Sie kennen das: Da sitzt man hochkonzentriert im Büro und merkt, wie sich der Kollege am benachbarten Schreibtisch zu einem herzhaften Gähner hinreißen lässt. Keine Sekunde später ist der eigene Mund sperrangelweit geöffnet. Doch dem Mythos, dass Gähnen ansteckend ist, treten nun Wissenschaftler der Universität Wien und der State University of New York entgegen. Sie haben eine andere Ursache für den vermeintlichen Müdigkeits-reflex ausgemacht. Ihre These: Menschen gähnen, um das Gehirn zu kühlen. So ist unser Denkorgan jeden Tag sehr gegensätzlichen Zuständen wie beispielsweise Schlaf und Stress ausgesetzt. Sie sind durch schwankende Gehirntemperaturen gekennzeichnet. Laut den Forschern gleicht das Gähnen die Temperaturunterschiede aus und sorgt so für einen optimalen Betrieb im Oberstübchen. Falls Sie im Büro also mal wieder ein offener Mund anstarrt, verzichten Sie auf einen süffisanten Schlafmangel-Kommentar und loben den betroffenen Kollegen stattdessen für seine außerordentliche Leistungsbereitschaft. bö
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