Mit einem Spannzangenverschluss will Vischer & Bolli die Spanntechnik revolutionieren. Gegenüber herkömmlichen Nullpunkt-Spannsystemen bietet der einfach aufgebaute Zylinder eine Reihe von Vorteilen.
Bessere Oberflächengüten, höhere Werkzeugstandzeiten und Werkstückgenauigkeiten sowie um 25 bis 30 % größere Einzugs- und Haltekräfte – das soll der Spannzangenverschluss von Vischer & Bolli gegenüber herkömmlichen Nullpunkt-Spannsystemen möglich machen. „Zudem baut unsere neue Zylindergeneration kleiner“, fügt Marcel Haltiner, Geschäftsführer der Vischer & Bolli GmbH in Lindau, hinzu.
Auf der Fachmesse Metav Nord, die vom 15. bis 19. Juni in Düsseldorf stattfindet, zeigt die deutsche Niederlassung des Schweizer Spanntechnik-Spezialisten (Halle 10, Stand B31) erstmals die Zylinder VB Dock-Lock Safe für den manuellen und VB Dock-Lock Autosafe für den voll automatisierten Einsatz. „Beide Systeme sind seit zwei Jahren mit großem Erfolg bei ausgesuchten Fertigungsbetrieben im täglichen Einsatz“, betont Haltiner.
Der Spannzangenverschluss vereinfacht die Technik wesentlich. Wo bisher Kugel- oder Schiebersysteme verriegelten, die aus drei oder vier Bauteilen bestanden, erledigt die Spannzange jetzt drei Aufgaben: Sie zentriert den Spannbolzen vor und übernimmt die Vorhalte- sowie die Spannfunktion. Diese Spanntechnik erzeugt weniger Reibung und dadurch deutlich größere Einzugs- und Haltekräfte als die herkömmlichen Systeme. „Außerdem“, ergänzt Haltiner, „dämpft unsere dynamische Spanntechnik Bearbeitungsvibrationen deutlich besser.“ Durch den einfachen Aufbau des Verschlusses sei auch die Schmutzempfindlichkeit drastisch gesunken. Form und Ausführung der Spannzangen-Geometrie sorge gegenüber anderen Verschlussarten bei gleichem Verschmutzungsgrad für eine wesentlich höhere Sicherheit und Funktionalität. Als weiteren wichtigen Aspekt gibt der Deutschland-Chef des Spanntechnik-Spezialisten den Längenausgleich des Zylinders an. Außer dem Spannbolzen selbst muss auch der Spannverschluss einen Längenausgleich gewährleisten. Deshalb ist die Spannzange radial und axial schwimmend montiert. Dadurch lassen sich Stichmaßfehler kompensieren.
Vischer & Bolli bietet den Spannzangenverschluss je nach Einsatzgebiet mit hydraulischer oder pneumatischer Betätigung an. „Durch die Bauweise der Spannzange und die deutlich kleinere Lösereibung, reicht ein Luftdruck von sechs bar, um den Zylinder zu lösen“, erläutert Marcel Haltiner. Anwendungsfelder des Pneumatik-Zylinders seien leichtere Bearbeitungen sowie Mess- und Montageaufgaben. Fürs schwere Zerspanen sei jedoch nur der Ölzylinder zu empfehlen. Mit einem Lösedruck von 65 bar erreicht er um fünf bis sechs Mal höhere Einzugs- und Haltekräfte.
Als zusätzliche Merkmale bietet der Automatisierungszylinder Autosafe unter anderem das komplette Verschließen des Spannverschlussraums beim Palettenwechsel – er ist dadurch gegen Schmutz unempfindlich –, eine Auflagekontrolle und das Vorzentrieren des Spannbolzens. Wie der manuelle Spannzangenzylinder ist auch er wartungsfreundlich von oben zugänglich. hw
Teilen: