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Mit 65 Jahren macht er noch lange nicht Schluss

Professor Walter Eversheim beendet offizielle Hochschullaufbahn
Mit 65 Jahren macht er noch lange nicht Schluss

Mit 65 Jahren macht er noch lange nicht Schluss
Seine Hochschul-Karriere ist nahezu beispiellos. Vielfältig waren seine Aktivitäten mit starker internationaler Prägung. Prof. Eversheim beendet zwar offiziell seine Hochschullaufbahn, aber er wird weiter wirken, so als Gastprofessor in Südafrika.

Von Chefredakteur Dr.-Ing. Rolf Langbein – r.langbein@konradin.de

Nach knapp 30 Jahren seiner Hochschullaufbahn ist sein Name ein Begriff in der Welt der Produktionstechnik. Seine zahlreichen Funktionen und Tätigkeiten haben ihn zu einer der facettenreichsten Persönlichkeiten der RWTH Aachen werden lassen. Jetzt, zum Ende des Sommersemesters 2002, beendet Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. mult. Dipl.-Wirt.-Ing. Prof. h.c. Walter Eversheim mit Erreichen des 65. Lebensjahres diese Laufbahn offiziell.
An die Titelfülle hatte der im August 1937 in Aachen geborene Walter Eversheim ursprünglich bei seinen Berufswünschen nicht gedacht. Sein Ziel war eher eine Karriere in der Industrie. So startet er nach der Promotion 1965 am Werkzeugmaschinenlabor der RWTH Aachen bei seinem Ziehvater Prof. Herwart Opitz schnell eine Industrie-Karriere bei Philips und Siemens.
Doch mit 35 Jahren wird er als einer der Nachfolger seines Lehrers Prof. Opitz auf den Lehrstuhl für Produktionssystematik des Werkzeugmaschinenlabors (WZL) berufen. Als Pionier des Simultaneous Engineering weitet Prof. Eversheim die Forschungsarbeiten des Lehrstuhls insbesondere in der Produkt- und Prozessentwicklung aus und wird Wegbereiter eines neuen kooperativen Denkens. Darüber hinaus stellt er die Weichen für die Einführung der Gruppentechnologie in der Industrie und erreicht hier deutliche Rationalisierungseffekte. Seine Arbeiten zu Virtual Engeneering und zur Digital Factory setzen in jüngerer Zeit immer wieder neue Impulse in der Fabrikplanung.
Schnell weitet sich der Aktionsradius des agilen Hochschullehrers aus, wie die Listung im nebenstehenden Kasten zeigt. Dabei sind vor allem auch seine internationalen Aktivitäten hervorzuheben, die später zu einer großen Reihe von Ehrungen führten.
Seine Bilanz als Hochschullehrer wartet mit ungewöhnlichen Zahlen auf. So führte Prof. Eversheim rund 250 Wissenschaftler zur Promotion. Neben einer Reihe von Fachbüchern weisen ihn mehr als 800 Veröffentlichungen als Autor aus. Eine stattliche Zahl davon ist im Industrieanzeiger erschienen, denn Prof. Eversheim trat 1973 mit seinen Kollegen König, Weck und Pfeifer auch die Nachfolge von Prof. Opitz als Mitherausgeber im Bereich Produktionstechnik des Indus-trieanzeiger an.
Gerne denken die beteiligten Redakteure und ich an Gesprächsrunden, gemeinsame Abendessen und -veranstaltungen in Aachen zurück. Wir lernten Walter Eversheim als offenen, lebenslustigen und geselligen Menschen kennen, der er trotz aller Aktivitäten und Ehrungen geblieben ist. Genau so, wie ich ihn als Oberingenieur und als Professor in meiner Zeit als Assistent am WZL erleben durfte.
Wer Prof. Eversheim kennt, weiß, dass Emeritierung nicht Aussteigen heißt. Er setzt ab dem Wintersemester einen neuen Anfang als Gastprofessor an der Universität in Stellenbosch/Südafrika. Und darauf dürften sich seine Aktivitäten nicht beschränken. Wir, das Team des Industrieanzeiger, wünschen ihm dazu alles Gute und noch viel Gesundheit.
Prof. Walter Eversheim
  • 1937 geboren am 10. August in Aachen
  • 1965 Promotion bei „Ziehvater“ Prof. Herwart Opitz
  • 1973 nach schneller Industrie-Karriere auf den Lehrstuhl für Produktionssystematik des WZL berufen
  • 1978 Mitglied der internationalen Forschungsvereinigung CIRP (International Institution for Production Engineering Research)
  • 1980 Direktor des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik (IPT)
  • 1981 bis 1983 Prorektor der RWTH Aachen, danach Senatsbeauftragter für Technologietransfer
  • 1989 Universität St. Gallen/Schweiz: ständiger Gastprofessor für Technologiemanagement, Mitglied der Leitung des gleichnamigen Instituts
  • 1990 Direktor des Forschungsinstituts für Rationalisierung (FIR)
  • 1997 Sprecher des Karlspreis-Direktoriums der StadtAachen
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