Haben Sie sich schon mal gefragt, warum Sie immer als Erster das neue iPhone oder den neuesten Haushaltsroboter besitzen müssen? Schreiben Sie das bloß nicht ihrem Hunger auf technische Finessen zu. Es liegt an Ihrem Nachnamen. Wenn Sie Wotan oder Zocker heißen und Neuheiten Sie magisch anziehen, dann passen Sie in ein Schema, das Forscher der Georgetown University in Washington geprägt haben. Demnach sind jene Menschen am kauflustigsten, deren Anfangsbuchstabe des Nachnamens am Ende des Alphabets rangiert. In der Schule waren sie einst die letzten, wenn Zeugnisse ausgegeben wurden. Die spät Drangekommenen kompensieren heute den vormaligen Wettbewerbsnachteil, indem sie an Erstverkaufstagen im Elektronikmarkt Schlange stehen. Jetzt weiß ich auch, warum ich mich dort nie einreihe. Da mein Nachname mit K beginnt, bin ich weder Frühinnovator noch Konsumverweigerer. Mein zehn Jahre altes S35-Handy von Siemens leistet mir treue Dienste. Zum Umstieg könnte mich allenfalls die Scham verleiten, mit meinem Touchscreen-freien Knochen in der Öffentlichkeit entdeckt zu werden. Doch spätestens, wenn ein Student im ICE neben mir sein Smartphone der Edelklasse traktiert, um einen mobilen Trojaner zu eliminieren, weiß ich, wem die Stunde geschlagen hat. Meinem S35 noch lange nicht. dk
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