Hohe Variantenvielfalt gleich hoher Verwaltungsaufwand? Nicht unbedingt: Ein spezielles Software-Werkzeug macht x-fache Stücklisten überflüssig.
Mit Zunahme der Varianten steigt im Unternehmen meist auch die Zahl der Teilestämme an. Im Extremfall wird für jede technisch denkbare Variante eine komplette Beschreibung mit Teilestammsatz samt dazugehöriger Stückliste angelegt und vorgehalten. Die Folge ist ein enormer Verwaltungs- und Pflegeaufwand. Der andere extreme Ansatz, nämlich einfach zu warten, bis eine Variante bestellt wird, ist in der Regel auch nicht zielführend. Die technische Klärung in Konstruktion und Arbeitsvorbereitung dauert meist einfach zu lange.
Lösen lässt sich diese Problematik mit Hilfe eines so genannten Variantengenerators, wie ihn beispielsweise die ERP-Komplettlösung Oxaion bereitstellt. Das Grundprinzip des Tools: Das Basisprodukt wird über Sachmerkmale definiert, die alle Varianten aufweisen und in deren konkreter Ausprägung sie sich schließlich unterscheiden. Die Konstruktionslogik des Produkts wird in Form von Entscheidungstabellen und Formeln hinterlegt. Die Software muss dann lediglich mit den für die jeweilige Variante gültigen Sachmerkmalen gefüttert werden. Anhand dieser Daten kann sie dann automatisch die Stückliste und den Arbeitsplan erzeugen. Der Vorteil: Es muss nicht für jede einzelne Variante ein eigener Stammsatz angelegt werden, Datenmenge und Pflegeaufwand bleiben auf ein Minimum begrenzt. Die Zulässigkeit konstruktiver Varianten lässt sich bereits bei der Bestellung ohne zusätzlichen technischen Abstimmungsaufwand klären, die Papiere für die Arbeitsvorbereitung stehen sofort bereit.
Auf Sicherheit muss bei der Konstruktion der Varianten mit der Software nicht verzichtet werden, ganz im Gegenteil. Die Zulässigkeit der Sachmerkmale lässt sich in deren Abhängigkeit voneinander in Form von Muss- und Kann-Kriterien im System festschreiben. Damit kann der Generator schon bei der Auftragserfassung eine Plausibilitätsprüfung durchführen und untersuchen, ob es sich bei der gewünschten Variante um eine technisch zulässige Ausführung handelt.
Im System können aber nicht nur Muss- und Kann-Kriterien hinterlegt werden, sondern auch Preise für Komponenten oder Baugruppen. Auf Basis dieser Informationen ermittelt der Generator automatisch einen Richtpreis für das Endprodukt. So sind bereits in der Angebotsphase eine Vorkalkulation sowie eine mitlaufende Kalkulation möglich. Über ein entsprechendes Rückmeldesystem ist während der gesamten Produktionsphase bekannt, wo ein Auftrag gerade steht.
Die Rückmeldungen sorgen aber nicht nur für eine permanente Kontrolle der Kosten, die Umsetzung des Auftrags lässt sich damit ebenfalls überwachen und steuern. Wird ein mit dem Generator erfasster Auftrag bestätigt, ermittelt die Software, welche Teile zu fertigen sind, welche sich auf Lager befinden und welche Materialien bestellt werden müssen. In Fertigung und Einkauf erscheinen sofort die nötigen Fertigungsaufträge und Bestellvorschläge. Müssen Aufträge nach außen vergeben werden, steuert die Software auch die „verlängerte Werkbank“ und liefert dem externen Zulieferer alle nötigen Informationen. Der Fortschritt eines Auftrags ist jederzeit nachvollziehbar. So ist etwa ständig ersichtlich, wann bestelltes Material eintreffen wird. Für aktuelle Informationen aus der Fertigung kann die Integration von Betriebs- und Maschinendatenerfassung sorgen. Beispielsweise über angebundene Terminals oder Bearbeitungszentren lassen sich damit angefangene Aufträge, deren Fortschritte und Abschlüsse in Echtzeit an die ERP-Software zurückmelden. Zur Unterstützung des Verkaufs können die Varianten in 3D abgebildet und in allen gängigen Bildformaten abgespeichert und per Mail verschickt werden. Zudem besteht die Möglichkeit, die Produktvarianten fotorealistisch abzubilden und für Präsentationszwecke zu verwenden.
Manfred Schultis Oxaion AG, Ettlingen
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