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Datendurchmarsch optimiert Prozesse

PDM: Alutec verwaltet produktdaten und Dokumente in einem
Datendurchmarsch optimiert Prozesse

Das Produktdaten-Management (PDM) hat sich zu einer Kernfunktion effektiver Unternehmensführung entwickelt. Im Einsatz beim Autozulieferer Alutec verwaltet die Pro.File-Lösung neben den CAD-Funktionalitäten auch Produktdaten und andere Dokumente – in der Konstruktion wie in weiteren Unternehmensbereichen.

Der Aluminiumteile-Hersteller Alutec aus dem nordbadischen Sternenfels nutzt das PDM-System Pro.File von Procad einmal in der Funktion, die man auch von einem modernen PDM-System erwarten kann: beim effektiven Verwalten der 3D-Modelle und Produktzeichnungen des CAD-Systems SolidWorks. Darüber hinaus hat man aber bei der Vorstellung des PDM-Systems in dem 200-Mitarbeiter-Unternehmen sofort erkannt, dass die DMS-Komponente von Pro.File ein ausgefeiltes und einfach zu handhabendes Verwalten von Dokumenten in allen Unternehmensbereichen bietet.

„Im Nachhinein ist es schade, dass wir das PDM-System nicht schon früher eingeführt haben“, bedauert Produktionsleiter Frank Schöninger. Denn das auf fast jedem PC-Arbeitsplatz (rund 70 Lizenzen) eingesetzte Pro.File ermögliche heute nicht nur eine saubere Modell- und Zeichnungsverwaltung in der Konstruktion, sondern organisiere auf Basis eines workflow-gestützten Dokumentenmanagement auch eine Reihe wichtiger Geschäftsprozesse in Konstruktion, Fertigung und Verwaltung. Schöninger: „Durch diese, von uns selbst eingerichteten, strukturierten und geführten Prozesse hat sich der Ordnungsgrad im Unternehmen wesentlich erhöht. Das hilft Kosten zu sparen und ist für uns als Automobilzulieferer ein Wettbewerbsvorteil.“
Alutec fertigt Aluminiumteile überwiegend für Kunden in der Automobilindustrie, etwa für Daimler, Bosch, Behr, Valeo, Knorr-Bremse oder Continental. Mittels Kaltfließpresstechnik und anschließender spanender oder spanloser Nachbearbeitung werden etwa Gehäuse für Steuerelektronik und Abstandssensoren, Kühlelemente oder Kolben für Lkw- und Pkw-Bremsen hergestellt. Ein kleiner Teil wird auch aus Aluprofilen konventionell über mechanische Verfahren gefertigt.
Alutec ist ein typisches Beispiel, wie speziell in kleinen oder mittleren Unternehmen PDM-Systeme pragmatisch und manchmal auch unkonventionell, aber an den Bedürfnissen ausgerichtet und wirtschaftlich eingesetzt werden. Laut einer Studie eines großen CAD-Anbieters sind bei Unternehmen bis 500 Beschäftigten bereits bei etwa knapp einem Drittel PDM-Systeme im Einsatz und weitere rund 20 % denken über deren Einsatz nach. Dabei nähern sich nach den Erfahrungen von Procad die KMU dem ganzen Thema Produktdaten- und Dokumentenverwaltung aus einer ganzheitlichen Betrachtung. In der Regel entstehen Dokumente in einem Arbeitsprozess in direkter Beziehung zu Projekten oder Vorgängen und sind Bestandteil der Produktdaten- oder der Projektdokumentation. Bei Mittelständlern stellt sich damit aus Kostengründen und im Interesse optimierter Abläufe einfach die Frage, ob es nicht sinnvoller ist, im selben Programm und auf der gleichen Datenbank Produktdaten und Dokumente gemeinsam zu verwalten.
Procad hat sich darauf früh eingestellt und organisiert in Pro.File Dokumente jeglicher Herkunft wie alle anderen Objekte, das heißt Teile, Baugruppen und Projekte, auch. Dokumente lassen sich damit beim Speichern mit Merkmalen und Suchbegriffen versehen. Sie können Produktstrukturen zugeordnet werden, erfahren eine Versions-/Revisionsverwaltung, um immer mit der aktuellsten Version des Dokuments arbeiten zu können oder lassen sich per Workflowmanagement zugriffsgeregelt und zeitminimiert durch das Unternehmen schleusen.
Im Auswahlprozess wurden diese DMS-Funktionalitäten bei der Präsentation des Systems ausführlich vorgestellt. „Obwohl ursprünglich eher die Zeichnungsverwaltung für das 3D-CAD-System SolidWorks die Intention des Workshops war, erkannten wir sehr schnell auch die Möglichkeiten, mit Pro.File einen Teil unserer Dokumente besser zu managen,“ blickt der Produktionsleiter zurück. „Zusammen mit der hohen Integration von Pro.File in SolidWorks und einer Palette von Vorteilen, die der Konstrukteur durch ein optimiertes Produktdatenmanagement erzielt, waren die DMS-Funktionalitäten mit ein ausschlaggebendes Entscheidungskriterium für das Procad-System. Dazu kamen Systemmerkmale wie die relativ einfache Bedienbarkeit und die übersichtliche Oberfläche, die uns in die Lage versetzten, die Dokumenten-Workflows nach einer Grundschulung selbstständig einzurichten.“
Weitere Pro-Faktoren waren die CAD-Unabhängigkeit des Systems, die vorkonfigurierten Software-Module oder auch die Nähe des PDM-Anbieters. Das deckt sich mit den Erfahrungen der Procad-Projektmanager bei PDM-Installationen in KMU: es geht um flexible Lösungsansätze, die sich nicht immer an der reinen PDM/PLM-Lehre orientieren und die mit vorkonfigurierten Modulen möglichst zügig umgesetzt werden. Die Realisierung erfolge bei einem Teil mit Beratern, aber auch bei einer ganzen Reihe umgesetzter Projekte mit engagierten eigenen Mitarbeitern.
Alutec ging einen Zwischenweg. Die einführende Schulung besuchten hauptsächlich Mitarbeiter aus der Konstruktion mit den vier SolidWorks-Arbeitsplätzen und die Administratoren. Die Schulung der heute gut 60 weiteren Pro.File-DMS-Anwender, das Erstellen der Arbeitsmasken, das Einrichten der Dokumentenworkflows bis hin zum regelmäßigen Updaten wurden oder werden jedoch in Eigenregie durchgeführt. Und dies in einer Firma, in der fast jeder, der einen PC-Arbeitsplatz hat, auf das PDM zugreift.
Eduard Rüsing Freier Fachjournalist in Karlsruhe

PLM-Fokus 1: Wiederfinden der CAD-Unterlagen

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In der Konstruktion war das größte Problem das Wiederauffinden der Modelle und Zeichnungen. Da Alutec als Zulieferer die Produkte überwiegend in Zusammenarbeit mit externen Konstruktionsabteilungen entwickelt, wird der Hauptteil der Konstruktionsarbeit oft beim Kunden erledigt. Im günstigsten Fall erhält die Konstruktion vom Kunden das 3D-Modell, aus dem dann die Zeichnungen abgeleitet werden. Im Haus werden dagegen alle zur Fertigung notwendigen Vorrichtungen, Betriebsmittel und Fließpresswerkzeuge konstruiert. Vor PDM wurden die Teile inklusive Modelle und Zeichnungen unter der Artikel-Nr. in normaler Windows-Ordnerstruktur abgelegt. Im Laufe der Zeit, SolidWorks ist seit 2003 im Einsatz, wurde es aufwendig, alte Konstruktionen zu finden. Produktionsleiter Frank Schöninger: „Die Suche nach erstellten Zeichnungen/Modellen dauerte oft genauso lang, als hätten wir das Teil neu konstruiert. Dazu kam die große Fehleranfälligkeit.“
Nach einer Einarbeitungsphase gehe die Konstruktionsarbeit heute über das per Menü in die CAD-Oberfläche integrierte PDM-System wesentlich rationeller vonstatten. Jetzt sind über bestimmte Klassifizierungsmerkmale die Teile schnell zu finden, wodurch Mehrfachkonstruktionen vermieden und Variantenkonstruktionen erleichtert werden. Über Verwendungsnachweise lassen sich einem Bauteil mehrere Modelle oder Zeichnungen zuordnen oder auch der Einsatz der gleichen Zeichnung in verschiedenen Baugruppen anzeigen. Die Stücklisten werden automatisch erstellt. Ebenfalls automatisch: die Versionierung der Teile inklusive aller jeweils dazugehörenden Modelle, Zeichnungen und Dokumente. Und Produktdaten, Versionszähler und Stücklisten werden aus Pro.File direkt in die Zeichnungsschriftköpfe übergeben und fortlaufend aktualisiert.
Zweiter wichtiger Einsatzbereich mit über 60 installierten Lizenzen sind die in Pro.File abgebildeten Dokumentenworkflows in verschiedensten Unternehmensbereichen von Alutec. „Uns hat gleich bei der Präsentation gefallen, dass Dokumente jeder Art in Pro.File in gleicher Weise wie Zeichnungen oder Modelle behandelt werden. Heute ist es eine große Erleichterung für uns, dass man sich etwa beim Archivieren eines Dokumentes nicht mehr um den Versionsstand kümmern muss, den zählt das PDM automatisch hoch. Oder wir haben die Möglichkeit der Workflowsteuerung mit Zugriffs- und Freigaberegelung“, ist Produktionschef Schöninger zufrieden. Mittlerweile sind viele Prozesse auf Workflowsteuerung in Pro.File umgestellt (aktuell circa 20 000 Dokumente). Der Einsatz erfolgt abteilungsübergreifend und über alle Hierarchien hinweg, mit Schwerpunkt im Bereich der eigenen Konstruktionsteile.
Beispiele für Workflows, die bei Bedarf auch mit einer E-Mail-Benachrichtigung der einzelnen Workflowpartner über den Mail-Client versehen sind, reichen von den Konstruktions- und Werkzeugbauaufträgen, über Rüstanweisungen für Maschinen bis zur Abbildung der gesamten ISO/TS 16949-Dokumentation. Dieser hierarchisch aufgebaute Norm-Workflow erleichtert einerseits das Einpflegen von Revisionen, die vorher mühsam in der Windowsstruktur eingeordnet werden mussten. Andererseits hat ein Mitarbeiter, der eine Verfahrensanweisung aufruft, über die Verknüpfungen sofort sämtliche damit verbundenen aktuellen Arbeitsanweisungen und Formulare griffbereit.
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