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SKF stellt sich auf weiteres Volumenwachstum ein

Antriebslösungsanbieter erreicht 2010 Rekordbetriebsergebnis
SKF stellt sich auf weiteres Volumenwachstum ein

SKF stellt sich auf weiteres Volumenwachstum ein
SKF-Deutschland-Chef Manfred E. Neubert rechnet damit, dass sich das Automobilgeschäft auf hohem Niveau stabilisieren und das Industriegeschäft sich deutlich beleben wird (Bild: SKF)
Der Antriebstechnikkonzern SKF wie auch seine Deutschlandtochter sind wieder dick im Geschäft. Mit einer Rekordzahl beim Betriebsergebnis und der operativen Marge im Rücken richtet sich der schwedische Antriebslösungsanbieter in allen drei Divisionen auf eine weiterhin deutlich zunehmende Nachfrage ein. Entsprechend werde auch das Produktionsvolumen anziehen, sagte Manfred E. Neubert, der Vorsitzende der Geschäftsführung der SKF GmbH mit Sitz in Schweinfurt.

Jede der Divisionen – Automotive, Industrial und Service – trägt zu rund einem Drittel zum Konzernumsatz bei. Im Geschäftsjahr 2010 steigerte der Konzern den Umsatz um 14,2 % auf 61.029 Mio. Schwedische Kronen, das Betriebsergebnis kletterte auf 8452 Mio. SEK (2009: 3203 Mio. SEK), die operative Marge liegt bei 13,8 %. Besondere Wachstumschancen verzeichnete das Unternehmen in Asien/Pazifik mit einem Plus von 31 %. In dieser Region wurden auch drei neue Fabriken in Betrieb genommen – zwei in Indien und eine in Russland.
Während Europa im Vorjahr mit 7 % eher moderat gewachsen war, legten hier die Geschäfte im Schlussquartal 2010 mit 17 % deutlich zu. „Bei Europas Aufholjagd entwickelte sich vor allem Deutschland zum absoluten Schwergewicht“, sagte Neubert. Mit acht Produktionsstätten sowie sieben Kompetenzzentren, in denen insgesamt 6324 Mitarbeiter (Vorjahr 6409) beschäftigt sind, ist der deutsche Standort der mitarbeiter- und umsatzstärkste in der Gruppe. Den Gesamtumsatz im letzten Geschäftsjahr weist Neubert mit 1,739 Mrd. Euro aus, das sind 16 % mehr als 2009.
Da die hiesigen Fabriken im globalen SKF-Exportverbund produzieren, wird rund die Hälfte des Umsatzes intern erzielt. Laut Neubert sind die Umsätze mit ausländischen SKF-Gesellschaften doppelt so schnell gewachsen wie die Verkäufe an Endkunden. Mit diesen setzten die Schweinfurter 881 Mio. Euro um. „Gemessen am Außenumsatz sind wir zu 50 Prozent Automobilzulieferer“, betonte der Deutschlandchef den Anteil. Die Industrie-Division ist zu 33 % beteiligt, der Service zu 18 %. Laut Neubert gehört die deutsche SKF-Einheit „zu den Spitzenreitern in puncto Cash“.
Allerdings sei sie von der globalen Wirtschaftskrise am stärksten getroffen worden. Ein 38%iger Umsatzrückgang war die Folge. Zeitweise wären rund 1000 Mitarbeiter in Kurzarbeit gewesen, die im Verlauf des letzten Jahres kontinuierlich zurückgefahren wurde, bis auf derzeit rund 100 Beschäftigte. Flexibilisierungs- und Restrukturierungsmaßnahmen sind für Neubert denn auch der Grund, warum es „keinen Monat ohne rote Zahlen“ gegeben habe. Jetzt verlaufe die Nachfrage umgekehrt zu 2009 und es müsse der Umbruch im Versorgungsprozess gemanagt werden. Zum größten Teil werde dies in diesem Jahr mit der Stammbelegschaft erfolgen, sprach sich Neubert gegen eine Aufstockung aus.
Deutlich zweistellige Zuwachsraten verzeichnete die SKF GmbH im Automobilgeschäft. Getragen wurden sie insbesondere von einer steigenden Nachfrage nach Pkw-Radlagern im Premiumsegment sowie von reibungsreduzierten Getriebelagern. Vor allem dem Export war es zu verdanken, dass im Schlussquartal die Auftragseingänge um 33 % zugelegt hätten. Übertroffen wurde dieses Ergebnis vom Lkw-Bereich, der im viertel Quartal 2010 um 67 % mehr Aufträge verzeichnete. Allerdings hätte dieses Geschäft unter der Krise extrem gelitten, meinte Neubert.
Mit wesentlichen Kunden in spätzyklischen Branchen entwickelte sich die Industriesparte vergleichsweise verhaltener – trotz größerer Einzelprojekte, wie etwa ein Auftrag über 600 kompakte Großlager für Windturbinen aus China. Mit Blick auf die Erholung liegt dieser Bereich laut Neubert um sechs Monate zurück. Er erwartet zwar ein „gutes Anziehen des Industriegeschäfts“, das jedoch von einem kurzfristigen Dispositionsverhalten gekennzeichnet sei. Nach einem Kapazitätsaufbau in den vergangenen Jahren in den Fabriken sieht Neubert bei mittelgroßen und Großlagern noch nicht die volle Auslastung erreicht. Dies sei auch der Grund für die noch nicht vollständig beendete Kurzarbeit. Eine weitere Nachfragebelebung erhofft er sich auch von zahlreichen neuen Produkten, etwa hochleistungsfähigen Lagern, effizienten Schmiersystemen oder kundenspezifischen Dichtungslösungen.
Rund ein Sechstel der externen Umsätze erzielt die SKF GmbH mit Serviceleistungen. Das Geschäft verläuft laut Angaben relativ konstant, zunehmend aber dynamischer. Die Division hätte mehrjährige Lieferverträge mit strategischen Kunden abschließen können, betonte Neubert.
Mit Blick auf Investitionen sei für 2011 kein Fabrikausbau geplant, sagte der Deutschland-Chef. Mit Investitionen in Höhe von 120 Mio. Euro am Standort Schweinfurt in den letzten zwei Jahren sei ein riesiges Investitionsprogramm nunmehr abgeschlossen. 2010 hätte die SKF-Gruppe vor allem einen Schwerpunkt darauf gelegt, die Schmiersysteme-Plattform zu stärken. Hierfür wurde die US-amerikanische Lincoln-Gruppe mit ihren rund 2000 Beschäftigten für rund 3,2 Mrd. SEK gekauft. In Deutschland sei Lincoln mit dem Fertigungsstandort in Walldorf und dem Technologiezentrum in Erkrath breit aufgestellt. Dort sind fast 300 Mitarbeiter beschäftigt.
Für das Geschäftsjahr 2011 geht Manfred E. Neubert davon aus, dass sich das Automobilgeschäft auf hohem Niveau stabilisieren und das Industriegeschäft sich deutlich beleben wird. Allerdings sieht sich auch die SKF-Gruppe nicht frei von Gegenwind, der sowohl von Energiekosten- als auch von Rohmaterialseite wie auch von den Währungseffekten weht. Bislang sei es gut gelungen, die Kostensteigerungen am Markt weiterzugeben. Dies zeige auch der positive Preismix, belegt Manfred Neubert die für einen Automobilzulieferer gute Lage mit einem Beispiel. dk
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