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„Von Standards profitieren alle“

Proficl@ss-Vorsitzender Martin Reinke zum Thema Klassifizierung
„Von Standards profitieren alle“

„Von Standards profitieren alle“
„Der Einkauf profitiert von gut aufbereiteten und einfach zu nutzenden Medien, die die Suche nach Produkten erleichtern.“
Seit 2003 gibt es den Verein Proficl@ss International. Sein Ziel: Erarbeitung und Einführung eines Branchen übergreifenden Datenmodells, das den elektronischen Austausch von strukturierten Produktkatalogdaten standardisiert. Was das konkret heißt, erläutert der Vereinsvorsitzende Martin Reinke.

Herr Reinke, warum braucht der Produktionsverbindungshandel Proficl@ss?

Kataloge für internetbasierte Anwendungen und Druckmedien sind heute ein wichtiger Bestandteil des Handels. Um sie schnell, automatisiert und effizient erstellen, erfolgreich nutzen und einfach austauschen zu können, sind gute, vor allem aber einheitliche Produktdaten notwendig. Auf Grund ihrer wachsenden Anzahl, der enormen Medienvielfalt und der beschleunigten Bereitstellung von Informationen bedeutet es für Händler einen sehr großen Aufwand, jeden einzelnen Artikel manuell in den Datenbanken zu pflegen. Und auch für Hersteller macht es nur wenig Sinn, jedem Händler andere Datenstrukturen zu schicken. Mit anderen Worten heißt das: Mit Proficl@ss können die Prozesse im Bereich des Datenmanagement optimiert werden. Und davon profitieren alle Marktteilnehmer gemeinsam: Hersteller, Verbände und Händler.
Wie muss man sich die Nutzung von Proficl@ss konkret vorstellen?
Unser Verein organisiert und führt mit Herstellern und Handel Produkt-Klassifizierungsworkshops durch. Dort werden die wichtigsten Produktmerkmale zu einem Produkt sachgerecht definiert und somit in die Klassifikation erarbeitet. Nutzen am Ende Hersteller wie Händler einen Standard wie Proficl@ss, lassen sich die zuvor beschriebenen Prozesse erheblich optimieren. Weil alle verwendeten Produktdaten – egal, von welchem Hersteller – gleich aufgebaut sind, müssen sie nicht mehr jedes Mal technisch geprüft und individuell an das eigene System angepasst werden. Im Gegenteil: Die Beschreibungen lassen sich problemlos in allen Medien einsetzen, Ergänzungen können optimal zwischen den Handelsstufen kommuniziert und manuelle Nacharbeiten minimiert werden.
Wie profitiert der Einkauf von einheitlichen Standards?
Der Einkauf profitiert vor allem von gut aufbereiteten und einfach zu nutzenden Medien, die die Suche nach Produkten erleichtern. Bedingt durch den effizienten und reibungslosen Produktdatenaustausch zwischen Hersteller und Händler und dem damit verbundenen Rationalisierungspotenzial können diese bedeutend schneller aktualisiert und auch für bestimmte Nutzergruppen individualisiert werden. Dies ist möglich, weil der Händler vom Hersteller die Daten in Proficl@ss erhält und einfacher in seine Kataloge und elektronische Vertriebssysteme einspielen kann. Bisher aufwändige Umstellungen und Abstimmungsläufe entfallen komplett.
Wie muss man sich eine Produktbeschreibung in Proficl@ss vorstellen?
Basis des Standards sind verschiedene charakterisierende Beschreibungen. Dazu gehören vornehmlich Produktmerkmale und genormte Merkmalsausprägungen, beispielsweise Länge, Breite, Farbe oder Durchmesser. Es stehen bereits mehrere tausend entsprechende Produktdefinitionen zur Verfügung, die von den Anwendern einfach in den eigenen Datenbestand übertragen werden können. Umgesetzt sind die Beschreibungen dabei bereits für die Bereiche Arbeitsschutz, Unfallsicherheit, Lager- und Betriebseinrichtung, Werkzeug und Werkzeugmaschinen.
Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit anderen Klassifizierungsinitiativen?
Unser Ansatz ist es, den elektronischen Austausch von Daten zu erleichtern und damit Kosten zu senken. Grundsätzlich sind alle Anstrengungen positiv zu bewerten, die diesem Ziel dienen. Dazu gehört auch das bereits früher bekannte Klassifizierungsmodell eCl@ss, das jedoch eher auf die Beschaffung bzw. den Einkauf abgestimmt ist. Der Produktionsverbindungshandel benötigt jedoch ein noch branchennäheres, auf den Vertrieb orientiertes Klassifizierungsmodell, welches die Darstellung spezifischer Beschreibungen der Produkte ermöglicht. Proficl@ss kooperiert generell jedoch mit anderen Initiativen, auch mit eCl@ss.
Wie weit sind Sie mit Ihren Anstrengungen, Proficl@ss zu etablieren?
Wir sind auf einem sehr guten Weg. Im Verein Proficl@ss International sind bereits fast 40 Markenhersteller, Handels- und Dienstleistungsunternehmen sowie Handels- und Industrieverbände zusammengeschlossen. Als weiteres prominentes Mitglied konnten wir zuletzt den Remscheider Fachverband Werkzeugindustrie gewinnen. Wichtig an der Mitgliedschaft des FWI, der zu den wichtigsten Branchenverbänden im Bereich der Werkzeugindustrie zählt, war vor allem das Bekenntnis zu Proficl@ss. Dies ist gerade für Unternehmen wichtig, die sich noch im Entscheidungsprozess über die interne Einführung des Klassifizierungsstandards befinden. Aktuell sind wir dabei, mit Herstellern und Handel der SHK-Branche die Klassifikation zu erarbeiten.
Jürgen Rönsch Journalist in Münster
„Mehrere tausend Produktdefinitionen“

Das ist Proficl@ss
Proficl@ss International e. V. ist eine branchenübergreifende, unabhängige und neutrale Initiative, der heute rund 40 Mitglieder angehören. Neben führenden Handelsunternehmen zählen dazu Dienstleister, Interessenverbände sowie namhafte Hersteller. Zweck des Vereins ist die Erarbeitung und Einführung eines branchenübergreifenden internationalen Datenmodells für sachliche Merkmale, um den elektronischen Austausch von strukturierten Produktkatalogdaten für den Produktionsverbindungshandel zu standardisieren. Um die Bekanntheit und Nutzung des Standards weiter zu erhöhen, veranstaltet Proficl@ss International unter anderem Seminare, in denen der Nutzen und die Anwendungsvorteile dargestellt werden.
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