Der Nachfolger des beliebten Elektrostaplers R 50 heißt RX 50 – und ist innen wie außen deutlich überarbeitet. Viel interessanter als ein Kauf des Staplers dürfte das Anmieten sein, variabel angepasst an die individuellen Bedürfnisse.
Von unserem Redaktionsmitglied Michael Corban michael.corban@konradin.de
„Jeder vierte Still-Stapler wird ein RX 50 sein.“ Dies ist das erklärte Ziel von Jens Reinecke, Geschäftsführer der Still GmbH in Hamburg. Die Rede ist dabei von dem Nachfolger des erfolgreichen Elektrostaplers R 50, den die Hamburger in Anlehnung an die auf der Cemat 2000 vorgestellte Konzeptstudie RXX nun RX 50 getauft haben. „Wir haben die technologischen Möglichkeiten und kreativen Design-Ideen dieser Studie auf ein reales Produkt übertragen“, so Reinecke weiter.
Die Elektrostapler der Baureihe RX 50 sind für Tragfähigkeiten von 1,0 und 1,25 sowie für 1,5 und 1,6 t ausgelegt und zeichnen sich durch folgende Eigenschaften aus:
- Der 24-V-Drehstromfahrantrieb soll im Vergleich zum Vorgänger 12 % mehr Leistung auf den Boden bringen.
- Der Fahrer kann über fünf Fahrprogramme den Antrieb an individuelle Bedürfnisse oder die jeweilige Betriebssituation anpassen.
- Bis zu 15 % Energie sollen sich durch die Rückeinspeisung beim Loslassen des Fahrpedals einsparen lassen, was verbunden mit dem Antriebskonzept die Einsatzzeit um rund 1,5 h verlängert.
- Die Wartungsintervalle sind von 500 auf 1000 Betriebsstunden oder 12 Monate verdoppelt worden.
- Die neu entwickelte Hydraulikeinheit, inzwischen zum Patent angemeldet, soll bei weniger Reibung eine höhere Dichtigkeit ermöglichen – und damit eine längere Lebensdauer.
Der Stapler genügt auch in ergonomischer Hinsicht den Ansprüchen der Anwender. So sorgt ein kleines und leichtgängiges Lenkrad zusammen mit der Lenksäulen-Schwingungsdämpfung für weniger Lenkbewegungen und minimale Vibrationen. Die ganze Lenksäule lässt sich zudem schnell mit einem Griff verstellen.
Nach Angaben von Still werden derzeit noch etwa 200 R 50 gebaut, bevor ganz auf das neue Modell umgestellt wird. Die Montage erfolgt in einem komplett überarbeiteten Werksteil in Hamburg. Ebenfalls komplett erneuert wurde auch das Ersatzteillager in der Hansestadt. Rund 148 000 Teile sollen eine Lieferbereitschaft von 95 bis 96 % sicher stellen. Dies dürfte insbesondere für die Servicetechniker in Deutschland von Interesse sein, die zukünftig direkt von ihrem Laptop aus Ersatzteile bestellen können. Über das Diagnose- und Servicemodul erhalten sie innerhalb von 3 min eine Rückmeldung, ob und wann das Teil verfügbar ist.
Sorgen dieser Art könnte der Kunde zukünftig aber auch ganz dem Staplerhersteller überlassen. Warum sollte man nicht Staplerkapazitäten mieten – und alles Drumherum einem Dienstleister überlassen? Unsere europäischen Nachbarn sind hier bereits ein Stück weiter als wir. In Großbritannien sind schon 75 bis 80 % aller Stapler angemietet, in Frankreich die Hälfte. In Deutschland dagegen ist erst rund jeder dritte Stapler gemietet, ein Anteil, den „wir sehr stark erhöhen wollen“, wie Still-Chef Jens Reinecke erklärt.
Als Angebot stellen die Hamburger einen Baukasten für Logistiklösungen vor, den Still Partnerplan. Jeder Anwender kann sich aus fünf Bereichen ein Angebot seinen Bedürfnissen entsprechend zusammenstellen. Die Bereiche sind:
- Produkte
- Finanzierung
- Laufzeit
- Service und
- Lagerlogistik.
„Im Zuge unserer strategischen Ausrichtung positionieren wir uns noch stärker als bisher im Dienstleistungsbereich“, so Reinecke zu den Vorteilen des Baukastens.
Elektro-, Diesel- und Treibgasstapler sowie Lagertechnik, Wagen und Schlepper – neu oder gebraucht – lassen sich so über mehrere Varianten finanzieren. Interessant dürfte hier für gelegentliche Nutzer die Möglichkeit sein, abhängig von den Betriebsstunden Kosten zu sparen oder bei Bedarf über entsprechende Kapazitäten zu verfügen.
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