Die unter Druck geratenen Zulieferer der Luftfahrtindustrie können sich ein Beispiel an ihren Kollegen der Automobilbranche nehmen. Das empfehlen Experten der Unternehmensberatung Dr. Wieselhuber und Partner, München.
Die Lage für kleine und mittlere deutsche Zulieferer in der Luftfahrtindustrie sei äußerst schwierig geworden. Sie böten in der Regel nur eine sehr enge Produktpalette an und sind stark von wenigen Großkunden abhängig. „Das sehr begrenzte Produkt-Kunden-Portfolio macht diese Zulieferer tendenziell anfällig bei Nachfrageschwankungen“, so Andreas M. Lohner, Experte bei der Unternehmensberatung Dr. Wieselhuber und Partner GmbH, München.
Die wenigen Großkunden verlangen von ihren Zulieferern zunehmend, dass sie flexibel auf ihre Anforderungen eingehen. Ein wichtiger Faktor, der im internationalen Wettbewerb für die deutschen Unternehmen spreche, sind die Skalenerträge, die durch Lerneffekte im Produktionsprozess entstehen. Diese müssen laut Lohner „künftig noch konsequenter genutzt und gestärkt werden“. Gelingt es, diesen Vorsprung zu halten oder sogar auszubauen, haben hoch qualifizierte Jobs auch künftig Chancen.
Erfolgversprechend für die Zukunftssicherung wirke sich auch die Nischenspezialisierung oder die Ergänzung des Produkt- und Leistungsspektrums aus. Durch Erschließen weiterer Absatzmärkte wie etwa in den Bereichen von Automotive, Medizintechnik, Energie, Versorgung oder Sensorik könne die Abhängigkeit des Geschäftsfeldes Luftfahrt stark reduziert werden.
Die Automobilzulieferindustrie hat laut Lohner diese Entwicklung vorgemacht, indem sie begonnen hat, neue Kompetenzen zu entwickeln und aufzubauen. Entwicklungs- und Produktionspartnerschaften wären zum Beherrschen der Technologie initiiert worden. tb
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