Beschaffung | KMU nutzen noch lange nicht das volle Potenzial elektronischer Einkaufs-Tools. Sie könnten hier abgehängt werden, mahnt eine aktuelle Studie des BME.
Anders als Katalogsysteme sind elektronische Tools für Ausschreibungen, Lieferantenmanagement/E-SRM und E-SCM noch nicht so akzeptiert. Sie werden von der technischen Seite weiterhin als zu wenig ausgereift und flexibel bewertet, um umfassend in den Unternehmen eingesetzt zu werden.
Dies hat die aktuelle Studie „Elektronische Beschaffung 2015: Stand der Nutzung und Trends“ ergeben. Jährlich wird diese vom Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) und der Universität Würzburg (Professor Ronald Bogaschewsky) erhoben und seit 2014 von Professor Holger Müller von der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK) in Leipzig unterstützt.
Die Wunschliste der Einkäufer sei lang, heißt es. Sie forderten von den IT-Anbietern vor allem einfachere, effiziente Prozesse und höhere Interoperabilität der Programme. Ebenfalls dürfe die Lieferantenseite nicht außen vor gelassen werden. „Nach wie vor ist es nicht selbstverständlich, dass jeder Supplier über die notwendige E-Readiness verfügt“, betonte BME-Hauptgeschäftsführer Dr. Christoph Feldmann. Entsprechende Entwicklungen in puncto Sicherheit von Daten und Kommunikation würden im B2B-Bereich zwangsläufig länger dauern als im Privatbereich.
Laut der Studie sind E-Katalogsysteme aus dem Geschäftsalltag der meisten Unternehmen hierzulande nicht mehr wegzudenken. Jedoch nutzt eine Reihe von ihnen nach wie vor nur die üblichen Standardkataloge. „Hier muss noch einiges getan werden, damit alle relevanten Güter und Dienstleistungen integriert und das volle Potenzial elektronischer Lösungen ausgeschöpft werden kann“, sagte Holger Müller. Großbetriebe wollen demnach vor allem bei E-Sourcing- und E-SRM-Lösungen deutlich vorankommen. KMU zögerten dagegen und liefen Gefahr, bei den Tools für die strategischen Einkaufsprozesse abgehängt zu werden. (dk) •
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