Siemens hat die ersten Rotorblätter des Typs B75 mit einer Länge von 75 m hergestellt. Diese werden am zweiten Prototyp einer 6-MW-Offshore-Windenergieanlage installiert, der noch in diesem Jahr im dänischen Østerild errichtet werden soll.
Das 75 m lange Quantum-Rotorblatt vom Typ B75 zeichnet sich durch hohe Stabilität bei gleichzeitig geringem Gewicht aus. Das spezielle Blattprofil soll laut Hersteller für optimale Leistung bei den unterschiedlichsten Windgeschwindigkeiten sorgen. Bei traditioneller Herstellungsweise wäre das B75 Quantum Rotorblatt 25 bis 50 % schwerer. Schwere Rotorblätter sind höheren Lasten ausgesetzt und erfordern stärkere Maschinenhäuser, Türme und Fundamente. Folglich wirkt sich die Kombination aus intelligentem Design und niedrigem Gewicht positiv auf die Stromentstehungskosten für Windenenergie aus.
Das Rotorblatt ist laut Siemens die weltweit größte aus Glasfaser hergestellte Komponente aus einem Guss und somit ohne Naht- und Klebestellen. Der Herstellungsprozess hielt für das Projektteam einige Herausforderungen bereit: Eine Besonderheit war dabei, dass die Form aus zwei Teilen bestand um den Transport zu ermöglichen. Bevor ein Rotorblatt die Fertigung verlässt, wird es auf mögliche Fehler und Risse überprüft. Nur so kann es den gigantischen Luftmassen standhalten: Wird der Rotor mit einem Durchmesser von 154 m bei einer Windgeschwindigkeit von zehn Metern pro Sekunde betrieben, fängt er pro Sekunde die Energie aus 200 t Luft ein.
Mit 60 km/h transportierte ein Spezialfahrzeug den Giganten über eine Strecke von 575 km von der Rotorblattfertigung in Aalborg ins dänische Nakskov auf der Insel Lolland. Eigentlich beträgt die Wegstrecke nur 330 km; aufgrund der Länge des Rotorblatts musste die Route neu berechnet werden, um Brücken und Tunnel zu umfahren. Die Lackierung erfolgte in Nakskov, da die Infrastruktur in der Siemens-Fertigung in Aalborg derzeit noch auf Rotorblätter mit einer Länge von bis zu 58 m beschränkt ist.
Quelle: Siemens
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