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Dem Einbrecher immer einen Schritt voraus

Sicherheitsdienst setzt im Objektschutz auf mobile Informationslogistik
Dem Einbrecher immer einen Schritt voraus

Der Spezialist für Sicherheitslösungen Securitas optimiert seine Dienstleistungsqualität mit Terminals von Casio. Die Wachmänner schwören auf das Funkmodul für die Kommunikation und Videobildübertragung während ihrer Kontrollgänge.

Securitas, Deutschlands Marktführer in der privaten Sicherheitsbranche, bietet flexible Sicherheitslösungen und setzt auf Qualität, Individualisierung und Spezialisierung. Die deutsche Konzerndivision erwirtschaftet mit ihren rund 14 000 Mitarbeitern an über 70 Standorten einen Jahresumsatz von 400 Mio. Euro. Die Experten entwickeln zugeschnittene Sicherheitslösungen und stellen speziell ausgebildete Fachkräfte zur Verfügung. Zudem werden technische Lösungen für die verschiedenen Projekte entwickelt.

So genannte integrierte Sicherheitslösungen (ISL) kombinieren Leistungen aus den Bereichen Sicherheitsdienst und Sicherheitstechnik, ohne dass der Kunde in technisches Equipment investieren muss. Zu den ISL-Projekten gehören zum Beispiel die Installation von Videoüberwachungstechnik oder der Einsatz mobiler Datenterminals zur Unterstützung der Sicherheitsmitarbeiter auf ihren Kontrollgängen.
Bevor die mobilen Datenterminals als High-Tech-Begleiter eingeführt wurden, kontrollierte das Wachpersonal das Objekt in mehreren Schritten. Zunächst wurde eine Verschlusskontrolle durchgeführt und sicher gestellt, ob alle Fenster und Türen verschlossen sind. Danach folgten die vorgeschriebenen Kontrollgänge im Innen- und Außenbereich. Diese Vorgehensweise birgt jedoch mögliche Sicherheitslücken. Sobald der Mitarbeiter einen Kontrollpunkt passiert hat, ist dieser Bereich so lange ungeschützt, bis er auf seiner nächsten Runde wieder an diesem Punkt vorbeikommt. Auch bei Alarmmeldungen konnte der Mitarbeiter nur reagieren, wenn er zufällig gerade an der richtigen Stelle war. Eine zeitnahe Bewertung von eingehenden Meldungen war im herkömmlichen Objektschutz häufig nicht möglich, da die Daten nicht mobil zugestellt werden konnte. Wenn Überwachungskameras im Einsatz waren, konnten im Nachhinein zwar Videoaufzeichnungen ausgewertet werden. Diese blieben jedoch oft erfolglos, da Personen kaum zu identifizieren waren.
Ein zusätzlicher Sicherheitsmitarbeiter, der die Bilder der Videokameras in einer Zentrale überwacht und bei Unregelmäßigkeiten seinen Kollegen im Werksgelände informiert, schien die einzige Lösung. Für den Kunden würde das allerdings die Kosten erhöhen. Eleganter wäre eine mobile Lösung, die den Mitarbeiter auf seinen Kontrollgängen begleitet und ihm dabei die Informationen einer virtuellen Zentrale bietet. Doch der Einstieg in die mobile Überwachungstechnik war nicht leicht. Beim Einsatz eines PDAs stellte sich schnell heraus, dass das elegante Gerät nicht für die unterschiedlichen Einsatzbereiche geeignet war. Vor allem in Gebäuden mit hoher Luftfeuchtigkeit häuften sich die Ausfälle.
Also wurde nach Alternativen gesucht. „Robustheit und Schutz vor Staub und Feuchtigkeit hatten hohe Priorität bei der Auswahl“, erklärt Manfred Görg, Prokurist und Vertriebsleiter bei Securitas in der Verbundregion Mitte in Frankfurt. „Die Geräte müssen im Außenbereich bei Regen genau so zuverlässig funktionieren wie bei extrem niedrigen Temperaturen in Kühlhäusern.“ Zudem müssen die Handterminals Stöße und Stürze über viele Jahre überstehen. Auf der Liste der Anforderungen stand darüber hinaus ein kontrastreiches Farbdisplay, das auch bei Sonnenschein noch gut lesbar ist. Auch eine Lesemöglichkeit für Barcodes und RFID-Transponder waren unverzichtbar.
In dieser Phase stieß Manfred Görg auf die mobilen Datenterminals von Casio Europe in Norderstedt. In ersten Gesprächen schlugen die MDE-Spezialisten von Casio vor, die Sicherheitsmitarbeiter mit Handterminals des Typs DT-X11 mit integriertem Mobilfunkmodul für die Kommunikation auszustatten. Das Terminal ist mit einem UMTS-Funkmodul ausgerüstet, das eine schnelle Onlineverbindung ermöglicht und notfalls auf die langsamere Übertragung via GSM/GPRS zurückschaltet. So konkretisierte sich die Idee einer virtuellen Zentrale, die den Mitarbeiter unterwegs über Unregelmäßigkeiten und Alarmmeldungen informiert und bei Bedarf Kamerabilder auf das Display überträgt. Mit so einer Lösung kann man sofort reagieren und prüfen, warum Alarm ausgelöst wurde.
Die Kernkompetenz von Casio ist die Hardware. Individuelle Software-Entwicklungen werden einem Partner, dem Gießener Systemhaus Identass, überlassen. Die Softwareexperten von Identass verfügten bereits über einige fertige Module für die geplante mobile Lösung. „Die Zusammenarbeit mit Securitas war kreativ“, erzählt Identass-Geschäftsführer Mark Schäfer. „Die nicht alltägliche Aufgabenstellung hat zu einer umfassenden Lösung geführt, einem mobilen Datenterminal.“ Heraus kam ein Handterminal mit integriertem Barcodescanner, nachrüstbarem RFID-Modul und der nötigen Rechnerleistung. Auch die notwendige Robustheit war mit dem Modell DT-X11 gegeben.
Bei Arbeitsbeginn startet der Mitarbeiter das Terminal und wählt sein Benutzerprofil aus. Danach kommt er ins Hauptmenü, wo ihm spezifische Anwendungsmodule zur Verfügung stehen. Benutzerprofile sind sinnvoll, denn die Sicherheitsmitarbeiter sollen nur die Applikationen nutzen, die für sie vorgesehen sind. Nur ein Administrator hat Zugriff auf alle Funktionen des Programms.
Nach der Anmeldung beginnt der Mitarbeiter mit seinen Kontrollgängen. Im Hauptmenü wählt er den Menüpunkt Rundgang. Auf seiner Strecke liegen Kontrollpunkte, an denen Barcode- oder RFID-Marken angebracht sind. Durch das Einlesen der Kontrollpunkt-Kennungen ist dokumentiert, dass der Mitarbeiter seine Runde vorschriftsmäßig absolviert hat. Außerdem wird der zeitliche Verlauf des Kontrollgangs genau aufgezeichnet.
Der Kunde kann auch bestimmte Überprüfungen an den einzelnen Kontrollpunkten vorgeben, sodass über das mobile Terminal verschiedene Abfragen erfolgen und quittiert werden müssen. Beispielsweise kann das Sicherheitspersonal anhand einer Checkliste überprüfen, ob die Bürogebäude ordnungsgemäß verlassen wurden, alle Türen verschlossen sind und die Beleuchtung ausgeschaltet ist.
Ein Highlight der mobilen Sicherheitslösung ist das Videomodul. Der Mitarbeiter kann über den Mobilfunk des Handterminals online auf den zentralen Videoserver aller Überwachungskameras zugreifen und sich Live-Bilder ansehen. Wird an einem videoüberwachten Bereich durch Bewegungsmelder Alarm ausgelöst, erhält der Mitarbeiter sofort eine Mail auf sein Handterminal. Jetzt kann er sich das entsprechende Kamerabild anzeigen lassen und prüfen, ob Handlungsbedarf besteht. Mit seinem Terminal kann er auch diverse Kamerafunktionen wie Zoom oder Schwenk steuern. Mit der Technik hat er alle Bereiche des Objekts unter Kontrolle, obwohl er sich auf seinem Rundgang befindet.
Das mobile Terminal erweitert den Einsatzbereich des Sicherheitspersonals. Über ein Headset lässt sich zum Beispiel eine Telefoniefunktion nutzen. Ebenso lassen sich E-Mails empfangen, schreiben und versenden. Bei außergewöhnlichen Ereignissen kann der Wachmann auch Einträge in das elektronische Wachbuch generieren. Hierdurch ist eine hohe Informationsdichte sicher gestellt. Und über eine am Eingangstor angebrachte Kamera kann er Besucher identifizieren und ferngesteuert Zutritt gewähren.
Aber Identass hat noch weitere Module programmiert. So lassen sich für Kunden aus der Lebensmittelbranche die Temperaturwerte der Kühlfahrzeuge, die nachts oder am Wochenende auf dem Firmengelände abgestellt sind, überwachen und dokumentieren. Und für den Einsatz bei Großveranstaltungen verfügt das Terminal über ein Softwaremodul für die Zutrittskontrolle.
Karl-Heinz Busse Leiter der Niederlassung Offenbach bei Securitas
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