Die „magnetfeldverstärkte Plasmaentladung“ ist Physik für Kenner. Sie bewirkt, dass sich ein atomarer oder molekularer Partikelstrom des gewünschten Materials auf einer Oberfläche niederschlägt, ähnlich wie Wasserdampf am Spiegel im Badezimmer. Doch statt Wasser lassen die Experten der Dresdner Von Ardenne Anlagentechnik GmbH feinste Mengen Silizium, Cadmium oder Selen verdunsten. Denn Architekten und Techniker verwenden nur selten unbehandeltes Glas oder Metall. Meist sind die Oberflächen dieser Werkstoffe veredelt – um sie kratzfest zu machen, zur Wärmeisolation oder um elektrisch und optisch aktive Substanzen aufzubringen.
Dazu beschießen Von-Ardenne-Techniker das aufzutragende Material, das sich in Tiegeln oder auf rotierenden Zylindern befindet, mit energiereichen Elektronen und Ionen. Die werden in einem sogenannten Magnetron erzeugt und in speziellen elektrischen und magnetischen Feldern beschleunigt und umgelenkt. Die Beherrschung der Magnetrons ist eine Kunst, für die der Unternehmensgründer Manfred Baron von Ardenne berühmt war. Die aus einem Material in der Anlage freigesetzte Substanz schlägt sich auf den vorbeiziehenden Oberflächen nieder. Das Ziel ist, die Schichten möglichst dünn und homogen zu machen. Das spart Material und damit auch Kosten.
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