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Neue Zähne ebnen den Weg für lange Finger

Elektrische Greifsysteme: Interesse der Messebesucher wächst
Neue Zähne ebnen den Weg für lange Finger

Pneumatik dominiert bei den Greifern, doch wächst die Zahl elektrisch angetriebener Komponenten. Kompakte Bauweise, einfache Inbetriebnahme und die Möglichkeit, Anlagen aus Modulen zu planen, bestimmen das Angebot der Hersteller.

Für Greifer gelten andere Kriterien als für Models auf dem Laufsteg: Klein und kräftig ist in, wie sich auf der Messe Motek gezeigt hat. Mit ihren streichholzschachtelgroßen pneumatischen Winkel- und Parallelgreifern HGWM und HPGM richtet sich beispielsweise die Festo AG & Co. auf Anwendungen in der Mikrosystemtechnik ein. Als Lebensdauer werden über 20 Mio. Schaltspiele angegeben, wobei die Greifer eine Wiederholgenauigkeit von 0,02 mm erreichen sollen. Als echte Herausforderung bezeichnen es die Esslinger, auch bei diesen kleinen Produkten die gewohnte Präzision zu erreichen: Für mechanische Mikrogreifer seien Hall-Sensoren erforderlich, um Positionen abzurufen. Auch Modularität zählt: Über definierte Schnittstellen lassen sich die Minis mit rund 300 anderen Komponenten aus dem Baukasten für die Handhabungs- und Montagetechnik kombinieren.

Wachsendes Interesse an elektrisch angetriebenen Komponenten hat die Sommer Automatic GmbH & Co. KG beobachtet. Dieses sei an den Reaktionen der Messebesucher sehr schnell deutlich geworden, wie am Stand zu hören war. Neu im Angebot der Straubenhardter sind ein Schwenkarm sowie ein Großhubgreifer mit elektrischem Antrieb. Deren Einsatzfelder könnten beispielsweise im Reinraum-Bereich liegen, wo die Abluft pneumatischer Systeme Probleme bereitet.
Um kompakte Konstruktionen zu ermöglichen, hat Sommer Komponenten entwickelt, die zwei Funktionen vereinen: Sie drehen und greifen, drehen und saugen und greifen oder saugen in Kombination mit einer linearen Bewegung. Der Vorteil für die Anwender sei, dass sie die Two-in-one-Produkte mit einem Anschluss komplett versorgen können.
Dass in der Verzahnung die Kraft liegt, zeigte die Schunk GmbH & Co. KG aus Lauffen am Neckar. Ihre Drei-Finger-Zentrischgreifer PZN Plus sind mit einer neu gestalteten Viel-Zahn-Gleitführung ausgestattet, die, wie es heißt, nahezu das Doppelte an Momenten aufnehmen kann. Diese zusätzliche Reserve lässt sich dafür nutzen, die Greiffinger um bis zu 50 % zu verlängern. Zur Baureihe gehören fünf Größen, die Greifkräfte von 580 bis 11000 N aufbringen können.
Als „Kraftzwerge“ bezeichnen die Lauffener hingegen ihre Kleinteile-Zentrischgreifer der Reihe MPZ. Ihre Hübe decken den Bereich von 6 bis 10 mm ab, wobei sie Greifkräfte von 50 bis 150 N erreichen.
„Viel kleiner können Greifer dieser Bauart nicht mehr werden, da die einzelnenTeile zerspantechnisch hergestellt werden“, so Rainer Bauer, Marketingleiter bei Schunk. Es zeichne sich allerdings bereits ab, dass in ein oder zwei Jahren Nanogreifer gefordert würden. „Mit luftgetriebenen Kolben wird sich das nicht mehr machen lassen, da sind ganz neue Antriebe gefragt.“ op
Forschung für die Automatisierung: Wie wichtig sind intelligente Greifer?
Für ein Forschungsprojekt am Stuttgarter Fraunhofer-IPA ist Ihre Meinung zu möglichen Verbesserungen an Hybridgreifern gefragt.
Mit intelligenten hybriden Greifern lassen sich laut Kai Wegener automatisierte Anlagen einfacher entwickeln. Der Forscher arbeitet am Stuttgarter Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) und hat eine These: Würde man Greifer mit Hard- und Software ausstatten, könnten sie die Greifkraft variieren, mit eingebauten Sensoren selbst feststellen, wenn ihnen ein Teil entgleitet, und sogar Fehlermeldungen abschicken. „Bisher muss der Anlagenentwickler dafür sorgen, dass er solche Fehler mit zusätzlichen Systemen erfassen kann“, so Wegener. Technisch ließe sich die Vision verbesserter Greifer seiner Ansicht nach innerhalb eines Jahres realisieren. Nun interessiert ihn die Meinung der Praktiker zu diesem Vorhaben.
Wenn Sie zum Nutzen intelligenter Greifer Stellung nehmen möchten, schicken Sie eine Mail an
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