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Schaltanlagen halten mit der Automatisierung nicht mit

Elektrische Ausrüstung: Betrieb älterer Schaltanlagen birgt auch bei erneuerbaren Energien Risiken
Schaltanlagen halten mit der Automatisierung nicht mit

Schaltanlagen halten mit der Automatisierung nicht mit
Ein Kabelbrand im Keller des Schaltanlagengebäudes setzte die Stranggussanlagen im Stahlwerk Brandenburg außer Betrieb Bild: Voß
Ältere Nieder- und Mittelspannungs-Schaltanlagen können durch zusätzliche Automatisierung in der Fertigung überlastet werden. Nach einem Brand in einem Stahlwerk in Brandenburg wurde eine neue, den aktuellen Normen entsprechende Anlage installiert, die zudem etwa 30 % weniger Platz benötigt.

Etwa ein Drittel der von den Sachversicherern registrierten Brände ist auf Mängel in elektrischen Anlagen zurückzuführen. Diese Brände hätten vermieden werden können, wenn die Anlagen mängelfrei gewesen wären. Das jedoch kann nur erreicht werden, wenn sie von vornherein fachgerecht geplant, gefertigt, errichtet und in regelmäßigen Abständen gewartet und den notwendigen Prüfungen unterzogen werden. Unabhängigvon der Art der erzeugten Energie sind insbesondere elektrische Anlagen und deren Betriebsmittel häufig Gefahrenherde. Ältere Nieder- und Mittelspannungs-Schaltanlagen, die in den 50er- und 60er-Jahren installiert wurden, können eine Gefahrenquelle sein, wenn durch Umnutzung, weitere Automatisierung in der Fertigung und steigende Anzahl elektronischer Betriebsmittel die Stromverteiler überlastet werden. So saß im Stahlwerk Brandenburg der Schock tief, als Ende 2008 sich ein Kabelbrand über 12 Stunden im Keller des Schaltanlagengebäudes ausbreitete und damit die Produktionsanlagen außer Betrieb setzte.

Produktionsanlagen durch Brand stillgelegt
Sofort wurde klar, dass die Stromzuführungen über das Mittelspannungsnetz (12 kV) mit seinen mehr als 90 Schaltfeldern komplett ersetzt werden mußten – und zwar so schnell wie möglich, damit die Produktion wieder laufen konnte. Es wurde erkannt, dass die Schaltfelder über dem Kabelkeller durch die Ruß- und Qualmbeanspruchung nicht mehr betriebsbereit waren. Daher wurden die in den 70ger Jahren errichtete Schaltanlage von Typ CSIM abgebaut und entsorgt. Den Auftrag für die Neuinstallation erhielt die Firma Enertek. Innerhalb von nur 8 Wochen waren die neuen Schaltfelder zu liefern und zu errichten. Für den Kunden hat bei der Auftragsvergabe die Fachkompetenz des Schaltanlagen-Unternehmens eine wichtige Rolle gespielt. Die Enertek Energietechnik GmbH in Brüsewitz mit ihren 60 Mitarbeitern verfügt über das erforderliche Know-how im Schaltanlagenbau sowie deren Errichtung, Montage und dem erforderlichen Service. In diesem begrenzten Lieferzeitraum kam ein weiterer Vorteil zum tragen: Die Fachkompetenz in der Blechbearbeitung, Erfahrung im Schaltanlagenbau und die Leistungsstärke in Zusammenarbeit mit modernen Betriebsmitteln als Baukastensystem für den Schaltanlagen-Aufbau. Die KWM Weisshaar GmbH hat die 84 Schaltfelder vorgefertigt und an Enertek geliefert. Dort wurde gleichzeitig der elektrische Ausbau des Schienensystems, die Sekundärverdrahtung und der Netzschutz vorgenommen, so dass die Schaltfelder anschlussfertig zum Kunden geliefert werden konnten.
Für den Kunden war bei der Wahl des Schaltanlagentyps u. a. auch die Erfüllung der neuen Norm (VDE 0671 Teil 200) [3] und die Störlichtbogenqualifikation gemäß IAC (Internal Arc Qualifikation) eine wichtige Voraussetzung. Dabei fiel die Wahl auf die Mittelspannungs-Schaltanlage des Typs Malu 12; 31,5/80 kA – eine Entwicklung von Minis+Systeme GmbH. Zur Standard-Ausführung gehört die Isolation des Schienensystems. Im Vergleich zur alten Anlage CSIM aus den 70ger Jahren wurde jetzt rund ein Drittel der Stellfläche eingespart. Seitdem läuft der Produktionsprozeß im Stahlwerk problemlos auf Hochtouren.
Gerhard Voß Fachjournalist in Ladenburg
Unter der Leitung von Dipl.-Ing. Gerhard Voß findet am 27. 10. 2010 beim VDE Bezirksverein Südbayern e.V. in München ein Seminar zur Qualifizierung von Fachkräften statt
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