31. Deutscher Logistik-Kongress | Im Mittelpunkt des BVL-Treffs steht die Analyse von Komplexität und Kostenstrukturen in der Logistik. Überdies arbeiten die Referenten in Vorträgen und Diskussionen Chancen der Kooperation in Wertschöpfungsketten heraus. §
Autor: Dietmar Kieser
Unter das Motto „Komplexität, Kosten, Kooperation“ stellt die Bundesvereinigung Logistik (BVL) ihren Logistik-Kongress vom 22. bis 24. Oktober 2014 in Berlin. Die 31. Ausgabe wartet mit 14 Hauptvorträgen, 16 Fachsequenzen und Podiumsdiskussionen ebenso auf wie mit Förderpreisen, einer begleitenden Ausstellung mit rund 200 Unternehmen, Exkursionen zu umliegenden Firmen, Workshops und einer Gala.
Was Logistik heute treibt, lässt sich mit drei Begriffen kennzeichnen: Marktvolatilität, Kundenerwartungen und Kostendruck. Die sich daraus ergebende Komplexität im globalen Geschäftsumfeld empfindet die Mehrzahl der Manager in Logistik und Supply Chain Management laut der Bundesvereinigung Logistik aktuell als größte Herausforderung. Für den BVL-Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Raimund Klinkner macht Logistik „Komplexität zwar beherrschbar, aber ein Mehr an Komplexität verursacht höhere Kosten“. Verschärfend hinzukomme, meint Klinkner, dass transparente Marktverhältnisse den Kostendruck erhöhten. Einen Beleg dieser Zusammenhänge liefert die BVL-Studie „Trends und Strategien in Logistik und Supply Chain Management“. Gleichzeitig stellt sie fest, dass Qualität und Pünktlichkeit abnehmen, wenn die Anforderungen zu hoch würden.
Wie also einem solchen Effekt begegnen? Klinkner empfiehlt einen fast klassischen Ansatz der Logistik: „Signifikante Effizienzgewinne sind realisierbar, wenn alle an der Wertschöpfung Beteiligten auch die Prozesse außerhalb des eigenen Unternehmens berücksichtigen.“
Das heißt für ihn, der als geschaftsführender Gesellschafter das IMX Institute for Manufacturing Excellence in Martinsried leitet: „Zusammenarbeit mit gleichartigen Unternehmen und mit Kunden, Lieferanten und Dienstleistern praktizieren, Kooperation in Netzwerken horizontal und vertikal umsetzen und so gemeinsam operative Exzellenz schaffen.“
Folglich gilt es im aktuellen Handlungsrahmen der Logistik – Komplexität, Kosten und Kooperation – Wissen weiterzuentwickeln, Anregungen auszutauschen und Nutzen für die tägliche Arbeit mitzunehmen. Hierfür will der Kongress Impulse geben und beispielhafte Lösungsansätze vorstellen. Etwa wie sich Prozesse vereinfachen und Kosten reduzieren lassen – dies in enger Zusammenarbeit mit den Lieferanten, wie ein Vortrag von Ronald M. DeFeo, CEO der Terex Corp., nahelegt.
Maschinen- und Anlagenbauer beispielsweise erzielen operative Exzellenz, indem sie globale Netzwerke gestalten. Wie dies im Sinne von Value Management zwischen Einkauf und Technik funktioniert, wird Einkaufsleiter Hanno Hildebrandt von der Aerzener Maschinenbau GmbH am 23. Oktober in Berlin vorstellen.
Der Kostenseite nimmt sich unter anderen Thomas Leverkus von Mann + Hummel an. Der Logistik-leiter Europa des Ludwigsburger Zulieferers rät zur dynamischen Transportplanung. Dadurch stellt sich Transparenz ein, wodurch sich die zunehmend steigenden Transportkosten nachhaltig reduzieren lassen.
Dass Läger in Zukunft reisen werden, verdeutlich Prof. Dr. Michael ten Hompel in seinem Referat. Der Institutsleiter des Fraunhofer IML beschreibt in der Fachsequenz „Industrie 4.0 im Praxistest“, wie Industrie-4.0-Technologien sogenannte Hub2Move ermöglichen. Nach vorn blickt auch Dr. Nektarios Bakakis, Geschäftsführer von Knauber, mit seinem Vortrag „Übernimmt zukünftig der Einzelhandel die Ersatzteilversorgung? 3D-Druck für Endkunden in der Praxis.
Risiken, Potenziale und Synergien in horizontalen und vertikalen Kooperationen rückt die Fachsequenz „Gemeinsam unterwegs“ in den Mittelpunkt. Diskutiert werden dabei für OEMs und Zulieferer eminent wichtige Themen: Wie schafft man Vertrauen in einer komplexen Partnerschaft? Wo liegen die Herausforderungen der Zusammenarbeit? Und wie wichtig sind Unternehmens- und Landeskultur für den Erfolg einer Partnerschaft? Wie sich durch intelligentes Partnermanagement effiziente Logistikprozesse einstellen, skizziert Prof. Dr. Helmut Schramm, Leiter Produktion Elektrofahrzeuge bei der BMW AG in Leipzig.
Mit auf Komplexität, Kosten und Kooperation fokussierten Programmpunkten adressiert der BVL-Kongress aufs Neue wichtige strategische Themen. Damit kann die 2014-Ausgabe wieder auf regen Zuspruch hoffen. Die Vorjahresveranstaltung lockte rund 3200 Logistikexperten und -entscheider in Unternehmen zum fachlichen Austausch und Netzwerken. •
Programm und Anmeldung: www.bvl.de/dlk
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