Der Ventilatorspezialist EBM-Papst wächst besonders im Umweltbereich. Dem Umsatzminus von 6,6 % im vergangenen Geschäftsjahr soll in 2010 ein Plus von 4,5 % auf rund 1,03 Mrd. Euro folgen.
„Die weltweite Bereitschaft in ‚grüne Technologie‘ zu investieren, nimmt weiter zu und damit werden unsere energiesparenden Produkte verstärkt nachgefragt“, kommentiert EBM-Papst-Chef Hans-Jochen Beilke die Lage. Inzwischen basiere jeder zweite in der Firmengruppe produzierte Motor auf der effizienten EC-Technologie.
Seit Dezember sieht Beilke den Mulfinger Ventilatorspezialisten wieder auf Wachstumskurs. Jetzt mache sich bemerkbar, dass Kunden in der Krise ihre Läger herunter gefahren hätten und nun wieder aufbauen würden. Daraus resultiere ein stark überhitztes erstes Halbjahr, weshalb der Firmenchef ein schwächeres zweites erwartet. Für 2010 rechnet er mit einem Plus von 4,5 % auf 1,03 Mrd. Euro. Im zum 31. März geendeten Geschäftsjahr setzte das hohenlohische Unternehmen 986 Mio. Euro um (- 6,6 %). Deutliche zweistellige Wachstumsimpulse werden in Asien und hier vor allem in China erwartet. Mit zwei Produktionsstandorten, in denen rund 1000 Mitarbeiter beschäftigt sind, ist der Ventilatorbauer bereits in China vertreten. Ein dritter Standort wird derzeit aufgebaut.
Vor allem die Ausrichtung auf sieben Branchen hat sich für EBM-Papst in der Krise positiv ausgezahlt. Deutlich rückläufigen Umsätzen in den Segmenten IT/Telekommunikation und Maschinenbau stand etwa ein zweistelliges Umsatzplus im Bereich der Kältetechnik gegenüber. In Deutschland setzte die Firmengruppe 302 Mio. Euro (-4 %) um. In Asien wurden aufgrund des Rückgangs im IT/Telekommunikationsbereich 163 Mio. Euro (-10 %) erlöst. In Amerika lag der Umsatz mit 110 Mio. Euro um 8 % hinter Vorjahr. Die Umsatzerlöse in Europa fielen um 3 % auf 316 Mio. Euro.
In FuE investierten die Mulfinger 52 Mio. Euro. Damit bewege man sich auf dem Niveau der Vorjahre, sagte Beilke, der für dieses Geschäftsjahr mit 55 Mio. Euro allein für die deutschen Standorte plant. Vor dem Serienanlauf stehen laut Beilke rund 60 Neuprodukte, darunter die Weltneuheit RadiCal.
Das Bekenntnis zum hiesigen Standort zeigen auch die Investitionen. Von insgesamt 48 Mio. Euro entfielen etwa 42 Mio. Euro auf die inländischen Werke in Mulfingen, St. Georgen und Landshut. Während der Krise wurden an allen Standorten die Produktionskapazitäten zeitweise angepasst, wobei die Stammbelegschaft weitgehend gehalten worden sei, wie Hans-Jochen Beilke betonte. Zum Stichtag beschäftigte EBM-Papst 10 226 Mitarbeiter (+5 %). dk
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