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An der Schwelle zur Fabrik 4.0

„Integrated Industry – Next Steps“ ist das Leitthema der Industrieschau
An der Schwelle zur Fabrik 4.0

Hannover Messe 2014 | Die nächsten Schritte hin zur Industrie 4.0 sollen im April in Hannover gezeigt werden. Der Veranstalter erwartet mehr Aussteller als zur vergleichbaren Messe 2012. §

Autor: Alexander Gölz

„Als Veranstalter der Hannover Messe haben wir die Entwicklung zu Industrie 4.0 schon frühzeitig erkannt, denn auf der Messe kann jeder hautnah miterleben, wohin sich die Industrie entwickelt“, erklärt Olaf Daebler, Abteilungsleiter Hannover Messe, Deutsche Messe AG. So sei das Leitthema der großen Industrieschau, Integrated Industry – Next Steps, eng mit Industrie 4.0 verknüpft. Denn es komme für die Industrie auf die nächsten Schritte an, um von der Vision der „smart factory“ zur realen vernetzten Industrie 4.0-Fabrik zu gelangen, so der Messeverantwortliche.

In diesem Jahr sind folgende Teilmessen Bestandteil der Hannover Messe: Industrial Automation, Energy, Mobilitec, Digital Factory, Industrial Supply, Industrial Greentec und Research & Technology. In 16 Messehallen zeigen internationale Aussteller ihre Neuheiten. Die zentralen Themen der diesjährigen Ausgabe sind Industrieautomation und IT, Energie- und Umwelttechnologien, industrielle Zulieferung, Produktionstechnologien und Dienstleistungen sowie Forschung und Entwicklung.
Eine zentrale Rolle im Rahmen der Hannover Messe spielt erneut die „Industrial Automation“. Sie wird in diesem Jahr in sieben Hallen (8, 9, 11 und 14 bis 17) den Besucher umfassend über die Bereiche Prozessautomation, Fertigungsautomation und Systemlösungen informieren. Während die deutsche Automatisierungsbranche 2013 mit 2 % Wachstum rechnet, wird das Geschäft mit der Prozessindustrie weltweit um 3 bis 4 % wachsen. Das erwartet der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI). „Fracking, Energieeffizienz, Lebenszykluskosten-Betrachtung, Modularisierung und Industrie 4.0 – diese Trends fördern zurzeit die Prozessautomation“, sagt Felix Seibl, Geschäftsführer des Fachbereichs Messtechnik und Prozessautomatisierung im ZVEI-Fachverband Automation. Die Industrial Automation feiert in diesem Jahr eine Premiere: Erstmalig gibt es einen zentralen Anlaufpunkt für alle Kernthemen der Prozessautomation. In Halle 11 entsteht der Process Automation Place mit Ausstellungsfläche, Workshops sowie Zukunftsszenarien und Trends der Prozessindustrie. Die Sonderschau wird von der Deutschen Messe mit Unterstützung der Verbände ZVEI und Namur (Interessengemeinschaft Automatisierungstechnik der Prozessindustrie) veranstaltet.
Aktuellen Berechnungen des Hamburger Weltwirtschaftsinstituts HWWI zufolge könnte ein einstündiger flächendeckender Stromausfall Deutschland fast 600 Mio. Euro kosten, würde er sich mittags ereignen. „Unternehmen möchten sich vor Stromschwankungen und Netzausfällen schützen und Probleme mit der Versorgung frühzeitig erkennen. Lösungen dafür bieten die Aussteller in den Energietechnik-Hallen 12 und 13“, sagt Marc Siemering, Geschäftsbereichsleiter der Hannover Messe. Dort präsentieren Aussteller unter anderem Hybrid-Systeme zur Integration erneuerbarer Energieversorgung, Messgeräte und Wärmebildkameras zur Vermeidung von Energieverlusten, Systeme zum Energiemanagement und zur Fehlerauswertung, Schaltanlagen zur Lastflusssteuerung und natürlich Produkte zum Schutz vor Stromausfällen.
Zu den Ausstellern, die auf der „Energy“ Lösungen zur Notstromversorgung anbieten, gehört das Unternehmen Gustav Klein. Die Schongauer liefern USV-Anlagen und Wechselrichter, Hochleistungstest- und Simulationssysteme sowie intelligente Leistungselektronik für Hochleistungsenergiespeicher mit Systemleistungen bis 8 MW. „Künftig werden intelligente Stromnetze und Endgeräte miteinander kommunizieren und so ein gewaltiges Energiespar-Potenzial heben“, erklärt Dr. Jochen Köckler, Mitglied des Vorstandes Deutsche Messe AG. Hier besteht nach wie vor erheblicher Informations-, Investitions- und Abstimmungsbedarf.
Neben einer nachhaltigen Produktion sind nachhaltige Mobilitätstechnologien ein Thema auf der Industrieschau. Die „Mobilitec“ in Halle 27 spiegelt den aktuellen Entwicklungstand der Elektromobilität wieder. Sowohl in den USA als auch in China, Japan, Korea und vielen europäischen Ländern nimmt die Elektromobilität mehr und mehr Fahrt auf. Im kleinen Norwegen mit seinen etwas mehr als fünf Millionen Einwohnern wurden beispielsweise alleine in den ersten drei Quartalen 2013 bereits 4250 Elektroautos neu zugelassen. Das entspricht einem Marktanteil von mehr als 4 %.
Von dieser positiven Entwicklung profitiert auch der deutsche Hersteller für Ladesysteme Mennekes. Das Unternehmen lieferte Ende 2014 insgesamt 400 Ladestationen an die norwegische Hauptstadt Oslo. „Wir erwarten, dass sich die positive Entwicklung weiter fortsetzen wird“, sagt Christoph Lübke, Produktmanager Ladesysteme bei Mennekes. Zentraler Anlaufpunkt ist das „Forum Mobilitec“, das im Herzen der Ausstellungsfläche eine Plattform für Podiumsdiskussionen und Expertenvorträge rund um die Themen und Technologien der Mobilität von morgen darstellt.
Die Teilmesse „Digital Factory“ leistet laut Veranstalter einen großen Beitrag zur Entwicklung von Industrie 4.0. Im April präsentieren 200 Unternehmen die aktuellen Werkzeuge für die intelligente Produktentwicklung und Produktion. Mit dabei in Halle 7 sind Branchengrößen wie Aucotec, Autodesk, Dassault Systemes, Eplan Forcam, die Fraunhofer-Gesellschaft, IBM Deutschland, MPDV Mikrolab, Psipenta, SAP Deutschland und Siemens Industry Software. Auch in diesem Jahr wird das Forum Industrial IT in der Halle 8 die Brücke schlagen zwischen der digitalen Welt der Halle 7 und der realen Welt der Automation unter anderem in Halle 9. „Die Hannover Messe hat für Industrie 4.0 Pate gestanden. Jetzt ist sie der Boden, auf dem einmal pro Jahr gezeigt wird, wie sich dieses Großprojekt entwickelt und welche Schritte die nächsten sind“, resümiert Olaf Daebler, Abteilungsleiter Hannover Messe, Deutsche Messe AG.
Die „Industrial Supply“, die internationale Leitmesse für industrielle Zulieferlösungen und Leichtbau, präsentiert in den Hallen 4 bis 6 einen umfassenden Überblick über die gesamte Prozesskette der Zulieferindustrie. Begleitende Veranstaltungen wie beispielsweise die Suppliers Convention und Themenparks wie System Partner, Massivumformung und gegossene Technik runden das Programm dieser Leitmesse ab.
Grün produzieren, das Klima sowie Ressourcen schonen – diese Themenfelder stehen in Halle 6, in der die Industrial Greentec beheimatet ist, im Fokus. In diesem Bereich werden neue Technologien, die dabei helfen sollen effizienter und umweltschonender zu produzieren, vorgestellt. Den Fachbesucher erwarten Themen wie beispielsweise Verfahren zur Wasser- und Luftreinhaltung sowie Recyclingwirtschaft. Im Forum Green Solutions Center in Halle 6, Stand H30 werden Vorträge über zahlreiche umweltschonende Technologien gehalten. Last but not least wird die Hannover Industrieschau durch die Leitmesse „Research & Technology“ abgerundet. In Halle 2 findet eine Interaktion zwischen Wissenschaft und Wirtschaft statt. Denn die Research & Technology ist die Plattform für Forschungsergebnisse, Entwicklungen und Technologietransfer. Hier kommen Forscher verschiedener Institute sowie Entscheider aus der gesamten Industrie zusammen, um zukunftsweisende Ideen zu finden und zu diskutieren. Der Forschungsmarkt bietet Themenstände wie beispielsweise Adaptronik, Bionik und organische Elektronik.
Wie in jedem Jahr hat auch die Hannover Messe 2014 ein Partnerland, um internationale Akzente zu setzen. In diesem Jahr präsentieren sich die Niederlande als innovative Industrienation in Hannover. Wirtschaftlich und wirtschaftspolitisch ist der westliche Nachbar einer der stärksten Partner Deutschlands und lag 2012 auf Platz zwei der wichtigsten Handelspartner. Mit seinen hochspezialisierten Unternehmen ist der Maschinen- und Anlagenbau der am schnellsten wachsende Industriezweig der Niederlande (mehr dazu ab Seite 50). •
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