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Und in seinen großen Sack schüttet er das Pulver-Pack

Verpackungsmaschinen: Integration von Funktionen steigert Nachfrage
Und in seinen großen Sack schüttet er das Pulver-Pack

Die Hersteller von Verpackungsmaschinen bieten zur Interpack mehr Funktionen in ihren Maschinen. Wir stellen Beispiele zum Abfüllen von Schüttgütern und zum Handling von Sackware vor.

Von unserem Redaktionsmitglied Thomas Preuß – thomas.preuss@konradin.de

Wachstumsraten von rund 5 % jährlich bis 2007 erwarten die Forscher der Unternehmensberatung Frost & Sullivan, New York und Frankfurt, auf dem europäischen Markt für Verpackungsmaschinen. Schätzungen zufolge wurden hier im vergangenen Jahr Maschinen für 4,88 Mrd. US-$ verkauft, 2007 soll der Umsatz bei 6,52 Mrd. US-$ liegen. Die größten Zuwächse erwarten die Experten bei Form-, Füll- und Verschließmaschinen, im Bereich Fill & Seal sowie bei Mehrstück-Verpackungssystemen.
Vor allem die Nachfrage aus der Lebensmittel-, Getränke- und Pharmaindustrie soll den Maschinenbauern bessere Zahlen bescheren. Zum einen steige das Bewusstsein für die Vorteile automatisierter Systeme; zum anderen dürften Fortschritte in der Computertechnik, der Elektronik und der Produktverfolgungstechnologie auch in solchen Branchen einen Bedarf erzeugen, die traditionell nicht an Verpackungsmaschinen interessiert waren. Mit der Entwicklung immer flexiblerer Systeme könnte das Interesse bisheriger Endnutzer steigen, ihre alten Anlagen aufzurüsten.
Weiter fortsetzen werde sich laut Mik Sabiers, Research Manager bei Frost & Sullivan, der Trend zu integrierten Systemen. Auch Anwender mit einem geringen Produktionsvolumen würden die Vorteile solcher Lösungen erkennen. „Die Nachfrage nach Maschinen mit nur einer Funktion, beispielsweise Befüllen, wird nicht auf Null sinken“, entwirft Sabiers das Szenario, „aber die Marktanteile werden teilweise drastisch zurückgehen.“
Auf der Interpack 2002, der weltgrößten Fachmesse für Verpackungsmaschinen, Packmittel und Süßwarenmaschinen, können Besucher diese Aussagen an der Realität messen. Sie findet vom 24. bis 30. April in Düsseldorf statt, erwartet werden über 2500 Aussteller.
Hauptzielgruppe ist die ab-packende Industrie. Dabei dürften Kunden aus der Nahrungsmittelindustrie ein ebenso umfassendes Angebot für ihre Anforderungen an Packmittel und Maschinen finden wie Besucher aus den Branchen Chemie, Pharma oder technische Gebrauchsgüter.
Wer stark staubende und feinpulvrige Schüttgüter – etwa in der Chemie-, Baustoff- oder Nahrungsmittelindustrie – verpacken muss, kann sich in Halle 6.0 am Stand A01 eine neue Lösung ansehen: Die Slidell BV, Brunssum/Niederlande mit deutscher Vertretung in Eitorf, stellt ihren Vertikalschneckenpacker VABF mit integriertem Sackverschluss aus der Reihe S2 vor. Der Packer arbeitet nach dem Prinzip der Bodenbefüllung und handhabt das Schüttgut in einer besonderen Verfahrensweise, die die Staubentwicklung im Abfüllprozess von vornherein vermeiden soll. Mit Hilfe des integrierten Verschließmoduls kann der Anwender sowohl vorgefertigte Kunststoffsäcke und Pinchsäcke aus mehrlagigem Papier als auch Kunststoffsäcke von der Schlauchfolienrolle direkt nach dem Abfüllen staubdicht verschließen. Beim Wechsel von vorgefertigten Säcken auf Folienrolle müsse nur eine Option aus der Steuerung abgerufen werden.
Pulvrige Produkte füllt die Optima Filling and Packaging Machines GmbH, Schwäbisch Hall, mit ihrem Modularfüller ab (Halle 15, Stand A19/B20). Auf dem Rundläufer können Teller- oder Schneckendosierer integriert werden. Die mit Servotechnologie ausgestattete Maschine bringt etwa 40 bis 500 Behältnisse/min aus.
Weiterentwickelt haben die Schwaben ihre F 1, die Pulver in Kunststoffdosen füllt. Um exakte Gewichte zu erreichen, hat das System eine integrierte Kontrollwägeeinrichtung. Eine weitere Variante wurde mit einer Ishida-Teilmengenwaage kombiniert. Sie eignet sich mit ihrer Leistung von bis zu 180 Packungen/min für Süßwaren, Backwaren und andere frei fließende sowie stückige Produkte in Kombidosen.
Zum Platzieren aller Arten stückiger Produkte in Kartonschachteln, so verspricht es die Gerhard Schubert GmbH in Crailsheim, stelle die Maschinengeneration TLM eine neue Referenzgröße dar (Halle 14, Stand A06/B11). Der Vorteil des Toploaders liege in seiner hohen Flexibilität bei Produktwechseln und -umstellungen. Die Bedienung der Anlage sei vereinfacht worden, das Informationssystem wurde auf die entscheidenden Funktionen reduziert. Bedienungsanleitung, Fehlerdiagnose und Wartungsplan sind jetzt zentral am Bedienelement abrufbar.
Sowohl die Roboteraggregate als auch die Steuerung finden im Kopf der Anlage Platz, von Schubert Roboterhimmel genannt. Das erhöht die Bodenfreiheit des Maschinenkörpers und die Zugänglichkeit. Zudem lässt sich die Maschine leichter reinigen. Auch in den neuen F44-Pickerlinien und Packstraßen wurden Steuerung und Roboteraggregate nach oben verlagert.
Pulver und Granulate des höheren Preissegments, etwa in der Bauchemie, füllt die FTS-B der Meypack Verpackungssystemtechnik GmbH in Schenefeld ab (Halle 14, Stand E15). Die Beutel fassen 3 bis 15 kg. FTS steht für das Fold-Tape-Seal-Papiersack-Verschließsystem: zweimaliges Umfalten des Sackmundes und Aufsiegeln eines Papierbandes. B ist das Erkennungszeichen für die kleinere Maschinenvariante speziell für Papierbeutel.
Eine Maschine nach dem FFS-Prinzip – formen, füllen, schließen – stellt die Windmöller & Hölscher KG, Lengerich, in Halle 15, Stand E32, vor. Die kompakte Topas ist mit unterschiedlichen Leistungen erhältlich und für das Absacken verschiedenartiger Produktchargen und -spektren einsetzbar. In erster Linie sollen sich Anwender mit einem relativ geringen Ausstoß angesprochen fühlen.
Ein Spezialmodul der Anlage ist die Luft-Evakuierungseinrichtung für die befüllten Säcke. Diese Funktion ist in diversen Kundenbetrieben im Einsatz, wird aber erstmals auf einer internationalen Messe gezeigt. Das Modul saugt die Restluft vor dem Verschweißen aus dem Sack ab. Dadurch kann dieser hermetisch verschlossen werden, wie es für hygroskopische Produkte, etwa Polyamide oder Gefahrgüter, erforderlich ist. Der vorgewählte und automatisch konstant gehaltene Evakuierungsgrad sichert so bei der nachfolgenden Sackpalettierung eine kantengerade Stapelqualität. Die Behälterwaage, auf der die Füllprodukte gewogen werden, ist direkt auf Topas montiert und fährt beim Verfahren der Maschine mit.
Auch zum Palettieren oder Depalettieren von Sackware stellen einige Aussteller in Düsseldorf diverse Lösungen vor. So präsentiert die IHB Industrieanlagen H. Block GmbH, Weilheim an der Teck, in Halle 12 am Stand F01 die Gelenkroboter-Baureihe Variorob mit drei Typen. Die Geräte handhaben Lasten von 120, 150 und 200 kg, sollen kurze Zykluszeiten und ein hohes Maß an Genauigkeit bieten.
Verschiedene Greifer erlauben es, unterschiedliche Produkte zu handhaben. Die Arbeitsbereiche liegen bei 2300 mm in der Z-Achse, 1500 in der R-Achse, und die Drehachse bewegt sich in einem 330°-Winkel. Die vierachsigen Maschinen können laut Hersteller auf sechs Achsen aufgerüstet werden.
In Halle 5, Stand C37, zeigt die Roteg mbH aus Dortmund neue Einsatzfelder für das Palettier- und Depalettierrobotersystem Paro. Für das Handling von Sackware stehen Fingergreifer zur Verfügung, für CD-Hüllen Backengreifer, für Gläser Innen- und Untergreifsysteme. Mit den wartungsarmen Bauteilen und der anwenderfreundlichen PC-Steuerung der Linearachsroboter richtet sich Roteg vor allem an kleine und mittlere Unternehmen.
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