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Auftragsrekorde durch Cloud-Technologien erfüllen

Zugang zu ins Internet verlagerte Daten macht Autoproduktion flexibler
Auftragsrekorde durch Cloud-Technologien erfüllen

Automobilherstellern bietet Cloud Computing zahlreiche Vorteile. Vor allem können sie mit den via Internet bezogenen IT-Anwendungen schnell und flexibel ihre Produktion skalieren. Doch sie sollten dabei einiges beachten.

Viele deutsche Automobilhersteller haben für das laufende Jahr neue Auftragsrekorde angekündigt. Damit scheinen sie die Absatzkrise nach dem Auslaufen der so genannten Abwrackprämie und der Wirtschaftsflaute überwunden zu haben. Entsprechend schnell müssen sie nun ihre Produktionsprozesse und Lieferketten wieder hochfahren. Cloud-Lösungen können dabei helfen, diese flexibler und kosteneffektiver an ein schnelles, unerwartetes Wachstum und den Export in neue Märkte anzupassen.

Zwar ist Cloud Computing aktuell eines der meistdiskutierten Themen in IT und Wirtschaft, doch wissen Unternehmen vieler Branchen aufgrund unterschiedlicher Definitionen nicht genau, was sich hinter dem Begriff verbirgt. Allgemein werden darunter skalierbare, flexible IT-Anwendungen verstanden, die externe Kunden als Service über das Internet nutzen können. Doch dies setzt natürlich voraus, dass die Autohersteller als Kunden ihre zugehörigen Daten und Informationen über die Systeme des Cloud-Dienstleisters zur Verfügung stellen.
Gerade vor der Auslagerung bestimmter Daten und Anwendungen in die Cloud schrecken jedoch viele Hersteller zurück. Denn schließlich erfordert dieser Schritt ein hohes Maß an Vertrauenswürdigkeit und Transparenz bei Technologie, Dienstleister und Partner. Da Autohersteller aber zunehmend IT für einen reibungslosen Ablauf ihrer Lieferketten nutzen, lässt sich die Frage nicht vermeiden, ob sie Cloud Computing einführen sollen. Dieses bietet nämlich dringend benötigte Flexibilität, sowohl in Bezug auf Kosten als auch auf die Lieferkette.
Zulieferer, Reifenhersteller, Händler und andere Geschäftspartner vertrauen auf ihre eigenen Kommunikations-Systeme mit jeweils unterschiedlichen Standards. Durch die Zunahme individueller Lösungen, Änderungen in der Lieferkette und die notwendige Einhaltung neuer Regelungen entscheiden sich immer mehr Automobilhersteller für eine Auslagerung von Teilen oder der gesamten IT-Prozesse. Zum Beispiel vertrauen acht der zehn weltweit größten Automobilhersteller bei einer Form der B2B-Integration auf Sterling Commerce. Das Unternehmen sorgt für intelligente, flexible Vernetzung und übernimmt in einigen Fällen als Outsourcing-Dienstleister die kompletten B2B-Prozesse. Bei der umfassenden Integration ist außerordentlich sorgfältig vorzugehen. Denn durch das Fehlen eines einzigen Elements kann eine gesamte Autoproduktionslinie zum Stillstand kommen.
Da Teile und Ausstattung weltweit eingekauft und genutzt werden, sind Standards wie XML mit OFTP, ANX, ENA und vielen anderen zu verbinden. Zudem besitzen größere Automobilhersteller ihre eigenen Private Clouds, an die sich kleinere Zulieferer anpassen müssen. Umgekehrt verlassen sich viele größere Hersteller auf kleinere Unternehmen bei kritischen Teilen des Produktionsprozesses.
Eine Cloud-basierte Collaboration-Plattform kann zum Beispiel alle Standards integrieren sowie große und kleine Unternehmen miteinander verbinden. Sie lässt sich auch nur bei Bedarf nutzen, wodurch sich Kosten für den Aufbau einer eigenen Infrastruktur oder für B2B-Integrationsexperten einsparen lassen. Eine weitere Option bilden Hybrid-Lösungen. Sie verbinden Cloud-Lösungen mit Punkt-zu-Punkt-Lösungen zu großen OEM-Teile-Zulieferern, um alle Anforderungen der Tier-1-Partner zu erfüllen.
Hersteller müssen auch in neue und unbekannte Märkte investieren, wenn sie wachsen wollen. So hat BMW vor einigen Jahren eine Fabrik in Indien aufgebaut, in der die 3er- und 5er-Serie produziert werden. Aston Martin hat im vergangenen Jahr seine erste Niederlassung in Polen eröffnet. Der Erfolg in diesen neuen Märkten hängt zum Großteil davon ab, wie die Lieferketten angepasst werden. Größere Geschwindigkeit und Effizienz sind dabei hilfreich, reichen alleine jedoch nicht. Lieferketten für Automobile benötigen nämlich auf Fakten basierende Prognosen, welche Szenarien am wahrscheinlichsten eintreffen. Damit erhalten Hersteller und Lieferanten die notwendige Flexibilität, um sich rechtzeitig neu zu positionieren.
Weitere Gründe, um Cloud-Lösungen einzuführen, sind:
  • Optimierung des Materialbestands: Transparenz und Synchronisierung durch die Cloud ermöglichen Nahverlagerung und bedarfsorientierte Lieferung, um einen kleinen Lagerbestand und effizienten Güterfluss zu erhalten.
  • E-Invoicing: Die digitale Rechnungsstellung bietet einen direkten, effektiven Weg zur Kostenersparnis.
  • Einbindung neuer Partner: Die Cloud erleichtert und beschleunigt deutlich die Integration neuer Geschäftspartner in ein Business-Netzwerk.
Den Schritt zu Cloud Computing ist zum Beispiel bereits Hirschvogel Inc., das amerikanische Tochterunternehmen von einem der weltweit größten Automobilzulieferer im Bereich Metallformung, gegangen. Mit einem Umsatz von 600 Mio. Euro und fast 3000 Mitarbeitern ist die Hirschvogel Automotive Group ein führender Spezialist für Massivumformung und Zerspanung. Der US-Standort der Hirschvogel-Gruppe in Columbus/Ohio bearbeitete bis vor kurzem Daten zum Resource Planning manuell. Da eine SAP-Migration vom Mutterunternehmen in Denzlingen vorgeschrieben wurde, wollte Hirschvogel Inc. durch eine neue Lösung den Arbeits- und Zeitaufwand reduzieren. Anstatt die Inhouse-Ressourcen zur Verwaltung und Unterstützung der B2B-Integration zu erweitern, entschied sich der amerikanische Zulieferer für die Einführung eines Cloud-Dienstes. Am kosteneffektivsten war dabei die Auslagerung zu einem langjährigen Partner. „Die Entscheidung zum Outsourcing unserer B2B-Prozesse wurde uns dadurch erleichtert, dass wir sofort einen Return on Investment erreichen konnten“, erinnert sich Nico Schütz, IT-Projektleiter bei Hirschvogel Inc. „Die Cloud-Lösung von Sterling Commerce war nämlich um 90 Prozent günstiger als unsere Inhouse-Lösung.“
Ronald Teijken Industry Marketing Manager Manufacturing and Logistics, Sterling Commerce, Düsseldorf
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