten. Zunehmend setzen auch fernöstliche Unternehmen auf die Augsburger Messe als ideale Plattform, um ihre Neuheiten dem Weltmarkt vorzustellen. Mit 60 Ausstellern kommt mehr als jede zehnte Beteiligung inzwischen aus Asien. Neben China sind Taiwan (7 Aussteller), Japan (6), Korea (5) und Indien (5) vertreten.
Premiere auf der Augsburger Schau feiert der Themenpark Schleiftechnik 4.0. In der ebenfalls neuen Messehalle 4 fokussiert diese Sonderschau mit führenden Anbietern das Thema Digitalisierung in der Schleiftechnik. Dargestellt werden die Automatisierungsmöglichkeiten und Vorteile in der Logistik, das Vermeiden von Mehrfacheingaben von Daten beim Programmieren oder im Umgang von schleiftechnischen Maschinen und Systemen. Parallel zu der vom Konradin-Verlag Robert Kohlhammer organisierten Veranstaltung werden auch Fachvorträge angeboten.
Begleitend zum Wettbewerb „Werkzeugschleifer des Jahres 2016“ stellen im Grindtec-Forum Experten das Berufsbild des Schneidwerkzeugmechanikers sowie Berufschancen, Aus- und Weiterbildung, aber auch die Zukunftstrends dieses Hightech-Berufs vor.
Für Aussteller und Besucher ergeben sich laut Veranstalter Afag zudem weitere Neuerungen. So parken zum Beispiel Besucher, die per Pkw anreisen, nicht mehr unmittelbar bei der Messe Augsburg. Für sie stehen die Parkplätze der WWK-Arena, der Heimat des FC Augsburg, zur Verfügung. Ein kostenloser Busshuttle verbindet das an der B17 gelegene Stadion mit der Messe.
Eine Reihe von Ausstellern zeigt, dass das Thema Schleifen auch auf der Grindtec nicht beim Schärfen von Werkzeugen endet. So legt Emag (Halle 4, Stand 4040) einen Fokus auf die Wellenbearbeitung. Die Salacher präsentieren unter anderem die Wellenbearbeitungsmaschine VTC 100 GT. Schleifen mit Korund oder CBN in Kombination mit (Hart-)Drehoperationen bietet entscheidende Vorteile für den Anwender. Dabei verbirgt sich hinter dem Schlagwort „Wellenbearbeitung“ ein weites Feld. Der Bearbeitungsprozess bei Getriebewellen, Rotorwellen, Pumpenwellen, Motorwellen, Gelenkwellen oder Ausgleichswellen unterscheidet sich unter Umständen sehr. Während stabile Werkstücke mit definierter Schneide etwa per Hartdrehen oder Schäldrehen fertig bearbeitet werden können, ist für dünnere und labilere Teile häufig ein abschließender Schleifprozess die erste Wahl. Die gewünschte Bauteilqualität, die Bearbeitungsdauer, die Werkzeugkosten sowie der Energieverbrauch sind je nach Verfahren unterschiedlich und müssen gegeneinander abgewogen werden. Vor diesem Hintergrund verfolgen die Dreh- und Schleifspezialisten von Emag mit der VTC 100 GT ein eindeutiges Ziel: Maximale Flexibilität in der Endbearbeitung wird durch die Integration von allen Hartprozessen in einer Maschine gewährleistet. Je nach Bauteil wechseln die Verfahren flexibel. Wichtig ist dabei, dass die gute Zugänglichkeit der Anlage kurze Rüst- und Umrüstzeiten sichert und damit zu einem sehr wirtschaftlichen Prozess beiträgt.
Dass sich Drehen und Schleifen auf einer Maschine nicht ausschließen, das demonstriert auch Schaublin (Halle 3, Stand 3131). So bietet der Maschinenbauer und Spannmittelexperte aus der Schweiz die konventionellen Hochpräzisions-Drehmaschinen 70 und 102 optional nun mit einem zusätzlichen Fräs- beziehungsweise Schleifapparat an. Dadurch erhöht sich die Flexibilität der Maschine und erweitert sich das Anwendungsspektrum enorm. Ein Messehighlight wird das Hochpräzisions-Bearbeitungszentrum 202 TG (Turning-Grinding) sein. Mit zwei unabhängigen Werkzeugschlitten ausgerüstet, wird die Komplettbearbeitung unterschiedlicher Bauteile auch in der Hartbearbeitung in höchster Präzision wirtschaftlich möglich.
Höchste Oberflächengüten schnell und wirtschaftlich zu fertigen, dafür bietet Schleifmaschinenhersteller Okamoto (Halle 4, Stand 4046) sein Portfolio abrasiver Komplettlösungen an. Dazu zählen Rundtisch-, Profil-, Portal- und Flachschleifmaschinen ebenso wie Läpp- und Polieranlagen und Maschinen zur Halbleiterbearbeitung. Im Fokus der Entwickler steht dabei, die Schnelligkeit des Prozesses zu steigern, gleichzeitig aber auch noch präziser zu schleifen. Ein Beispiel für die Entwicklungsfortschritte ist die voll temperaturstabilisierte Ultra-Präzisions-Mikro-Profil-Schleifmaschine UPZ 52 Li. Sie erfüllt hochgenaue Profilschleifaufgaben etwa im Werkzeug- und Formenbau. Ihre Linearmotorentechnik im Tischlängsantrieb ist die Grundlage für Produktivität, Genauigkeit und kurze Bearbeitungszeiten. Der linear betriebene Tischmotor ermöglicht Hochgeschwindigkeits-Pendelbewegungen von 500 Hüben/min. Die Haltegenauigkeit liegt – auch beim Schulterschleifen – bei 1 µm. Durch Mehrfacheinstechschleifen sinken die Schleifzeiten.
Ein weiterer Messeschwerpunkt von Okamoto wird die Universal-Rundschleifmaschine UGM5V sein. Dank des kompakten Designs kann sie überall dort eingesetzt werden, wo andere Maschinen keinen Platz finden. Die UGM5V hat eine automatische Scheibenkopf-Schwenkfunktion (B-Achse) sowie einen automatischen Vierfach-Scheibenwechsler. Die Schleifspindel dieses Modells erreicht Drehzahlen von 500 bis 8000 min-1. Ein rotierendes Abrichtwerkzeug für große Scheiben und eine Regelung mittels glasmaßstabbasierter Rückkopplung zur CNC für Vertikal- und Horizontalachsen sind ebenfalls in der Standardausstattung enthalten.

Grindtec in Kürze
Internationale Messe für Schleiftechnik
Ort: Messe Augsburg, Hallen 1 bis 7
Termin: 16. bis 19. März 2016
Öffnungszeiten: 9:00 bis 18:00 Uhr
Weitere Informationen: www.grindtec.de
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