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Angekommen, aber nicht gelöst

Mobile Lösungen stellen die IT vor Herausforderungen
Angekommen, aber nicht gelöst

Mobile Enterprise | Mobile Lösungen haben in vielen Unternehmen Einzug gehalten. Doch Produktivitätssteigerungen lassen sich nur dann erzielen, wenn ein strategisches Konzept dafür existiert. §

Autor: Sabine Koll

195 Millionen Tablets und fast eine Milliarde Smart-phones sind nach Angaben des US-Marktforschungsunternehmens Gartner 2013 weltweit verkauft worden. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einer Steigerung um 68 % beziehungsweise 36 %. Während der traditionelle PC-Markt seit Jahren schwächelt, finden mobile Geräte reißenden Absatz.

Für dieses Jahr prognostiziert Gartner den Verkauf von 2,4 Milliarden mobilen Geräte: Dazu gehören PCs, Tablets, Handys und sogenannte Ultramobiles. Bei letzteren handelt es sich um eine Geräteklasse, die nach Funktion und Form irgendwo zwischen Tablets und PCs beziehungsweise Netbooks angesiedelt sind. Im Prinzip sind sie zugeschnitten auf mobile Nutzung vor allem des Internets und kommen in der Regel ohne CD-/DVD-Laufwerk aus. Aus diesem Grund sind sie besonders leicht und klein gebaut. Als Paradebeispiel für Ultramobiles sieht Gartner das Macbook Air von Apple – angesiedelt zwischen dem Macbook Pro und dem iPad.
Dabei verändert das mobile Internet nicht nur die Consumer-Gewohnheiten. „Es ermöglicht völlig neue Geschäftsmodelle auch für Industriebranchen und verspricht, die Produktivität vieler Mitarbeitergruppen drastisch zu steigern“, sagt Hartmut Lüerßen, Partner beim IT-Beratungshaus Lünendonk. In der aktuellen Trendstudie „Mobile Enterprise Review“, für die Lünendonk knapp 100 Mittelständler und Großunternehmen mit mehr als 1000 Mitarbeitern befragt hat, nennt er konkrete Beispiele für den Einsatz mobiler Technologien im Unternehmen: So schließen Vertriebsmitarbeiter Verträge an beliebigen Orten ab und können unterwegs auf wichtige Kundeninformationen zugreifen. Kundeneinsätze von Service-Mitarbeitern können besser organisiert werden. Die Service-Mitarbeiter erhalten mobil die erforderlichen und aktuellen Maschinen- oder Gebäudeinformationen. Wartezeiten verringern sich sowohl für Kunden als auch für die Mitarbeiter.
Dabei zeigt die Lünendonk-Studie, dass Unternehmen sich vom Mobile Enterprise handfeste Vorteile versprechen: So glauben 58 % der Befragten, dass ihr Unternehmen erfolgreicher agieren könnte. 56 % gaben an, eine Mobile-Enterprise-Strategie zu haben. In vielen Fällen ist diese Strategie Teil der IT-Strategie.
Mobile Enterprise steigert die Prozesseffizienz in den Unternehmen
Die Ziele, die die befragten Unternehmen mit dem Einsatz mobiler Lösungen verfolgen, unterscheiden sich je nach Branche: Banken, Dienstleistungsunternehmen und Firmen aus der B2C-Branche nennen die Verbesserung der Kundenbindung als wichtigstes geschäftliches Ziel. Bei den Unternehmen der Branchengruppe „Industrie“ steht die Steigerung der Prozesseffizienz an erster Stelle. Die Befragten aus dem Gesundheitswesen und dem öffentlichen Dienst stellen ebenfalls die Steigerung der Prozesseffizienz und die Verbesserung der Kostenstrukturen in den Vordergrund.
Von den bereits mobil verfügbaren Anwendungen liegen erwartungsgemäß E-Mail, Kalender und Kontakte mit fast 100 % Abdeckung an erster Stelle. Dahinter folgen Filesharing, Datenaustausch und Content Management (von 61 % umgesetzt), Office-Lösungen und Dokumentenverwaltung (59 %), Online Services für Kunden (59 %), branchenspezifische Business-Software (55 %) sowie Collaboration (51 %). Vor allem die Unternehmensbereiche Management, Vertrieb sowie Produktion/Leistungserbringung setzen heute verstärkt mobile Lösungen ein.
Diese Zahlen zeigen, dass das Thema aus IT-Sicht sehr komplex ist: „Das Thema Mobile Enterprise ist bei vielen Anwenderunternehmen zwar angekommen, aber längst noch nicht gelöst“, stellt Wolfgang Schwab klar, Analyst bei der Experton Group. „Viele Entscheider haben erkannt, dass es ohne Beratung in diesem Segment aufgrund der Breite des Themas nicht zu optimalen Lösungen kommen wird. Entsprechend sind viele auf der Suche nach IT-Dienstleistern, die einerseits die strategischen Überlegungen rund um Mobile Enterprise unterstützen können und andererseits anschließend auch die technische Umsetzung durchführen können, um anschließend gegebenenfalls den Betrieb zu übernehmen.“
Der aktuelle Mobile Enterprise Consulting Vendor Benchmark der Experton Group zeigt laut Schwab, dass die Portfolioattraktivität der IT-Dienstleister in diesem Segment relativ gleichwertig ist, „so dass die Auswahl des standardmäßig angefragten IT-Dienstleisters in der Regel schnell zu sehr guten Ergebnissen führt, da dieser das Unternehmen und seine Strukturen schon kennt“.
IT-Dienstleister punkten mit technischer Kompetenz
Von den zwölf Anbietern, die die Experton Group in ihrem Vendor Benchmark unter die Lupe genommen hat, sind auf der IT & Business mehrere vertreten: HP (Halle 4, Stand D57) erziele dabei „hinsichtlich seiner Beratungsleistungen insbesondere durch die Zufriedenheit seiner Kunden mit den Workplace Services eine hohe Wettbewerbsstärke“. Dazu trage auch eine umfassende Branchenexpertise bei.
Cancom (Halle 6, Stand A12) zählt aufgrund seiner umfangreichen Kompetenzen und Lösungen für Enterprise Mobility in den Bereichen Mobile Enterprise Consulting, Mobile Device Management Services und Managed Workplace Services für den Mittelstand jeweils zu den als Leader eingeordneten Anbietern des Vergleichs.
Atos (Halle 4, Stand D57) baut auf einem End-to-End-Service-Framework auf, von Analyse und strategischer Definition über Untersuchung von Nutzersegmenten und Use Cases, Governance, IT-Architektur, Investitionsumfang- und Ressourcenbestimmung sowie Bewertung bis hin zu Empfehlungen.
IT & Business mit Vielzahl mobiler ERP-Lösungen
Neben den IT-Dienstleistern präsentieren in Stuttgart vor allem die ERP-Anbieter ihre mobilen Lösungen: In der ERP Version 10 von Epicor (Halle 4, Stand E53) steht der mobile Zugriff vollständig via Web-Access auf Laptops und Tablets zur Verfügung. Für weniger komplexe Anforderungen können sich Anwender eine schlanke Mobile-Access-Version anpassen. Daneben stehen für typische Anwendungen wie Sales und Field Services sowie Zeiterfassung und Reisekostenabrechnung Apps für alle gängigen Betriebssysteme zur Verfügung.
IFS (Halle 4, Stand E17) informiert nicht nur über die in sein ERP-System integrierten mobilen ERP-Lösungen, sondern auch über den Einsatz von Wearables, also mobilen Geräten, die der Nutzer am Körper trägt. Auf dem IFS-Stand sind in einer Live-Demonstration Wearables im Unternehmenseinsatz zu sehen.
Wie sich ein integriertes mobiles Servicemanagement mit Monteuren und Servicetechnikern realisieren lässt, zeigt AMS Solution (Halle 4, Stand A11): Mit AMS Mobile lassen sich Einsätze vorbereiten, durchführen und abrechnen. Per App oder Webbrowser greifen die mobilen Techniker auf alle Auftrags- und Produktinformationen zu, die sie für ihre aktuellen Einsätze brauchen. Reise- und Arbeitszeiten sowie Materialentnahmen buchen sie in das zentrale Auftragsmanagementsystem AMS ERP zurück. Zudem lassen sich Tätigkeitsberichte erstellen, die der Kunde unmittelbar auf dem Smartphone oder Tablet unterschreiben kann. Hat der Kunde die Arbeit quittiert, erzeugt AMS Mobile ein PDF und sendet den Leistungsnachweis an die Zentrale. Das Auftragsmanagementsystem nutzt diese Daten, um Lohnbuchhaltung, Materialwirtschaft und Rechnungswesen in Echtzeit zu aktualisieren. Zudem passt es die Dokumentation der gewarteten Maschinen und Anlagen an. •
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