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„Wir wollen Anwender zum Erfolg führen“

ERP-Rundgang auf der weltgrößten IT-Messe
„Wir wollen Anwender zum Erfolg führen“

Wichtige Auftritte auf der IT-Messe Cebit gehören im ERP-Umfeld den Unternehmen SAP, Microsoft und Infor Global Solutions. Doch auch mittelständische Anbieter wissen mit Neuerungen die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.

Michael Matzer ist Fachjournalist in Waldenbuch

Die Konsolidierung des ERP-Marktes schreitet voran. Waren es vor wenigen Jahren noch Baan, Navision und Axapta, die geschluckt wurden, so richtet sich das Augenmerk nun auf das Unternehmen Oracle, das sich kürzlich Peoplesoft einverleibt hat. Doch wer wird der lachende Dritte sein? „Die kurz- und mittelfristigen Gewinner bleiben SAP und Microsoft, gefolgt von den anderen etablierten ERP-Anbietern“, erklärt Rüdiger Spies, bis vor kurzem ERP-Analyst bei der Meta Group. „Der Grund liegt darin, dass Oracle und Peoplesoft ein Großreinemachen in den Applikationen und im eigenen Management- und Entwicklerteam durchführen müssen.“ Erste Pläne besagen, dass Oracle 5000 Mitarbeiter entlassen will. Spies ist pessimistisch: „Ich bin der Ansicht, dass die beiden Produkte nicht zusammenpassen. Wenn man noch J.D. Edwards hinzunimmt, sind es sogar drei Produkte.“ SAP und Microsoft bieten den Peoplesoft-Kunden inzwischen bereits Migrationen an.
Branchenkenner Wolfgang Martin befürchtet, dass sich Oracle jetzt noch SSA GT einverbleiben wird, um im Mittelstand Marktanteile zu gewinnen: „Nun gibt es mit SAP, Oracle, Microsoft und IBM vier Riesen. Ich zähle IBM dazu, da es in Zukunft um serviceorientierte und ereignisgetriebene Architekturen gehen wird, die auf einer Applikations-Infrastrukturplattform aufsetzen.“ IBM sei zudem in den Bereichen Datenintegration und Metadatenmanagement führend geworden.
Die SAP AG, deren Chef Henning Kagermann die Messe eröffnet, will sich auf der Cebit „noch stärker als Anbieter von Gesamtlösungen positionieren und Produkte, Beratung und Dienstleistungen als Einheit“ präsentieren. Die Walldorfer werden mit mehreren Ständen auf dem Messegelände vertreten sein. Der Hauptstand befindet sich in Halle 4. Auf den Ständen D12 und D28 werden Lösungen für kleine und mittelständische Unternehmen präsentiert. „Wir sehen die Cebit als wichtige B2B-Kommunikationsplattform mit unseren Kunden. Eine Teilnahme ist für uns zielführend und sinnvoll“, erläutert SAP-Marketingleiter Ralf Strauss. „Wir wollen die Anwender zum Erfolg führen und ihnen zeigen, wie sie mit zugeschnittenen Software-Lösungen ihre Geschäftsstrategie umsetzen und einen Mehrwert für ihr Unternehmen schaffen können.“ Zu den Neuheiten zählen RFID-Angebote, mobile Lösungen, das Geschäfts-Szenario NPDI (New Product Development and Introduction) sowie Service Management.
Der zweite ERP-Riese in Hannover ist die Microsoft Deutschland GmbH. Während Oracle nur bei seiner deutschen Anwendergruppe DOAG zu sehen ist (Halle 4) und keine Angaben über die Präsentation macht, zeigt sich Microsoft gleich in drei Hallen. Auf dem traditionellen Hauptstand A38 in Halle 4 finden Entscheider Business-Szenarien und Partner-Lösungen. Den Schwerpunkt in Halle 4 bildet die ERP-Lösung MBS Navision, die in der Version 4.0 erstmals einem breiten Fachpublikum gezeigt wird. Das Produkt bietet erweiterte Funktionalitäten für die Produktionsplanung und -steuerung sowie für das Finanzmanagement. So umfasst das Programmpaket mit dem BI-Modul „Business Analytics“ ein umfangreiches Werkzeug für die Erstellung von Analysen und Berichten. Darüber hinaus will Microsoft seine weitere Produktplanung für Axapta, Navision und Microsoft CRM vorstellen und einen ersten Einblick in die neue Version der Small Business Edition von Microsoft Office mit dem Business Contact Manager 2.0 geben.
Neben den Platzhirschen haben auch viele mittelständische ERP-Anbieter der Messe nicht den Rücken gekehrt, ganz im Gegenteil. „Die Branche ist erfolgreich, weil sie eine intensive Beziehung zum Kunden pflegt und sich an dessen Bedürfnisse anpassen kann“, erklärt Rüdiger Spies. Einer der wichtigsten Auftritte gehört der Münchner Infor Global Solutions GmbH (Halle 5, Stand C24). Der weltweite Anbieter von Softwarelösungen für die Fertigungsindustrie und den Großhandel präsentiert sich in Hannover zum ersten Mal unter einer einheitlichen Marke und hält eine neue Version seiner ERP-Lösung für die Automobilzuliefererbranche parat. Neben Infor Com, einer ERP-Anwendung für die diskrete Fertigung, ist vor allem Infor XPPS 3.0 eines der bestimmenden Themen. Das ERP-System ist für die Automobilzulieferer maßgeschneidert und bietet eine flexible Ausgangsbasis, um die zunehmenden logistischen Anforderungen der Branche im Streckengeschäft abzubilden. Infor will künftig Teile der aufgekauften Lösungen unter die Dachmarke nehmen und daraus die so genannte World Edition erstellen.
Der ERP-Hersteller Intentia Deutschland GmbH präsentiert sich auf der IBM-Business-Partner-Area in Halle 4 mit Fokus auf mittelständische Unternehmen, die in den Bereichen Produktion, Distribution und Instandhaltung aktiv sind. Der Software-Hersteller will sich als führender Anbieter von Unternehmenslösungen (ERP, SCM, CRM) im Mittelstand etablieren. „Während wir in der Vergangenheit den One-Stop-Shop-Gedanken verfolgten, soll nun auch eine Channel-Strategie umgesetzt werden“, erläutert Geschäftsführer Hans Jürgen Bergs. Intentia will künftig Partner für den indirekten Vertrieb gewinnen.
Die Sage Software GmbH mit Sitz in Franfurt/M. präsentiert in Halle 5, Stand A16 die Version „Produktion“ seiner Officeline-Suite, die auf die Bedürfnisse der Fertigungsindustrie zugeschnitten ist. Die neue Version 3.3 unterstützt Standards wie IAS, IFRS oder US-GAAP. Eine wichtige Neuerung in der Warenwirtschaft der Officeline ist die Funktion „Automatischer Zubehör- und Folgeartikel“. Diese soll den Anwender im Verkaufsprozess unterstützen.
Eine zentrale Sicht auf alle Prozess-Schritte der Lieferkette bietet das mit neuen Funktionen ausgestattete Software-Paket SoftM Suite 2.0 der Münchner SoftM AG (Halle 5, Stand A37). In einer Übersicht sind alle Daten zu einem Auftrag zusammengefasst. Diese Möglichkeit ist besonders wichtig, wenn eine schadhafte Charge zurückverfolgt werden soll. Die Proalpha AG (Halle 3, Stand C17) nutzt die Messe, um eine mobile Lösung für den Außendienst zu präsentieren. Zudem haben die Weilerbacher ihren Geschäftsprozessdesigner GPD mit neuen Funktionen ausgestattet.
Die Hinrichs+Müller GmbH (Halle 5, Stand B28) weist eine Projektcontrolling-Lösung ihrer ERP-Suite AMS++ 3.0 als Neuheit aus. Das Paket des Software-Herstellers aus Kaarst wurde speziell für den Maschinen- und Anlagenbau entwickelt. Auch der Stahl- und Metallbau soll von der neuen Lösung profitieren. Die Nissen & Velten Software GmbH (Halle 5, Stand B46) kommt mit der neuen ERP-Suite Nvinity auf den Markt, die zwar auf Dotnet-Technik basiert, aber auch Java integriert. Die plattform- und geräteunabhängige Suite des Stockacher Anbieters löst das alte „SQL-Business“ ab. Der Anwender muss dabei auf gewohnte Funktionen aber nicht verzichten. Die Abas Software AG (Halle 5, Stand A 18) feiert ihr 25-jähriges Firmenjubiläum. Zu den Schwerpunktthemen zählen unter anderem ERP für die Automotive-Branche, CRM-Funktionalität und Web-Anwendungen.
Weitere Cebit-Neuheiten finden Sie auf Seite 44
Zugeschnittene Software soll Geschäftsstrategien umsetzen
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