Wirtschaft | Von der Krise in Osteuropa und den weiteren Konflikten rund um den Globus erwartet der Deutsche Industrie- und Handelskammertag spürbare Dämpfer.
„Das Jahr 2014 entpuppt sich als geopolitisches Sorgenjahr“, fasst Volker Treier, Außenwirtschaftschef des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) die Lage zusammen. Die EU-Sanktionen gegen Russland wie auch die russischen Gegenmaßnahmen zögen den deutschen Export weiter in Mitleidenschaft. Zu den direkten Beeinträchtigungen kämen die Bremsspuren in der Konjunktur anderer europäischer Staaten, „die dann auch weniger deutsche Produkte abnehmen“. Außerdem entwickelten sich viele Schwellenländer ungünstiger als im letzten Jahr absehbar. Und weitere Konflikte – vor allem im Nahen Osten – forcierten die Unsicherheit im internationalen Handel zusätzlich.
Der DIHK senkt seine Exportprognose deshalb abermals: Statt mit einem Plus von 4,5 %, wie zu Beginn des Jahres noch erwartet, rechnet die Dachorganisation der deutschen Industrie- und Handelskammern mit einem Wachstum der Ausfuhren von bestenfalls 3,5 %. Im Mai hatte die Prognose noch bei 4 % gelegen.
„Damit setzen die deutschen Exporteure rund elf Milliarden Euro weniger um als angenommen“, konkretisiert Außenwirtschaftschef Treier. Dadurch seien rund 100 000 Arbeitsplätze bei Unternehmen in Deutschland gefährdet.
Eine deutliche Besserung erwartet der DIHK erst 2015: „Nach unseren Schätzungen zieht die Weltwirtschaft im kommenden Jahr um 3,8 % an“, berichtet Treier. Die deutsche Exportwirtschaft werde davon profitieren: „Die Auslandshandelskammern erwarten für 2015 insgesamt ein deutsches Exportwachstum von fünf Prozent.“ Allerdings setze diese Prognose „eine allmähliche Entspannung der schwierigen Situation mit Russland voraus“. Damit die Weltwirtschaft ab 2015 zur Normalität zurückkehren könne, müsse sich in den internationalen Beziehungen „die Vernunft durchsetzen“, mahnt Treier. •
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