Den Zustand seiner Motoren überwacht Stärkeproduzent Cerestar über ein Profibus-Netz. Die Zahl der Ausfälle ist bei den kontrollierten Antrieben stark zurückgegangen.
Rainer-Markus Schmitz ist Mitarbeiter der Nürnberger Siemens AG
Im Krefelder Werk der Cerestar Deutschland GmbH, einem Hersteller von Stärken und Stärkederivaten, halten rund 3500 Elektromotoren die Veredelungsprozesse in Gang. Für die Elektrotechnik ist das eine Herausforderung, denn Anlagenverfügbarkeit und Ausfallsicherheit haben einen hohen Stellenwert. „Daher setzen wir für unsere Antriebe Motorschutz- und Steuergeräte ein, die über Profibus mit der Prozessleittechnik kommunizieren können“, berichtet Bernd Junick, der für den Betrieb aller Anlagen verantwortlich ist.
1997 wurden neue Anlagen im Werk zum ersten Mal über Profibus DP vernetzt. In der Folge begannen die Verantwortlichen, die Schaltanlagentechnik zu nutzen, um Motoren intelligent anzusteuern: Sie richteten Motor Control Center (MCC) ein und verwendeten das Motorschutz- und Steuergerät Simocode DP der Nürnberger Siemens AG.
Von den 3500 Motoren sind heute etwa 600 mit Simocode DP ausgerüstet. Das Gerät deckt mit nur sechs Baugrößen einen Stromeinstellbereich von 0,25 bis 820 A ab, und Junick lobt: „So können wir unterschiedliche Motoren über ein Gerät parametrieren.“
Der Motorvollschutz berücksichtigt alle Betriebszustände, die den Motor in der Praxis gefährden. Des Weiteren enthält er wichtige Diagnosefunktionen. „Bei einigen Antrieben wollen wir den Stromfluss über das Leitsystem überwachen“, sagt Bernd Junick. Daran ist zum Beispiel zu erkennen, ob die Welle einer Schnecke gebrochen ist – und 80 bis 90 % der in Krefeld eingesetzten Motoren treiben Pumpen und Schnecken an. Pro Tag gehen ein bis zwei Motoren zur Reparatur. Wo der Motorschutz eingesetzt wird, gibt es aber so gut wie keine Ausfälle mehr. Das Resümee von Bernd Junick: „Weil bezüglich der Ausfälle und des Einsatzes die Ergebnisse stimmen, haben wir die richtige Technik eingesetzt.“
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