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Seitenwände wirken wie elastische Arme

Aufblasbare Dichtelemente schließen Spalte leckagesicher
Seitenwände wirken wie elastische Arme

Seitenwände wirken wie elastische Arme
Die Cefil-Air- Dichtungen gibt es als Hoch- und Niederdruckvariante . Sie eignen sich besonders für oft zu trennende oder zu öffnende Verbindungen (Bild: Garlock)
Aufblasbare Dichtungen eignen sich für große Flanschverbindungen, ohne Schrauben aufwendig montieren und demontieren zu müssen. Sie dichten Spalte von bewegten Maschinenteilen leckagesicher und setzen sich nicht.

Von unserem Redaktionsmitglied Denise Fröhlich

Aufblasbare Gebilde lassen sich nicht nur als Sessel nutzen. Auch als Dichtungen, beispielsweise für Ventilschieber in pneumatischen Fördersystemen, verrichten sie ihren Dienst. Mit der Übernahme des französischen Dichtungsspezialisten Cefilac, St. Etienne, hat die Neusser Garlock GmbH aufblasbare Dichtungen in ihr Programm aufgenommen.
Die unter dem Namen Cefil-Air vermarkteten Elemente schließen den Spalt leckagesicher, sind einfach strukturiert und haben, da sie unter Druck stehen, immer eine gleichmäßige Anpreßkraft auf die Dichtflächen. Der konkave, gewundene oder flache Elastomerschlauch bildet aufgeblasen eine fest schließende Trennschicht zwischen tragender und aufliegender Fläche.
Je nach Material und Profil lassen sich die Dichtungen für Drücke zwischen 10-3 mbar (Niederdruckdichtungen ND) und 10 bar (Hochdruckdichtungen HD) und Temperaturen von -110 °C bis +250 °C einsetzen. Da sowohl E-Modul als auch Zugfestigkeit hoch sind, werden die Elastomere im eingebauten Zustand wenig beansprucht.
Die HD-Dichtungen werden als Zahn- oder Kammprofil von 6,5 mm x 5 mm bis 54 mm x 52 mm angeboten. Beim Einbau ist darauf zu achten, daß die Nuten auf allen Seiten geschlossen sind. Im Gegensatz dazu können die ND-Dichtungen nur am Fuß befestigt werden und frei arbeiten. Sie stehen von 15 mm x 10 mm bis 150 mm x 80 mm zur Verfügung. Außerdem entwickelt Garlock zusammen mit Kunden Profile speziell für deren Betriebsbedingungen und Anwendungsfälle.
Aufgeblasen werden die Dichtungen über einvulkanisierte Ventile meist mittels Druckluft. Dabei werden die speziell ausgebildeten Seitenwände, die wie elastische Arme wirken, gedehnt. Die Dichtung wird größer und verschließt den Spalt. Beim Ablassen der Luft geht das Element in seine Ausgangslage zurück und gibt den Spalt wieder frei.
Der Druck, mit dem das Produkt aktiviert wird, ist abhängig vom abzudichtenden Betriebsdruck. In der Regel sollte er in der Dichtung rund 0,5 bis 1 bar über dem Behälterdruck liegen.
Die Cefil-Airs wurden für viele Dichtheits-, Handhabungs- oder Verriegelungsfälle entwickelt. „Gerade bei großen Flanschverbinbungen, die oft gelöst und wieder getrennt werden müssen, bieten sie eine sinnvolle Alternative zu konventionellen Systemen“, sagt Peter Plaisier, Marketingleiter bei Garlock. „Die Flansche müssen nur verriegelt werden, dann wird die Dichtung aufgeblasen. Aufwendiges Montieren und Demontieren von Schrauben entfällt“, macht er die Vorteile deutlich.
Außerdem eignen sich die Elemente beispielsweise für mobile Trennwände, Lager- oder Transportbehälter, Schiebetüren oder zur Geräuschdämmung. Sie lassen sich als Rohrverschlußstopfen einsetzen oder dienen als Sperre auf einer Welle und spannen runde Teile ein.
Beim Einbau ist zu beachten, daß alle direkt mit der Dichtung in Berührung kommenden Elemente eine saubere Oberfläche haben. Für die Nuten lassen sich gewalzte Bleche einsetzen, die jedoch von Zunderrückständen befreit sein müssen. Beste Ergebnisse erreichen Anwender mit Rauhigkeiten von Ra = 0,8 bis 1,6 µm. Ist keine hohe Dichtheit erforderlich, ist ein Wert von 3,2 µm zugelassen.
Im nicht aktiven Zustand liegt die Dichtung in der Nut und ist gegen Verletzungen durch die Nutflanken geschützt. Der Dichtspalt kann auf Null reduziert werden, ohne daß ein Abscheren der Dichtung zu fürchten ist.
Die Cefil-Air- Dichtungen werden am Nutgrund meist mit einem Spezialleim eingeklebt, den das Neusser Unternehmen liefert. Um die Dichtheit zu gewährleisten, müssen die Dichtungen immer druckbeaufschlagt bleiben. Eventuelle Über- oder Unterdrücke sind durch einen Druckregler auszugleichen.
„Mit der Integration von Cefilac konnten wir drei Fliegen mit einer Klappe schlagen“, freut sich Peter Plaisier. „Zum einem verstärkten wir unser Profil. Zum anderen konnten wir unsere Marktposition im wichtigen französischen Markt verbessern und unsere Produktkapazitäten ausbauen“, gibt er zu verstehen.
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