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Keramik – der Alleskönner

Hannover Messe: Technische Keramik mit Facettenreichtum
Keramik – der Alleskönner

Keramik – der Alleskönner
Nahezu alle Akteure sind auf zwei großen Gemeinschaftsständen versammelt: Das ist das Geheimrezept der Keramik-Hersteller in Hannover Bild: Inmatec
Keramische Teile erobern immer neue Bereiche. Und das ist kein Wunder, denn technische Keramik ist der Alleskönner unter den Werkstoffen. Im Rahmen der Hannover Messe im April präsentieren Unternehmen und Institute auf der Industrial Supply den Facettenreichtum des Materials.

Es gibt kaum eine Branche, die nicht auf hochfeste, hitze-, abrieb- und/oder korrosionsbeständige Bauteile angewiesen ist, wie sie durch Keramik möglich werden. Gerade für neue Anwendungen sagen Experten dem Material eine große Zukunft voraus.

Den aktuellen Entwicklungsstand präsentiert die Branche auf der Industrial Supply in Halle 5 vom 19. bis 23. April im Rahmen der Hannover Messe. Die Aktivitäten konzentrieren sich dabei auf die zwei großen Gemeinschaftsstände der Technologie-Agentur Struktur-Keramik (Task) und des Verbands der Keramischen Industrie (VKI): Auf einer knapp 600 m² großen Fläche zeigen Unternehmen und Institute ihre Produkte und Anwendungen sowie aktuelle Forschungsvorhaben.
Hannover wird damit zum einschlägigen Treff für die Keramik-Industrie im April: Im Jahr 2010 gebe es kaum eine Messe, auf der sich vergleichbar viele Hersteller präsentieren, bestätigt Dr. Michael Zins, stellvertretender Leiter des Fraunhofer-Instituts für Keramische Technologien und Systeme (IKTS) und zugleich Task-Geschäftsführer. „Wir können die anderen Fachmessen der Hannover Messe als Markt für uns nutzen. Die rund 5000 Aussteller sind gleichzeitig potenzielle Interessenten. Das allein entspricht bereits der Besucherzahl anderer Messen.“
Vom Verschleißteil bis zum komplexen Sensorsystem und vom präzisen Spritzgussteil bis zum isostatisch gepressten Großbauteil leistet Keramik überall dort seine Dienste, wo andere Werkstoffe versagen. Neuere Entwicklungen treiben diese hochstehenden Eigenschaften noch weiter.
Auf der Industrial Supply wird es extrem feste Oxidkeramiken sowie Nitrid- und Karbidkeramiken mit optimiertem Hochtemperaturverhalten zu sehen geben. Gerade in der Energietechnik verspricht sich die Forschung viel von keramischen Bauteilen. So ermöglicht moderne Hochtemperaturverbindungstechnik neue Brennstoffzellensysteme, die künftig einmal Batterien ergänzen sollen. Da etwa SOFC-Systeme bei 850 °C arbeiten, müssen Metall und Keramik auf spezielle Weise miteinander verbunden werden – daran arbeitet die Forschung derzeit.
Auch dem Leichtbau dient technische Keramik: Trotz hoher Festigkeit ist das Material rund 60 % leichter als Stahl. Weil keramische Werkstoffe bei entsprechender Konstruktion höheren Beanspruchungen standhalten als Metall, lassen sich die Teile kleiner dimensionieren. Und auch das spart Gewicht.
Außerdem erfüllen keramische Teile oft mehrere Funktionen gleichzeitig. So können sie beispielsweise elektrischen Strom isolieren und dabei entstehende Wärme besonders gut ableiten. In der Steuerungs- und Regelungstechnik werden Sensor- und Aktorfunktionen in ein einziges keramisches Strukturbauteil integriert (etwa in der Robotik).
Mit der Technologie-Agentur Struktur-Keramik verfügt die Branche über eine Plattform, die den kontinuierlichen Austausch zwischen Industrie und Forschung fördert. In dem Netzwerk sind Hersteller und Anwender eng verbunden – zum beiderseitigen Vorteil.
Im Krisenjahr war die Keramik-Industrie als Zulieferer vom Umsatzeinbruch des Maschinenbaus betroffen. Die deutschen Hersteller kommen allerdings glimpflich durch – unter anderem weil sie in den vergangenen Jahren viel in ihre Technologieführerschaft investiert haben. Sowohl in der Herstellung als auch in der Forschung nehmen sie eine exponierte Stellung am Weltmarkt ein. „Die gute Vernetzung der Prozessbereiche vom Pulver bis zum Bauteil und die wissenschaftliche Begleitung durch Forschungsinstitute sichern uns eine Führungsposition im internationalen Vergleich“, glaubt Dr. Zins. Ein weiteres Argument für die Keramik: Technische Systeme müssen ständig effizienter werden und sich fortentwickeln. Dafür werden immer leistungsfähigere Werkstoffe gebraucht. Der Bedarf an technischer Keramik wächst also – trotz Krise.
Auf der Industrial Supply lädt die Task neben der Ausstellung zu Meetings mit Unternehmen und zu Expertengesprächen ein. Die Highlights werden am Montag, 19. April, in Expertenvorträgen im Werkstoff-Forum/Intelligenter Leichtbau in Halle 6, Stand B24 vorgestellt ( www.hannovermesse.de/8255). os
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