Tiskens gehört zu den wenigen Ingenieurbüros, die sich auf die Drucklufttechnik spezialisiert haben. Es nutzt eine selbstprogrammierte Software, um Anlagen maßgeschneidert zu regeln.
„Wir arbeiten mit einem Druckluftmanagement-System, das absolut offen ist“, erklärt Jürgen Tiskens von der Tiskens GmbH & Co. KG, Wegberg. „Im Gegensatz zu den am Markt angebotenen Systemen können wir unsere Steuerung völlig frei und herstellerneutral programmieren.“
Die Software, die Tiskens dafür einsetzt, ist eine Eigenentwicklung und baut auf Hardware-Komponenten von Siemens auf. Selbst die „branchenspezifischsten“ Aufgaben seien berücksichtigt, versichert der Chef des 1989 gegründeten Ingenieurbüros. Für das Einbinden von Nebenkomponenten zur Drucklufterzeugung, -aufbereitung und -verteilung gebe es nahezu keine Grenzen – ob es sich um drehzahlgeregelte Aggregate, Turbos, Trockner und Kühlwassersysteme handelt oder um Klimaanlagen. Auch Besonderheiten wie Sommer- und Winterbetrieb oder spezielle Schichtmodelle ließen sich in das Steuerungssystem integrieren.
Diese Steuerung bildet die Basis von Tiskens‘ Arbeit. Seine Hauptzielrichtung ist dennoch nicht die Konkurrenz zu anderen Steuerungsanbietern. Vielmehr weist er auf eine große Dunkelziffer von Anlagen hin, in denen die Verdichter immer noch völlig autark arbeiten und nicht miteinander kommunizieren – und damit Energie verschwenden. Auch wenn verschieden große Maschinen in festgelegter Rangabfolge zu- und abschaltet würden, führe dies zu hohen Leerlaufanteilen und zu Energieverlusten. Hier könne ein adaptiertes Druckluftmanagement-System, das die Verdichter flexibel nach dem Verbrauch steuert, für einen Auslastungsgrad von bis zu 90 % sorgen.
Tiskens programmiert und parametriert die übergeordnete Automationstechnik mit dem Ziel, die Kompressoren hersteller- und größenunabhängig gleichmäßig auszulasten und den Energiebedarf zu minimieren. Er hält Kosteneinsparungen bis zu 25 % für möglich.
Natürlich muss auch die Maschinenkonfiguration stimmen. Zum Angebot gehören daher auch System- und Bedarfsanalysen vor der Modernisierung: „Wir verstehen uns als herstellerneutraler System- und Prozessoptimierer“, lautet sein Selbstverständnis. os
Hohe Dunkelziffer ungeregelter Verdichteranlagen
Teilen: