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„Plattformen müssen miteinander kooperieren“

Prof. R. Bogaschewsky über die Zukunft der B2B-Marktplätze
„Plattformen müssen miteinander kooperieren“

„Plattformen müssen miteinander kooperieren“
Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky, Lehrstuhl für BWL und Industriebetriebslehre, Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg und BME-Vorstand
Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky

Die Anzahl elektronischer Marktplätze wurde von verschiedenen Instituten zur Mitte des Jahres 2000 mit weltweit über 1000 und in Deutschland mit circa 130 angegeben. Seit 2001 waren in Deutschland kaum Neugründungen von breiter ausgerichteten, offenen Handelsplattformen zu verzeichnen, wohingegen einige ihren Geschäftsbetrieb einstellten. Zugenommen haben dagegen Buy-Side-Marktplätze, die zwar zahlenmäßig kaum ins Gewicht fallen, jedoch erhebliches Volumenpotenzial besitzen.
Ob die privaten Plattformen großer Nachfrager in der jetzt existierenden Form sich dauerhaft etablieren können, ist trotz des hohen Handelspotenzials nicht gesichert. Für Anbieter, die alle im Betreiberkonsortium vertretenen Nachfrager beliefern, bieten sich dagegen deutliche Effizienzvorteile. Noch günstiger wäre aus deren Sicht allerdings die Verfügbarkeit eines neutralen Marktplatzes, da sie in diesem Fall prinzipiell mit allen Nachfragern über ein und dieselbe Plattform kommunizieren können.
Die Frage, ob sich Buy-Side-Marktplätze zunehmend gegenüber neutralen Plattformen durchsetzen werden, entscheiden die Anbieter wesentlich mit. Die fortschreitende Standardisierung von Datenformaten und Prozessen lässt hoffen, dass sich nicht nur für die Teilnehmer auf mehreren Marktplätzen die Dinge einfacher gestalten, sondern dass auch Handelsplattformen in Zukunft stärker miteinander kooperieren.
Daher müssen Schätzungen über die Anzahl der in naher Zukunft existierenden Marktplätze hinterfragt werden. Die Prognose der Berlecon Research, dass 2004 in Deutschland bis zu 720 Marktplätze existieren könnten, ist als stark überzogen einzuschätzen. Eher zu pessimistisch dürften die Einschätzung der Boston Consulting Group (BCG) sowie einige von noch negativeren Erwartungen geprägte Studien sein, dass in Europa bis Ende des Jahres nur 60 bis 100 B2B-Marktplätze übrig sein werden.
Massiv unterschätzt wurde in der Vergangenheit der nutzenstiftende Standardisierungs- und Effizienzsteigerungseffekt virtueller Plattformen, der sich für verschiedenste Gütergruppen ausnutzen lässt. Für bestimmte Güter werden sich gesonderte Marktplätze etablieren. Wie im konventionellen Handel werden damit auch für die virtuelle Welt mehrere Vermittler oder Händler für eine Warengruppe existieren. Und neben den dominierenden vertikalen Marktplätzen mit relativ breitem Produktsortiment werden die spezialisierten Plattformen ihren Platz in der New Economy festigen.
Industrieanzeiger
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