In den Brüchen der Informations- und Materialflüsse orten Experten wie der Aachener WZL- und FIR-Direktor Prof. Günther Schuh die großen Probleme der Logistik. Die Auswirkungen in den Unternehmen sind denn auch unübersehbar: Lagerbestände, quasi die Spitze des Eisbergs, schaukeln sich auf allen Wertschöpfungsstufen hoch. Hinzu kommt, dass der natürliche Sicherungsreflex dafür sorgt, dass nicht gerade kleine Sicherheitspuffer die Räume im Warenein- und -ausgang versperren. Und da in allen Planungsbereichen, bis hin zur Fertigung, oft lokal statt ganzheitlich optimiert wird, ist die Losgrößenbildung vorprogrammiert.
Haben all die IT-gestützten Systeme, die über die Planungsebenen – vom Lieferkettenmanagement (SCM) über ERP und MES bis zum Shop-Floor – miteinander kommunizieren sollen, versagt? Eine pauschale Kritik würde sicherlich zu kurz greifen. Denn einerseits gehört neben der Systemtechnik auch ein gehöriges Maß an Disziplin dazu, um das Übel namens Bestände in den Griff zu bekommen. Andererseits konkurrieren in einem Unternehmen zwei Ziele miteinander: die auf Skaleneffekt-Maximierung ausgelegte Produktion mit jener, die auf Schnelligkeit und Flexibilität getrimmt ist.
Dabei steckt gerade in der Informationstechnik das Potenzial, diese Ziele näher zusammen zu bringen. Als Hoffnungsträger gilt ein ebenenübergreifender Datenstandard, wie er im Projekt myOpenFactory entwickelt worden ist, um die Zusammenarbeit insgesamt – also bis zum kleinsten Sublieferanten eines Maschinen- und Anlagenbauers – qualitativ zu verbessern und effizient zu koordinieren. Folgt man der Einschätzung der Wissenschaftler, werden sich zu dieser Maßnahme weitere gesellen: etwa der ubiquitäre, also allgegenwärtige IT-Einsatz. Forciert durch das „Internet der Dinge“, werden künftig Daten direkt am Materialfluss vorgehalten. All das sind Themen, bei denen es an den Kern einer effizienten Logistik geht. Standortsicherung inklusive.
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