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Geschwindigkeit und noch viel mehr

Technologien für große Datenmengen eröffnen neue Geschäftsmodelle
Geschwindigkeit und noch viel mehr

Der Markt für Big Data wächst kontinuierlich. Das Interesse der Anwenderunternehmen ist groß. Neue Technologien ermöglichen eine extrem schnelle und sogar vorausschauende Datenanalyse.

Markus Strehlitz Journalist in Mannheim

„Big Data ist weiterhin eines der wichtigsten IT-Themen für die kommenden Jahre“, heißt es im Big Data Vendor Benchmark des Marktforschungshauses Experton Group. Nach Schätzungen der Analysten wird der Big-Data-Markt in Deutschland bis 2019 auf ein Volumen von 3,198 Millionen Euro wachsen. Das entspricht einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum um 23,75 Prozent.
Auch die Marktforscher von Gartner sehen eine große Nachfrage nach entsprechenden Lösungen. Laut einer Umfrage der Analysten unter 302 Unternehmen haben 73 Prozent der Firmen bereits in Big-Data-Technologie investiert oder planen Investitionen innerhalb der kommenden 24 Monate. Im vergangenen Jahr waren es bei einer ähnlichen Umfrage nur 64 Prozent. Der Anteil der Unternehmen, die keine Big Data-Pläne haben, fiel von 31 Prozent im Jahr 2013 auf 24 Prozent bei der diesjährigen Studie.
Herkömmliche Methoden scheitern
Die technische Entwicklung hat die Leistungsfähigkeit der Datenanalyse deutlich erweitert. Es sind nun neuartige Ansätze und Architekturen für den Umgang mit großen Datenmengen und unterschiedlichen Datenformaten verfügbar, die mit herkömmlichen Methoden und Vorgehensweisen nur unzulänglich bearbeitet werden können.
Hinzu kommen eine stärkere Automatisierung der Analyseprozesse, die Einbindung von deutlich mehr Datenquellen, die Auswertung in Echtzeit und vorausschauende Analysen. „Big Data fungiert hierbei als ein zentrales Element beziehungsweise als eine Klammer der aktuellen Entwicklungen“, heißt es in einem Report des Marktforschungshauses IDC.
Die Einsatzbereiche seien vielfältig, wie Techconsult-Analyst Max Schulze berichtet: „Von Produktentwicklung und Einkauf über Marketing und Vertrieb bis hin zu Logistik und Verwaltung innerbetrieblicher Prozesse“. Alle diese Bereiche lassen sich laut Schulze effektiver und nachhaltiger gestalten, sofern genaue Vorhersagen auf Grundlage von bereits erzeugten Daten erstellt werden können. Eine erhöhte Wettbewerbsfähigkeit durch zu Tage geförderte Informationen, die dem Anwender einen Wissensvorsprung gegenüber dem Wettbewerb geben können, sei das erhoffe Ziel, das durch Big Data erreicht werden soll.
Deutlich mehr Anbieter
Die Zahl der Anbieter wächst entsprechend schnell, die sich in dem Marktsegment tummeln. Für ihren aktuellen Benchmark zählte die Experton Group knapp 250 Unternehmen, bei denen Big Data Bestandteil der Produkt- und Service-Strategie oder der Unternehmenskommunikation ist. Im Vorjahr waren es noch 138 Firmen.
Zu einem der führenden Anbieter im Bereich Big Databases and Data Management Solutions zählt die Experton Group den Softwerker SAP (Halle 4, Stand D57). Die Walldorfer sind mit ihrer Datenbank-Appliance Hana sehr gut im Markt aufgestellt. Die Lösung basiert auf der In-Memory-Technik, bei der die Daten statt auf Festplatte im Hauptspeicher gehalten werden. Das sorgt für extrem hohe Geschwindigkeiten bei der Auswertung. Mithilfe von Hana ließe sich die Datenanalyse bis um den Faktor 3000 beschleunigen, so Rolf Schumann, Leiter Plattform-Lösungen für die Region Mittel- und Osteuropa bei SAP.
Geschwindigkeit sei aber nicht alles, meint der SAP-Manager. „Das Entscheidende ist, dass durch In-Memory neue Anwendungen möglich werden und sich neue Geschäftsmodelle umsetzen lassen.“ Schumann nennt einen Anbieter von Toilettenmaterial als Beispiel für die Möglichkeiten, die Hana bietet. Das Unternehmen hat die von ihm ausgestatteten öffentlichen Toiletten mit Sensoren versehen – etwa beim Zutritt oder am Seifenspender. Durch die Korrelation und Analyse der verschiedenen Daten auf Basis von Hana konnte die Firma laut Schumann unter anderem ihre Logistikprozesse verbessern und Lagerkosten einsparen.
Was die Einsatzbereiche betrifft, scheint es für Hana tatsächlich keine Grenzen zu geben. So nutzen etwa die Fußballclubs Bayern München und 1899 Hoffenheim die Technik, um die Leistungen ihrer Spieler zu analysieren.
Viele unterschiedliche Branchen hat auch IBM (Halle 6, Stand D32) mit seinem Computersystem Watson im Visier. Watson arbeitet ebenfalls mit In-Memory-Technik und ist überdies in der Lage, natürliche Sprache zu verstehen sowie die Wahrscheinlichkeiten richtiger Ergebnisse abzuschätzen.
Auf Basis dieser Technologie hat IBM verschiedene branchenspezifische Lösungen entwickelt – etwa für die Finanzbranche, das Gesundheitswesen oder die Automobilindustrie.
In Branchen wie der Autoindustrie wird es künftig noch viel mehr Daten geben, die verarbeitet werden müssen. Industrie 4.0 ist nach Meinung von Techconsult-Analyst Schulze ein Treiber für Big-Data-Technologie.
SAP zum Beispiel hat mithilfe von Hana eine Lösung für Predictive Maintenance entwickelt – also die vorausschauende Wartung von Maschinen. Das System sammelt die Daten, die etwa von den Sensoren der Anlagen kommen. Aufgrund der Analyse bestimmter vorab definierter Werte kann die Lösung dann vorhersagen, wann eine Maschine einen Defekt haben wird. •
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